Sharing & Caring im Social Web
Als Kind mussten wir mit unseren Geschwistern teilen. Unser Gehalt müssen wir mit dem Finanzamt teilen. Bestimmt nicht immer gerne. Jetzt teilen wir freiwillig eine Menge private Informationen über uns im Internet, um online zu shoppen oder Konten in sozialen Netzwerken zu erstellen, wo wir dann über uns und Dritte weitere Informationen teilen.
Den Spruch „Sharing is caring“ hast du bestimmt auch schon mal gehört oder gelesen. Doch was heißt eigentlich „Wer teilt, zeigt Interesse“? Heißt das im Umkehrschluss, wer nicht teilt, hat kein Interesse? So einfach ist das nun doch nicht. Schauen wir uns mal an, was und wie wir teilen.
Die Grundvoraussetzung für das Teilen ist das Interesse an:
- einer Website
- einem Blog
- einem Profil in einem sozialen Netzwerk
- einem Artikel
Was und wie du teilen kannst und was es dir bringt, möchte ich jetzt zeigen.
Die technische Voraussetzung für das Teilen
In den sozialen Netzwerken wird z. B. schon durch das Plussen, Favorisieren oder Markieren mit „Gefällt mir“ mit den Followern geteilt. Du siehst in deiner Timeline, was deine Follower posten und was ihnen gefällt. In den sozialen Netzwerken wird dir das Teilen auch einfach gemacht, davon lebt das Netzwerk ja.
Als Website- oder Blogbesitzer solltest du deinen Besuchern das Teilen so einfach wie möglich machen, indem du Share-Buttons auf der Seite hinzufügst. Manchmal habe ich den Eindruck, dass nur bestimmte Share-Buttons aufgeführt werden, um zu beeinflussen, in welchen sozialen Netzwerken geteilt werden soll, oder die, in denen der Website- oder Blogbesitzer aktiv ist.
Vergiss nicht, dass du andere Zielgruppen erreichst, wenn du eine größere Auswahl an Share-Buttons bietest. Aber das Fehlen von Share-Buttons hält mich nicht davon ab, etwas zu teilen, wenn es mir gefällt. Dann kopiere ich den Link, schreibe einen Text dazu (Content Curation) und gebe die Quelle an, wenn möglich den Benutzernamen, damit derjenige/diejenige eine Benachrichtigung erhält.
Die beliebtesten sozialen Netzwerke zum Teilen sind:
- Google+
- Pinterest (für Bilder und Infografiken)
- Instagram (gewinnt auch an Beliebtheit)
Das Teilen von Erfahrungen
Hierzu zählen vor allem Bewertungen und Rezensionen, die du immer sachlich mit Beschreibung und Begründung abgeben solltest, damit jemand nach dem Lesen eine Kaufentscheidung zu einem Produkt oder einer Serviceleistung treffen kann. In der Regel gibt es bei Online-Händlern eine Bewertungsmöglichkeit beim Produkt auf der Website, oder du suchst dir ein entsprechendes Portal im Internet aus (z. B. Anwalt.de für Anwälte oder jameda für Ärzte).
Blogger teilen ihre Erfahrungen
Viele Blogs sind Themenblogs und veröffentlichen Artikel zu einem bestimmten Thema. Bei ZIELBAR erhältst du z. B. Tipps zu Bloggen, Branding, Marketing, SEO etc. Hier werden Erfahrungen geteilt, es darf kommentiert und nachgefragt werden. Und du erhältst natürlich Antworten.
Interessante Links im Artikel teilen
Das Thema „Link-Geiz“ wird immer wieder diskutiert. Wenn es thematisch passt und einen Mehrwert bietet, verlinke ich in meinen Artikeln gerne mit Artikeln von Dritten oder anderen Artikeln von mir. In diesem Artikel habe ich auch zur Veranschaulichung einige Verlinkungen mit Beispielen gesetzt.
Blogparaden
Eine Blogparade ist eine fantastische Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen. Ein Beispiel ist die 1. Blogparade von ZIELBAR „Besser bloggen – deine Vorsätze und Tipps für 2015“. 62 Teilnehmer haben ihre Tipps zum Bloggen geteilt. Eine Fundgrube nützlicher Informationen.
Das Teilen von Links
Einige Blogger sammeln Links (oft sind es fünf) zu einem bestimmten Thema und schreiben dazu einen Blogartikel. Meistens erzählt der Blogger von seinen eigenen Erfahrungen und empfiehlt dazu Artikel mit weiterführenden Informationen. Hier findest du ein Beispiel zum Thema Redaktionsplan von Claudia Kauscheder.
Das Sammeln von interessanten Artikeln
Manche Blogger machen sich die Mühe, interessante Artikel aus verschiedenen Bereichen zu sammeln und diese in einem Artikel mit kurzer Beschreibung zu veröffentlichen. Hier zwei Beispiele:
- Tina Gallinaro von Social Media Betreuung Extrawerbung veröffentlicht jeden Freitag die Social Web News der Woche.
- Christoph Metz von The Reach Group macht ebenfalls freitags einen Wochenrückblick.
Diese Sammlungen sind sehr interessant und informativ. Meistens kennt man schon ein paar Artikel, aber es sind auch oft neue Artikel dabei, die ich gerne noch teile.
Newsletter mit Sammlung von Blogartikeln
Viele Blogs versenden in regelmäßigen Abständen in einem Newsletter die Artikel, die bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurden. Meistens gibt es zu jedem Artikel eine Überschrift, ein Bild und einen kurzen Teasertext. Ich kann nur empfehlen, solche Newsletter zu abonnieren, da du hier regelmäßig eine Auswahl an interessanten Artikeln erhältst, die du vielleicht verpasst hast und jetzt noch teilen möchtest.
Online-Zeitungen
Das bekannteste Medium, eine Online-Zeitung zu erstellen, ist wahrscheinlich paper.li. Hier kannst du eine Tages- oder Wochenendzeitung erstellen mit den von dir gewünschten Themen, Inhalte finden, veröffentlichen und teilen. Das ist z. B. für Twitter, Facebook und Google+ möglich. Auf Twitter werden nach Veröffentlichung einer Ausgabe gerne Tweets gemacht mit Infos an die Personen, die beim jeweiligen Artikel mit „empfohlen von“ erwähnt sind. Da Online-Zeitungen mittlerweile sehr beliebt sind, gibt es sie sehr zahlreich. Um dich von der Masse abzuheben, solltest du dir bei der Auswahl der Artikel und Autoren Mühe geben.
Teilen von Informationen mit Infografiken
Mit einer Infografik kannst du sehr visuell und ansprechend Informationen teilen, weil du Texte und Bilder wunderbar kombinieren kannst. Es gibt auch einige Möglichkeiten, eine Infografik kostenlos selbst zu erstellen (z. B. mit easel.ly).
Wie du siehst, gibt es einiges, das du teilen kannst (persönliche Daten, Erfahrungen, Links, Artikel u. v. m.), und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du das tun kannst. Von den Informationen, die du über dich teilst (Kurzbiographie, „Über mich“-Seite), hängt es auch ab, ob jemand dir oder deinem Blog folgt oder nicht. Ganz besonders, wenn du Dinge von Dritten teilst, zeigst du dabei auch immer dein Interesse und deine Wertschätzung, hilfst bei der Verbreitung eines interessanten Artikels, der Bekanntheit eines Blogs etc. und baust dabei dein Netzwerk auf und pflegst es.
Hallo Claudia,
ein wirklich sehr informativer Artikel zum Thema Social Sharing.
Gefällt mir sehr gut.
Vor allem deine unterschiedlichen Beispiele, die du hier mit auf den Weg gibst.
Ich persönlich finde, dass sich insbesondere durch das „Teilen von Links“ innerhalb eines Artikels und auch in Form einer Ansammlung unterschiedlicher Artikel ein großer Mehrwert für die Leser bietet.
Denn dadurch zeigt der Autor/ die Autorin einfach auch die von dir in einem Artikel erläuterte „Wertschätzung“ anderer Blogger.
Und schließlich profitiert man selbst mitunter auch von dieser Sharing-Aktion, denn im nächsten Beitrag entdeckt man dann vielleicht seinen eigenen Artikel als Link.
Alles in allem: Ich bin ein großer Fan vom Motto „Sharing is Caring“!
Liebe Grüße
Alexa
Hallo Alexa,
vielen Dank für Deinen ausführlichen und netten Kommentar. Gerade bei diesem Artikel fand ich ich es wichtig, Links zu teilen, da sie auf der einen Seite gute Beispiele zeigen und auf der anderen Seite meine Wertschätzung für die jeweiligen Autoren zeigen.
Dass Du ein Fan von „Sharing is Caring“ bist, merkt man, das schätze ich auch an Dir.
Viele Grüße
Claudia
Viele hilfreiche Tipps, danke und weiter so.
Hallo Dieter Frieß,
vielen Dank für den Kommentar. Werde es versuchen, so weiter zu machen.
Viele Grüße
Claudia Dieterle
„Als Kind mussten wir mit unseren Geschwistern teilen.“ Das ist schon mal ein guter Anfang – ich hätte vielleicht mit „- und heute gibt es nur noch rücksichtslose Einzelkinder“ fortgesetzt.
Wobei die Rücksichtsnahme unter Geschwistern auch nicht immer wunschgemäß stattfindet, und manchmal die lebenslange Ignoranz blüht.
Jedenfalls kommen mir Zweifel, wenn nach der Verlinkung eines Blogs im Ziel-Blog kein Trackback erscheint, oder auch mal vergessen wird, einen Kommentar freizuschalten.
So einen „sharing is caring“-Hinweis hatte ich auch mal unter den Artikeln – den hat bloß niemand benutzt, also habe ich das nutzlose Ding wieder herausgenommen.
Hallo Herr Baumgardt,
vielen Dank für den Kommentar. Stimmt, heute gibt es viele Einzelkinder, aber spätestens im Kindergarten muss gelernt werden, mit anderen Kindern zu teilen.
Zum Thema Rücksichtnahme gibt es übrigens eine interessante Blogparade von Ilse Maria Lechner http://www.entfaltungsparadies.at/blog/blogparade-ruecksichtnahme/
Das mit den Trackbacks scheint auch ein technisches Problem zu sein. Bei mir wurde mal ein falscher gesetzt und die Blogbesitzerin konnte nichts tun. Bei Kommentaren musste ich auch schon nachhaken, damit sie freigeschaltet werden. Landen wohl auch oft im Spamordner, den man regelmäßig durchschauen sollte.
Ich denke, es reicht, wenn Share-Buttons vorhanden sind, der Satz „Sharing is caring“ kommt vielleicht als versteckte Aufforderung oder Vorwurf an, man hat kein Interesse, wenn man nicht teilt.
Freundliche Grüße
Claudia Dieterle
Trotzdem wird es nervig, wenn man zum sharen gezwungen wird, um dann die ganzen Inhalte eines Artikels lesen zu können. Sehe ich mittlerweile immer häufiger und gerade zwingen lassen will man sich doch nicht, vor allem dann nicht, wenn der Mehrwert in dem „nicht öffentlichen“ Bereich nicht wirklich super toll ist oder ein Sharing wert. Gute Inhalte teilt man automatisch freiweillig…
Hallo Dorothea,
vielen Dank für den Kommentar. Da stimme ich zu. Ich möchte auch nur freiwillig teilen und zwar nach dem Lesen des Artikels, sofern er mir gefällt, nicht vorher.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich finde es gut, dass du so eine Art von Beitrag schreibst. Gerade für Berufseinsteiger in Sachen Social Media oder generelles Online Geschäft ist es eine gute Sache zu wissen, wie man was am besten wo teilt. So kann man auch seine eigenen Profile im Social Web aufbauen. Wie das funktioniert kann man ja hier ganz gut nachlesen. Vielen Dank dafür. :)
Liebe Grüße
Hallo Anna,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Das ist bei allen Artikeln immer die Überlegung, schreibt man für Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis. Je nachdem, wer den Artikel liest, findet der eine ihn nützlich, der andere findet noch ein paar Tipps, der Dritte findet ihn langweilig.
Generell bestätigt mir jeder positive Kommentar, dass sich die Mühe gelohnt hat, den Artikel zu schreiben.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für diesen informativen Artikel.
Bei der Fülle an Informationen heute spielt bei mir das Interesse an einem Thema natürlich die größte Rolle fürs sharing. LG Birgit
Hallo Birgit,
vielen Dank für den Kommentar. Stimmt, ich teile auch nur Artikel, die mich thematisch interessieren.
Viele Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
vielen Dank für diesen tollen Grundlagen-Artikel – und für die Erwähnung meiner „Anderswo gelesen“-Beiträge!
Ich finde, es ist doppelt vorteilhaft, zu teilen:
1) Ich versorge meine LeserInnen mit guten Inhalten.
2) Ich muss nicht selbst so viel Content produzieren.
Und Spaß macht es auch, andere BloggerInnen zu unterstützen!
Sonnige Grüße,
Claudia
Liebe Claudia,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Das sehe ich genauso, die Leser erhalten mehr guten Inhalt, der Autor hat ohne großen Mehraufwand mehr Inhalt und Spaß macht es auch noch, wenn man dann noch eine nette Rückmeldung erhält.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für deinen Artikel. Ich finde gut, dass du so viele Beispiele der unterschiedlichen Möglichkeiten des Teilens aufzeigst.
Mir ist schon oft aufgefallen, dass die Ansichten hinsichtlich des Teilens sehr weit auseinandergehen. Das ist in Ordnung, irgendwie muss jeder seinen zu ihm passenden Weg finden.
Doch diejenigen, die nie von anderen teilen, dürfen sich natürlich nicht wundern, wenn bei ihnen selbst nicht so oft geteilt wird.
Du schreibst „Manchmal habe ich den Eindruck, dass nur bestimmte Share-Buttons aufgeführt werden, um zu beeinflussen, in welchen sozialen Netzwerken geteilt werden soll, oder die, in denen der Website- oder Blogbesitzer aktiv ist.“ Das kann ein Grund sein, vermutlich engt viele auch der Funktionsumfang des jeweils benutzen Plugins ein (wenn wir z. B. von WordPress sprechen), wenn nur wenige Möglichkeiten angeboten werden.
Mit externen Verlinkungen in einem Blogartikel tun sich viele schwer – einerseits verständlich, da man ja versuchen möchte, Leser im eigenen Blog zu halten. Andererseits sehr schade, wenn keine weiterführenden Informationen geliefert werden, die vielleicht auch interessant wären.
Ich verlinke gerne auf ander Blogartikel wenn es passt, da ich einfach darauf „vertraue“, dass meine Leser dies honorieren und dann auch wieder zu meinem Artikel zurückkommen – evtl sogar um diesen zu teilen – oder einfach nur weiterzulesen. Wenn nicht, nun gut dann halt nicht ;)
Mit paper.li kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Wie du schreibst, es gibt gute Ausgaben, aber wenige der vielen…Manche sind meiner Meinung nach grenzwertig zu Spam, wenn man dann auf Twitter Profile verlinkt, die angeblich irgendetwas empfohlen haben, was man aber nach ausgiebiger Suche nirgendwo findet.
Nun werde ich mich auch (nochmals) ans Verteilen dieses tollen Artikels machen ;)
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Jutta,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
Das erlebe ich auch so, dass es über das Teilen sehr unterschiedliche Ansichten gibt. Aber wie Du schreibst, wenn jemand gar nichts von anderen teilt, darf er/sie sich auch nicht wundern, wenn die eigenen Artikel nicht geteilt werden.
Stimmt, das kann natürlich auch ein technisches Problem sein, welche Share-Buttons angeboten werden. Schade finde ich es, wenn gar keine Share-Buttons vorhanden sind. Ich finde, man muss es seinen Lesern so einfach wie möglich machen.
Ich verlinke auch gerne extern, der eine oder andere war auch schon Inspiration für einen Artikel und da finde ich es Ehrensache, dies mit einer Verlinkung zu erwähnen. Außerdem denke ich, ich kann und muss nicht alles wissen, deshalb ist ein externer Link mit weiterführenden Informationen Mehrwert für meine Leser.
Bei paper.li gibt es wirklich qualitativ große Unterschiede, da muss man sich als Herausgeber schon Mühe geben, um etwas zu bieten, was auch gerne gelesen wird.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia, ein wirklich gelungener Beitrag. Gratuliere herzlich.
Ich verlinke recht viel auf Quellen und jene, von denen ich mich möglicherweise inspiriert fühle.
mit dem Teilen ist das auch so. Ich bin da eher „großzügig“. Übrigens auch unabhängig davon, ob meine Beiträge geteilt werden oder nicht.
@Jutta und @all, ich sehe das auch so, dass ausgehende Links alleine nicht dazu führen, dass man Leser verliert. Ist der Beitrag brauchbar bis gut, dann bleiben die „Fans“ treu.
Schreibt man hingegen wenig gehaltvollen „Schrott“, dann sind die Leser mit oder ohne Links weg. Natürlich auch nicht wegen eines einzigen Beitrags. Also ich bin da jedenfalls überhaupt nicht ängstlich.
Lieben Gruß Hans
Hallo Hans,
vielen Dank für Deinen Kommentar und das Kompliment.
Ich kenne Dich auch als großzügigen Blogger in Bezug auf Verlinkungen. Wir haben da dieselbe Einstellung und uns schon häufiger gegenseitig inspiriert. :-)
Da gebe ich Dir recht, wenn der Artikel nicht gut ist, sind die Leser so oder so weg. Wenn er gut ist, kommen die Leser auch nach einem Exkurs über eine Verlinkung gerne wieder zurück.
Viele Grüße
Claudia