Video-Marketing – Grundlagen, Tipps & Beispiele

Film ab: Mit Video-Marketing Kunden gewinnen und langfristig an das Unternehmen binden

Bewegtbild hat im Marketing eines Unternehmens viele Vorteile gegenüber reinen Text- oder Audioinhalten. Auch in den sozialen Netzwerken spielen Videos eine große Rolle. In diesem Beitrag erkläre ich dir, worauf du beim Produzieren von Unternehmensfilmen achten solltest und zeige anhand von Erklärvideos, wie sich dieses Format für das Marketing deines Unternehmens einsetzen lässt, und wie es gestaltet sein muss, um ihre Wirkung bei der Zielgruppe zu entfalten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kundentreue und -bindung zu steigern. Doch warum sollten wir ausgerechnet Videos dafür einsetzen? Ganz einfach: Weil Bewegtbild eine ganze Reihe Vorteile mit sich bringt.

Vorteile des Video-Marketings für dein Unternehmen

Erfolgreiches Marketing zeichnet sich dadurch aus, dass es Menschen erreicht. Genau das können Videos besonders gut. Sie transportieren nicht nur Informationen. Aufgrund ihrer audiovisuellen Gestaltung lösen sie Emotionen beim Konsumenten aus und erlangen so eine höhere Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe.

Doch Bewegtbild kann noch mehr: Videos dienen Usern heutzutage immer häufiger als bevorzugter Kanal für die Informationsbeschaffung und erregen daher leichter die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden. Das hängt damit zusammen, dass die Inhalte durch die audiovisuelle Darstellung einfacher zu verstehen sind als Texte. Texte lassen sich zwar schneller überfliegen. Videos jedoch sprechen mehrere Sinne gleichzeitig an und sind dadurch oft einprägsamer.

Ein Bild kann eine Vielzahl von Informationen vermitteln, die unser Gehirn mühelos entschlüsseln kann. Gesprochene Texte ergänzen den Inhalt. Augen und Ohren arbeiten gleichzeitig und bilden in kürzester Zeit das Gesamtbild. Ein erheblicher Vorteil gegenüber geschriebener Texte. Diese müssen zunächst gelesen und ganzheitlich verstanden werden, um den Inhalt nach Relevanz bewerten zu können – sie benötigen die volle Aufmerksamkeit. Von Videos können wir uns berieseln lassen und erhalten trotzdem alle Informationen, Inhalte, die durch die Gestaltungsmöglichkeiten und der Dramaturgie des Formats sehr einprägsam sind.

Videokonferenz

Quelle: Fotolia.com / Antonioguillem

Hinzu kommt, dass sich Videos an verschiedenen Online-Touchpoints eines Unternehmens einbinden lassen: auf der eigenen Website, in den sozialen Netzwerken – beispielsweise Instagram oder Facebook – sowie auf Videoplattformen wie YouTube, Clipfish und Vimeo. Auch deshalb zeichnen sich Videos durch eine hohe Reichweite aus. Sie können außerdem zeitsouverän abgerufen werden – also immer dann, wenn die jeweiligen User Zeit haben. Sie müssen sich nicht an ein festes oder vorgegebenes Programm halten. Das erhöht die Chance, dass viele Menschen das Video sehen, was wiederum eine gute Basis schafft, neue Kunden zu gewinnen.

Woran du beim Produzieren von Unternehmensfilmen denken musst

Videos sind sehr wirksame Marketingelemente – allerdings nur sofern sie richtig produziert sind. Wenn du im Rahmen deiner Marketingstrategie auch Videomaterial nutzen möchtest, solltest du daher wissen, was einen guten Film ausmacht und welche Kriterien er erfüllen sollte.

Grundsätzlich bezeichnet man professionell produzierte Videos, die Einblicke in ein Unternehmen, seine Abläufe und Produktion gibt, als Unternehmensfilme. Das kann im Rahmen eines Erklärvideos, eines Imagefilms, einer Case-Dokumentation oder einer Mitarbeitervorstellung stattfinden.

Worauf musst du also achten?

  • Zielgruppe
    Überlege dir im Vorfeld, welche Personenkreise du mit dem Video ansprechen und welche Ziele du erreichen möchtest. Definiere die Zielgruppe und stimme alle folgenden Maßnahmen auf sie ab. Das ist wichtig, weil sich Stil und Story des Videos danach ausrichten.
  • Länge
    Unternehmensfilme sollten nicht zu lang sein, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers nicht zu überstrapazieren. Je nach Verwendungszweck und Verbreitungskanal variiert die Laufzeit spürbar. Auf Instagram bist du beispielsweise auf eine Minuten beschränkt, auf YouTube funktionieren dagegen – sofern der Inhalt gut ist – auch Videos mit einer Dauer von fünf Minuten oder mehr.
  • Qualität
    Wichtig ist auch eine professionelle technische Umsetzung des Videos. Schließlich soll das jeweilige Unternehmen seriös präsentiert werden. Aber nicht nur das Bildmaterial allein macht die Qualität aus, sondern auch die passende Auflösung. Videos werden über unterschiedliche Endgeräte angeschaut, beispielsweise über Fernseher, Smartphones, Laptops oder via Beamer auf einer Leinwand. Deshalb sollte die Auflösung mindestens HD (1.280 x 720 Pixel) oder Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) sein, damit das Bild auch auf hochauflösenden Endgeräten qualitativ hochwertig erscheint. Ist Sprechtext geplant, sollte dieser von einem professionellen Sprecher mit entsprechend gutem Mikrofon eingesprochen werden.

  • Wahrheit und Authentizität
    Die gezeigten Inhalte müssen natürlich wahr und authentisch sein. Das Video soll dein Unternehmen zwar von seiner Schokoladenseite zeigen, darf dem Zuschauer dennoch keine Unwahrheiten auftischen. Das kann schnell in schlechte PR oder sogar einen Shitstorm in den Social Media umschlagen. Authentische Aussagen und Insights von Mitarbeitern sowie Experten sind hier meist perfekt geeignet, um Fakten zu kommunizieren.
  • Passendes Filmmaterial
    Das Filmmaterial bzw. die Auswahl der Formate orientiert sich an Zielgruppe und Zweck des Videos. Das bedeutet, dass du das Video entweder rein aus Realbildern oder aber aus einer Kombination aus realen Bildern, Animationen und Grafiken erstellst. Das Filmmaterial sollte auch ohne viel Text gut verständlich sein, grundsätzlich jedoch sollte geschriebener oder gesprochener Text die Darstellungen im Film unterstützen bzw. präzisieren.
  • Storytelling
    Ein wirksamer Unternehmensfilm hat eine sinnvolle Dramaturgie, die bestenfalls den Regeln des Storytellings folgt. Geschichten sind für das menschliche Gehirn sehr einprägsam. Sie müssen aber gleichzeitig authentisch, zielgruppengerecht und spannend sein.

Erklärvideos als Beispiel – Format mit Bildungscharakter

Im Marketing können Kurzfilme so konzipiert sein, dass sie dem Zuschauer einen Einblick in die Produktionsabläufe eines Unternehmens geben oder als Ratgeber bei der Verwendung eines bestimmten Produktes dienen. Im Wesentlichen geht darum, eine Verbindung zwischen dem Zuschauer und dem Unternehmen aufzubauen.

Videokamera auf Stativ

Quelle: Fotolia.com / Microgen

Emotionen spielen insbesondere in Erklärvideos eine große Rolle: Diese speziellen Formate zeigen in Bezug auf Unternehmen beispielsweise, wie die Produkte hergestellt werden, welche Maschinen dabei zum Einsatz kommen und wie sich die Rohstoffe nach jedem Arbeitsschritt ein bisschen mehr zu dem wandeln, was am Ende das fertige Produkt ist. Dabei werden Informationen, die man normalerweise nicht über ein Unternehmen erhält, preisgegeben – es wird sozusagen ein Geheimnis verraten. So wird dem Zuschauer ein Vertrauensvorschuss gewährt, den dieser bestenfalls als neuer Kunde erwidert.

Abgesehen von einem Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens ist ein Erklärvideo eine gute Möglichkeit, um potenziellen Neukunden auch sehr komplexe Informationen und Sachverhalte rund um den Anbieter und seine Produkte näherzubringen (Customer Education). Auf diese Weise sorgen Erklärvideos für Aha-Momente und schaffen Klarheit mit dem Ziel, den Zuschauer vom Unternehmen zu überzeugen.

Was macht ein gutes Erklärvideo aus?

Damit ein Erklärvideo seine Wirkung bei der potenziellen Kundschaft entfalten kann, muss es spezielle Eigenschaften erfüllen:

  • Falls (Sprech-)Text genutzt wird, sollte der Inhalt leicht verständlich sein.
  • Ein Erklärvideo dauert idealerweise zwischen einer und drei Minuten, wobei kürzere Videos von den Usern präferiert werden. 75 Prozent der Befragten geben in einer Umfrage beispielsweise an, am liebsten Videos unter 60 Sekunden zu konsumieren. Somit geht es nicht darum, ein Thema völlig zu erschöpfen, sondern die relevanten Aspekte davon zu zeigen.
  • Um die Aufmerksamkeit der Nutzer aufrecht zu erhalten, sollte der Inhalt möglichst unterhalten bzw. gekonnt mit Elementen des Storytellings arbeiten.

Beispiele

Ein Beispiel für einen Produktionsfilm mit Einblick in Produktionsabläufe wie auch ins Unternehmen bietet die Firma O-Metall. Ein Video über die Produktion von Trapezblechen und Sandwichpaneelen, das auch ohne Text und Sprecher die Herstellung und den Einsatz der Endprodukte als Außenfassade oder Dachabdeckung für Gebäude aufzeigt und so einen Einblick in das Unternehmen gibt. Durch die Gestaltung des Videos verstehen auch Laien, was hergestellt wird und wozu die Produkte genutzt werden.

Ein weiteres Beispiel für ein Produkt- bzw. Projektvideo liefert liebherr. Das Video zeigt eine Brückenmontage mit Geräten des Unternehmens. Dabei wird nicht nur deutlich, was die Geräte konkret leisten und welche Arbeiten liebherr mit seinen Produkten unterstützen kann. Auch die Menschen, die die Geräte bedienen und die Maschinen einsetzen, werden entsprechend in Szene gesetzt. So wird auch die handwerkliche, professionelle und menschliche Komponente des Projekts im Video gezeigt – und das ganz ohne Marketingsprech.

Die Firma Gaulhofer hat ebenfalls einen Produktionsfilm veröffentlicht. Darin geht es darum, wie aus massivem Holz Fenster hergestellt werden. In diesem Video kommen sowohl ein Sprecher als auch Textelemente zum Einsatz, wobei letzteres die Aussagen des Sprechers teils aufgreifen oder ergänzen. Außerdem finden sich immer wieder digital eingesetzte Beschriftungen des Bildmaterials. Hier führt also nicht allein das Bild, sondern mehr der Text den Zuschauer durch den Film.

Zusammengefasst …

In einem modernen Marketing-Mix ist Video-Marketing heutzutage nicht mehr wegzudenken. Informationen erreichen die Zielgruppe über Bewegbild auf emotionaler Ebene mit dem Ziel, eine Verbindung zwischen Kunden und Unternehmen herzustellen. Videos erhalten eher Aufmerksamkeit als reiner Text, wobei sich Filme auf das Wesentliche konzentrieren und nicht zu lang sein sollten. Eine sinnvolle Dramaturgie im Sinne des Storytellings kann erfolgsentscheidend für Erklärvideos und Imagefilme sein.

Und zu guter Letzt: Wie bei allen Formaten gilt es auch bei Unternehmensvideos, stets authentisch zu bleiben und potenziellen Neukunden ein realistisches Bild vom Unternehmen zu vermitteln.

Film ab: Mit Video-Marketing Kunden gewinnen und langfristig an das Unternehmen binden
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René-Philipp Jung

René-Philipp Jung

Als Marketing Manager unterstützt René-Philipp Jung Gründer und Unternehmer in Sachen Produkt- und Markenkommunikation. Ein großer Aspekt seiner Arbeit besteht darin, den Online-Auftritt von Unternehmen zu optimieren.

2 Reaktionen zu “Film ab: Mit Video-Marketing Kunden gewinnen und langfristig an das Unternehmen binden”

  1. Alex

    Stimmt schon, dass Videos eher Aufmerksamkeit als reiner Text erhalten.

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  2. Ernst K.

    Na ja durch Videos kann man auch an Personen heran tretten die sie zuerst nicht bekommen hätten und den Verkauf erleichtert.

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