Social-Media-Tipps für Online-Shops
Auch für Betreiber von Online-Shops ist die Nutzung von Social Media bzw. sozialen Netzwerken heute sinnvoll. Denn dadurch gibt man Kunden die Möglichkeit zu interagieren, kann aber auch mehr über sich selbst erzählen und Mitarbeiter vorstellen (wenn diese das denn möchten). Über Social Media hört man dem Kunden zu und erfährt so, was er oder sie sich wünscht.
Generell gilt bei Social Media, wie auch im Online Marketing üblich, das Prinzip „trial and error“. Man muss viele Dinge erst einmal ausprobieren, um daraus zu lernen. Meine vier Tipps für die Social-Media-Betreuung eines Online-Shops beruhen auf meiner persönlichen beruflichen Erfahrung, und es würde mich freuen, wenn der eine oder andere Tipp auch dir weiterhilft!
1. Zielgruppe und Netzwerk finden
Im Bereich Social Media ist es extrem wichtig, darauf zu achten, wo sich die Zielgruppe überhaupt aufhält. Es gibt eine Fülle von Netzwerken in Deutschland und auf der Welt: Facebook, Twitter, Google+, Instagram, Pinterest, LinkedIn, Xing, Tumblr und viele mehr. Es ist also wichtig, die Zielgruppe genau zu bestimmen, und dabei hilft vor allem Google Analytics. Hier meine ich nicht nur demographische Merkmale oder welche Technologie verwendet wird, sondern darüber hinaus auch die Informationen über deren Interessen. Die anderen Informationen zieht man sich am besten aus den Stammdaten der vorhandenen Kundendaten. Insbesondere das Alter ist relevant. Um herauszufinden, welche Altersgruppen in welchen sozialen Netzwerken zu finden sind, kann man beispielsweise eine aktuelle Studie von statista nutzen.
Des Weiteren ist zu prüfen, wann in dem jeweiligen Netzwerk gepostet werden sollte. Die Uhrzeit ist bei der Sichtbarkeit eines Posts ohne Budget sehr entscheidend.
2. Content-Planung für Postings
Es ist ein großer Vorteil, einen Redaktionsplan zu haben, um Inhalte grob festlegen zu können. Von Woche zu Woche ist es dann wichtig, variabel sein zu können, um auf bahnbrechende News zu reagieren, die die jeweilige Branche betreffen. Es reicht auch ein einfaches Excel Sheet, zu dem das Team Zugang hat. Neben dem Datum sind Feiertage einzufügen. Am besten sollten grobe Themen wie Wissensvermittlung, Werbung, Produktbeschreibung oder -erklärung, Transparenz oder Blog vorgegeben werden. Mit dieser Festlegung werden gleichzeitig auch die Inhalte bestimmt. Die einzelnen Themen sollten kurz beschrieben werden. Dann Link, Video/Foto, Text, Verantwortlichkeiten und Status nicht vergessen. Sinnvoll ist es zudem, jedem sozialen Netzwerk, in dem interagiert wird, eine eigene Spalte für Text zuzuordnen. Denn es ist wichtig, nicht in jedem Netzwerk denselben Text zu posten!
Wenn Social Media gerade erst implementiert wird, rate ich dazu, nicht in zu hoher Frequenz zu posten. Zwei- bis dreimal pro Woche reicht erst einmal aus. Die Fokussierung auf relevante Themen ist entscheidend. Werden Klamotten verkauft, macht es wenig Sinn, einen Link zu einem Thema aus der Lebensmittelindustrie zu posten, wenn der Bezug zur Mode nicht hergestellt wird. Es gilt also Themen zu finden, die zur Branche oder zu den Produkten passen und zugleich auch wichtig für die Zielgruppe sind. So wird eine Identifikation mit den Produkten und mit dem Unternehmen als Marke hergestellt. Es sollte außerdem eine gute Mischung zwischen fremden Inhalten und eigenen Inhalten herrschen. Bei Online-Shops geht es vor allem um Vertrauen, damit Nutzer von Facebook zum Online-Shop kommen. Ist das Vertrauen über die sozialen Netzwerke erst einmal gewonnen, hilft es auch dabei, aus dem Nutzer später einen Käufer zu machen.
3. Mit eigener Stimme kommunizieren
Bei all dem ist es sehr wichtig, eine eigene authentische Stimme zu finden. Die Zielgruppe muss sich angesprochen fühlen und aus dem Text oder dem Medium heraus weiterklicken. Punkt 2 und 3 gehören also zusammen. Authentizität sorgt für Vertrauen und Interesse. Man bleibt bei potenziellen Käufern, die bereits der Unternehmensseite folgen, im Kopf. Vertrauen ist das A & O, wenn es um den Kauf im Internet geht. Wird der potenzielle Kunde über soziale Netzwerke erreicht und interessiert sich für die Inhalte, dann ist der Schritt zum Klick auf den Online-Shop und einen Kauf gar nicht mal mehr so weit. Gleichzeitig sollte durch die eigene Stimme signalisiert werden, dass man zur Interaktion bereit ist. Haben Kunden Fragen, können sie dies über die Fanpage tun, und der Betreuer der Page sollte sie nicht allzu lange auf eine Antwort warten lassen. Auf die eigene Stimme zu achten und im Sinne des Unternehmens zu handeln, mag beim Thema „Trolle“ nicht ganz einfach sein. Aber durch Charme kann ganz vieles wieder gutgemacht werden.
4. Monitoring per regelmäßigem Tracking
Das Monitoring von Social Media ist entscheidend. Wie viele Leser hat mein Blog durchschnittlich im Monat, wie viele Likes hat meine Fanpage, wie ist die Interaktionsrate? All dies sollte regelmäßig kontrolliert werden. Gleich beim Start eines Online-Shops sollte mit dem Monitoring begonnen werden. Nach Punkt 1 erstellt man ja sowieso erst einmal eine Art Audit, in dem analysiert wird, wo sich wann die Zielgruppe aufhält.
Tägliches Tracking ist hilfreich, will man sich aktuell darüber informieren, wie die letzten Beiträge performt haben. Dabei stehen vor allem die erreichten Personen, die Interaktionen (Likes, Kommentare, Shares) und das Engagement im Vordergrund. Beim monatlichen Monitoring ist es wichtig, auf die Anzahl der Fans/Follower, die Anzahl der Beiträge und die durchschnittliche Reichweite zu achten. Auch hier braucht es nicht mehr als ein Excel Sheet. Je größer aber das Unternehmen ist und je mehr Leute mit den sozialen Netzwerken arbeiten, desto eher benötigt man ein richtiges Management Tool.
Hallo Anna,
stimmt bei allen Aktivitäten im Netz, dass man seine Zielgruppe finden und erreichen muss. Da kann ein Blick darauf, was die Konkurrenz macht, nicht schaden.
Ein Monitoring ist von Anfang an wichtig, um zu sehen, bei welchen Aktivitäten es die meisten Interaktionen gibt, wo man mehr erreicht, mehr Arbeit, Zeit und Geld investieren könnte und sollte.
Eine Content-Planung ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil, genauso wie ein Krisenplan, wenn es negative Kommentare gibt.
Authentizität ist ein ganz wichtiger Punkt, um Vertrauen zu gewinnen. Da muss sich jede Firma Gedanken machen über ihr Image, ihre Marke, was kommuniziert werden soll.
Generell finde ich es besonders bei Online-Shops, die in sozialen Netzwerken unterwegs sind, wichtig, dass die Leser und potentiellen Kunden auch die Website und den Shop besuchen, Interaktionen nur in den sozialen Netzwerken bringen keinen Umsatz.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia!
Danke für dein Feedback. Natürlich hast du recht, bei Online Shops geht es immer um Conversions also Sales. Aber die generiert man über Social Media ja eher indirekt. Aber du hast recht, von den sozialen Netzwerken oder dem Blog aus muss man es schaffen Nutzer zu Käufern zu machen und vorher eben auf den Online Shop zu leiten.
Hallo Anna,
stimme dir in allen vier Punkten zu :-)
Du schreibst „Die Zielgruppe muss sich angesprochen fühlen und aus dem Text oder dem Medium heraus weiterklicken“.
Sehe ich vor allem bei Shops wie auch Claudia schreibt als ein ganz wichtiger Punkt. Andererseits liegt hier sicher auch die Gefahr, es unter Umständen mit werblichen Posts zu übertreiben. Hier ist besonders nötig, auf eine „gute Mischung“ zu achten.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Jutta,
vielen Dank auch für dein Feedback. :)
Ja, die „gute Mischung“ machts, das ist wirklich das schwierige an der ganzen Sache!
Liebe Grüße
Anna