+Post Ads – So funktioniert das Feature von Google
Ich habe das Gefühl, dass wir demnächst etwas häufiger mit diesem Feature konfrontiert werden. Google lässt durch den Newsstream durchsickern, dass das Erstellen einer Anzeige als +Post Ad in den kommenden Wochen vereinfacht werden soll.
Falls du glaubst, dass du darüber demnächst Werbeanzeigen über das soziale Netzwerk Google+ siehst, dann bist du auf dem Holzweg. Denn Google geht mit dieser Funktion einen ganz anderen Weg. Eine sehr innovative Lösung und aus meiner Sicht der Schritt in eine neue Dimension der digitalen Kommunikation.
Was es genau mit diesem neuen Format auf sich hat und wie es funktioniert, erfährst du in diesem Artikel. Mit meiner kleinen Schritt-für-Schritt-Anleitung will ich dir die Funktionsweise der +Post Ads verständlicher machen und dir gleichzeitig zu einem schnellen Einstieg verhelfen.
Gleich vorweg:
Ganz so neu ist diese Funktion nicht. Im Dezember 2013 wurde sie bereits getestet und darüber öffentlich berichtet. Am 16. April 2014 wurden sie offiziell freigegeben.
Was sind +Post Ads?
Es werden darüber keine Anzeigen bei Google+ ausgeliefert. Es handelt sich um Rich-Media-Anzeigen, um die Reichweite deiner Google+ Beiträgen zu erhöhen.
Interaktive Anzeigen für Google+ Beiträge.
Mit „Plus-Post-Ads“ kannst du Beiträge, die du über eine Google+ Seite teilst, auf den Webseiten von Teilnehmern aus dem Google-AdSense-Partnerprogramm (Publisher) als Display-Anzeige ausliefern lassen. Das heißt, deine geteilten Inhalte werden nicht nur über das soziale Netzwerk sichtbar. Sie werden zielgerichtet auf Publisher-Webseiten ausgeliefert und erreichen somit eine weitaus größere Zielgruppe.
Über die Art der Anzeigenausrichtung bestimmst du, ob deine Inhalte als interessenbezogene Werbung geschalten werden. Sie werden dann auf Grundlage von Interessenkategorien und demographischen Kategorien der Nutzer ausgeliefert (z. B. „Kaufbereite Zielgruppen (ROI) für Unternehmens- und Produktivitätssoftware“, „männlich“, „35 bis 44 Jahre alt“). Ebenso ist die Schaltung auf themenrelevanten Websites mit Bezug zu hinterlegten Keywords (themenbezogene Werbung) und die direkte Platzierung auf ausgewählten Websites (Placements) möglich.
Durch die Erhöhung der Reichweite deiner Beiträge kommen auch Diskussionen schneller zustande. Für das Branding deiner Marke ein durchaus interessantes Format. Denn bei diese Art der Vernetzung wird deine Marke noch schneller bekannt.
Nicht weniger interessant ist die Tatsache, dass du auch Hangouts On Air über dieses Anzeigenformat übertragen und Live-Gespräche mit deinem Publikum über das Web führen kannst. Laut Google sind Hangouts nur begrenzt verfügbar. Um welche Einschränkungen es genau geht, konnte ich bislang noch nicht eruieren.
Mindestvoraussetzungen
Da dieses Anzeigenformat über Google AdWords eingestellt wird, brauchst du demnach auch ein AdWords-Konto. Damit du darüber auch deine Beiträge bewerben kannst, müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein.
- Die Google+ Seite muss mindestens 1.000 Follower haben.
- Beitrag muss für die Zielgruppe relevante Inhalte enthalten.
- Soziale Empfehlungen für Google+ Seiten müssen aktiv sein.
Anzeige aus Google+ Beiträgen erstellen
In Google AdWords lassen sich diese Interaktionsanzeigen über das Displaynetzwerk einstellen. Mit dieser einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeige ich dir, wie du aus Google+ Beiträgen eine Anzeige erstellst. Auf detailierte Einstellungen gehe ich an dieser Stelle nur bedingt ein.
1. Kampagne für Interaktionsanzeigen erstellen
Ich empfehle dir, hierfür eine eigene Kampagne zu erstellen. Über die Hauptnavigation in Google AdWords klickst du auf Kampagnen und wählst über den roten Button +KAMPAGNE die Option „Nur Displaynetzwerk“.
Hier gibst du einen Kampagnennamen ein und wählst die Funktion Interaktion. Wenn du die Anzeige noch zielgerichteter schalten willst, kannst du weitere Einstellungen auf dieser Seite vornehmen.
Gib nun noch die Höhe deines Tagesbudgets an und klicke auf den blauen Button Speichern und fortfahren.
2. Anzeigengruppe erstellen und ausrichten
Eine Anzeigengruppe ist eine Art Container, über den deine Anzeigen ausgeliefert werden.
Gib auf dieser Seite den Namen deiner neuen Anzeigengruppe ein und lege dein Standardgebot fest, das du für eine Interaktion maximal zu bezahlen bereit bist.
Zur Demonstration habe ich die Standardeinstellung „Interessen und Remarketing“ für die Art der Anzeigenausrichtung ausgewählt und zwei Zielgruppenkategorien hinzugefügt. Du kannst natürlich auch Suchwörter über die Option „Keywords für Displaynetzwerk“ eingeben oder „eine andere Ausrichtungsmethode verwenden“.
Klicke nun wieder auf den blauen Button Speichern und fortfahren.
3. Interaktionsanzeige für Google+ Beiträge erstellen
Klicke über die Vorlagen auf „Google+ Beiträge und weitere Inhalte im Web veröffentlichen“ und gibt den Namen deiner Anzeige ein. Wähle deine Google+ Seite aus oder nutze die Option „andere Google+ Seite“ und füge den Link zu deinem Google+ Profil hinzu.
Willst du einen bestimmten Beitrag bewerben, kannst du hier auch direkt den Link zum Google+ Post einfügen. Optional kannst du „immer den neuesten Beitrag bewerben“ oder direkt einen „anderen Beitrag auswählen“.
Über die Anzeigenvorschau siehst du, wie dein Beitrag über die verschiedenen Anzeigengrößen dargestellt wird. Über den grauen Button Anzeigenformate auswählen kannst du nicht gewünschte Formate abwählen.
Nachdem du abschließend auf den grauen Button Bewerten und beenden klickst, wird deine Anzeige innerhalb eines Werktags von Google überprüft.
Mit freundlicher Genehmigung von Constanze Baehr durfe ich für mein Beispiel einen Eintrag von rechnungsprofi verwenden.
Herzlichen Dank.
Google+ Beitrag auf einer Webseite
So könnte deine interaktive Anzeige in der Anzeigengröße Rectangle (300 x 250 Pixel) auf einer Publisher-Webseite aussehen:
Fazit
Wenn ich mir die letzten Updates in Google+ anschaue und in Verbindung mit +Post Ads bringe, erkenne ich, wie strategisch hier Big-G vorgeht. So richtig scheint das seit April 2014 offiziell verfügbare Feature noch nicht angekommen zu sein, woraus ich schließe, dass die Bedienung zu kompliziert ist und die Anforderungen zu hoch sind. Auch das Verständnis scheint noch nicht vorhanden zu sein.
In den kommenden Wochen wird ein weiteres Update in dieser Richtung ausgerollt, das es ermöglichen soll, Anzeigen direkt aus einem Beitrag einer Google+ Seite heraus erstellen zu können.
In Verbindung mit der Umfragefunktion in Google+, die letzte Woche hinzugekommen ist und bereits jetzt durch das Teilen viele Ergebnisse erhoffen lässt, bieten die interaktive Anzeigen ein hervorragendes Marktforschungsinstrument mit enorm hoher Reichweite. Bezahlte Umfragen auch für den Mittelstand erfolgreich am Markt positionieren zu können, schien bisher noch nicht die gewünschte Resonanz zu haben. Reichlich Erfahrung in dieser Richtung dürfte vorhanden sein.
Für Hangouts on Air über Webseiten anderer finde ich die Zeit noch etwas zu früh. Marktreife ist die eine Seite. Aber sind wir wirklich schon bereit für interaktives Web-TV in dieser Dimension?
Ausgezeichneter Beitrag Steve! Du triffst wieder ein topaktuelles Thema ;-)
Eine Frage dazu: Eine der Voraussetzungen ist es ja, dass die Seite mindestens 1000 Fans hat. Was denkst du wie viele sich jetzt mal eben 1000 Fans kaufen, um für die Anzeigen berechtigt zu sein?
Und denkst du Google wird das stören? Oder wird sogar etwas dagegen tun?
Danke, Dani. Wenn man die Strategie von Google über die Jahre hinweg beobachtet und merkt, wie sie diesen Dienst (wenn man es denn jetzt schon als Dienst bezeichnen kann) Stück für Stück erweitern, scheint sich da etwas ganz Großes anzubahnen. Und so, wie sie die Informationen dazu durchsickern lassen, scheinen sie selbst davon sehr überzeugt zu sein. Für mich macht sich da ein Trendsignal sichtbar. ;-)
Ich denke nicht, dass sich jetzt viele darauf stürzen und Follower für ihre Google+ Seiten kaufen. Die Funktion ist in AdWords (noch) nicht allzu auffällig. Die wenigsten potentielle Käufer werden sich darauf konzentrieren. Man müsste auch das Google-Plus-Update dazu abwarten und sich die Frage stellen: Wie sichtbar wird diese Funktion für diejenigen, die die Voraussetzungen noch nicht erfüllen?
Google weiß mit Sicherheit, welche Gefahren lauern. Sie werden auch mit gekauften Followern und dem unnatürlichen Wachstum von Gefolgschaften rechnen. Eine zeitlang werden sie dies wohl auch dulden beziehungsweise beobachten und als PR verwenden. So wird es künftig häufiger solche Anzeigenformate über Webseiten geben. Sinkt die Qualität, werden sie reagieren.
Alle Daten werden ja gespeichert. Historisch gesehen, werden diese immer später ausgewertet und verwertbar gemacht. Dazu brauchen sie genügend Informationen, um diese als Faktoren in den entsprechenden Algorithmus einfließen lassen zu können. Je schneller die Qualität der +Post Ads sinkt, desto schneller müssen sie reagieren.
Danke für die Antwort :)