Tipps für ein optimales Profilbild

Der Tag beginnt und ich nehme meine Arbeit auf. Oft erfolgreich, selten planlos. Als erstes öffne ich den Posteingang und soziale Nachrichtenkanäle. Schnell werden alle Meldungen überflogen. Auf sozialen Netzwerken wie Google+, Facebook und Twitter identifiziere ich Beiträge meiner Lieblingsautoren. In der großen Datenflut fallen mir bestimmte Unternehmen und Kunden auf. Ich mache es wie die Goldwäscher, die verschiedene Siebe nutzen. Von grob bis fein siebe ich die wichtigsten Informationen für mich heraus.

Manchmal jedoch fällt mir die visuelle Zuordnung von Inhalten zu bestimmten Personen schwer. Woran liegt das? Weshalb selektiere ich bereits unterbewusst bestimmte Nachrichten aus? Liegt es an auffälligen Personenbildern, die mir sofort ins Auge springen?

Das Profilbild ist deine Visitenkarte

Viele Stunden am Tag interagieren wir mit unserer Umwelt, senden und erhalten Informationen und Botschaften. Die Teilnahme an sozialen Netzwerken erfordert ein Profilbild und wichtige Daten zur Person.

Kommunikation findet jedoch nicht nur auf verbalem Weg statt, sondern auch mithilfe visueller Reize. Das Profilfoto hilft uns dabei, Personen kennenzulernen und uns ein Bild vom Gegenüber zu machen. Oft vergessen wir, dass unser Foto zur Selbstdarstellung und Interaktion wichtig ist. Es macht uns identifizierbar und ruft Sympathie oder Abneigung hervor. Was im wahren Leben die Visitenkarte im Meeting ist, wird im Netz immer das Profilfoto sein.

Charakter und Wiedererkennbarkeit sind der Schlüssel

Das Foto mit Portraitcharakter ist der beste Daseinsbeweis einer Person. Mitunter beeinflusst es unser Ansehen und die Zahl der Follower. Eine gut gemachte Aufnahme vermittelt bestimmte Werte.

Prägnante Selbstbildnisse und ausdrucksstarke Fotos fallen auf. Ob als Portrait oder nachgezeichnete Illustration. In der Geschäftswelt punkten vorrangig seriöse Bilder. Es muss aber nicht immer das professionelle Businessfoto vom Starfotografen sein. Die Hauptsache ist, dass wir eine positive, authentische und kompetente Ausstrahlung haben.

Wie im wahren Leben schadet ein Lächeln nicht. Das macht uns sympathisch und führt dazu, dass unser Profil öfter angeklickt wird.

Das perfekte Profilbild: Charakter und Wiedererkennbarkeit sind der SchlüsselTWEET

Beim Profilfoto zählt jedes Detail. Daher habe ich dir hier 10 Tipps für ein optimales Profilbild zusammengestellt.

1. Wähle dein Foto sorgfältig

Verwackelte und unscharfe Fotos sind ungeeignet. Klar kannst du auch einen Schnappschuss vom Telefon nutzen. Dennoch solltest du ein gewisses Maß an Qualität nicht unterschreiten.

Überlege dir gut, zu welchem Zweck dein Bild eingesetzt werden soll. Möchtest du eher Privat- oder Geschäftskunden ansprechen?

2. Finde die richtige Perspektive

Verschiedene Perspektiven können hilfreich sein, um meiner Person einen bestimmten Ausdruck zu verleihen. Jede Person wirkt frontal, im Halbprofil, Dreiviertelprofil oder im Profil geknipst, unterschiedlich. In der frontalen Perspektive ist beispielsweise der direkte Blickkontakt zum Betrachter da. Im Profil hingegen wendet der Porträtierte sich zur Seite ab.

TIPP: Für eine ausdrucksstarke Perspektive kannst du eine Mischung aus Frontal und Halbprofil wählen. So kommt mehr Dynamik ins Foto. Das beste Foto findest du, wenn du deine Aufnahmen und Perspektiven variierst.

3. Entscheide dich für einen Hintergrund

Für alle Bildaufnahmen ist der Ort entscheidend. Ein Hintergrund, der mit dem Portrait im Kontext steht, beeinflusst die Bildwirkung. Er kann bewusst genutzt werden, um das Geschäftsfeld, die Branchenzugehörigkeit oder die Markenidentifikation zu visualisieren. Als Speaker und Coach kann eine Bestuhlung im Hintergrund oder ein markantes Kongressgebäude von Vorteil sein.

Fotos (v.l.n.r.): Arno Fischbacher, Uwe Tippmann, Rolf Schrempp

Fotos (v.l.n.r.): Arno Fischbacher, Uwe Tippmann, Rolf Schrempp

TIPP: Für alle anderen gilt: je neutraler, desto besser. Manchmal kann ein dominierender Hintergrund schnell vom Bildinhalt ablenken. Verzichte dann bewusst auf ein zu kontrastreiches Umfeld.

4. Zeige nur eine Person im Bild

Personengruppen, bis hin zur gesamten Belegschaft, sind nicht vorteilhaft. Geschäfts- oder Lebenspartner erschweren die Identifizierung der eigenen Person.

Die Besucher könnten sich die Frage stellen, mit wem der dargestellten Personen sie gerade interagieren.

5. Setze Bildbearbeitung mit Bedacht ein

Digitale Effekte können schnell zu Verfremdungen führen. Denke immer daran: Du stehst als Person im Fokus.

Anstatt eines Fotos bevorzugen einige Benutzer lieber eine Zeichnung von sich selbst. Gut gemachte Illustrationen können sinnvoll sein, um sich von der breiten Masse abzuheben. Ausgefallen und originell sind diese Benutzerprofile ganz sicher!

Fotos (v.l.n.r.): Christoph Baur, Carolin Steigenberger, BjoernTantau

Fotos (v.l.n.r.): Christoph Baur, Carolin Steigenberger, BjoernTantau

6. Gewinne mit einem Lächeln

Es ist wie im wahren Leben: Lachen verbindet Menschen. Das geht bekanntlich besser, wenn man fröhlich dreinschaut.

Anton Gunzinger, Unternehmer und Gründer von Supercomputing Systems, brachte es auf den Punkt: „Lachen braucht weniger Energie als ein ernstes Gesicht.“

Fotos (v.l.n.r.): Katharina Türmer, Matt Cutts, Claudia Dieterle

Fotos (v.l.n.r.): Katharina Türmer, Matt Cutts, Claudia Dieterle

Durch offene Körpersprache und Mimik erreichst du eine höhere Präsenz. Ein Griesgram wirkt weniger sympathisch auf die Umwelt. Was uns Menschen wirklich anziehend macht, ist die Mimik des lächelnden oder lachenden Gesichts.

7. Wähle deine Kleidung sorgfältig

Eine individuelle Optik kann die Bildwirkung beeinflussen. Helle Kleidung lässt dich freundlicher wirken. Dunkle Kleidung verschafft dir Seriosität, kann aber schnell blass machen. Ob im Anzug oder Blazer, mit oder ohne Krawatte, hängt stark von der Branche ab.

Fotos (v.l.n.r.): Dr. med. Gerd Clement, Thomas Hawk, Maler Hediger

Fotos (v.l.n.r.): Dr. med. Gerd Clement, Thomas Hawk, Maler Hediger

Berufsspezifische Kleidung verdeutlicht die Branchenzugehörigkeit. Selbst der Blaumann des Kfz-Mechanikers, der weiße Kittel des Arztes oder der Bauhelm des Ingenieurs verdeutlichen plastisch, was mich erwartet. Bewusst kann ich so meine Dienstleistung oder Branche in den Vordergrund stellen.

8. Setze bewusst Akzente im Bild

Akzente im Bild können farbige Bestandteile, Kontraste und Strukturen im Hintergrund sein. Ganz bewusst wird hier der Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv gelenkt.

Fotos (v.l.n.r.): Werner Deck, Dani Schenker, Peter Rademacher

Fotos (v.l.n.r.): Werner Deck, Dani Schenker, Peter Rademacher

Bildkompositionen mit ein- oder mehrfarbigen Flächen heben sich gut ab.

9. Nutze keine fremden Fotos

Bequemer und kostengünstiger sind sicherlich zum Kauf angebotene Fotos von Stock-Agenturen. Wenn es aber darum geht, sich oder das eigene Unternehmen zu präsentieren, sind sie definitiv nicht hilfreich. Eigene Fotoaufnahmen sind authentisch. Der echte Mensch als Individuum interessiert – und nicht beliebige Platzhalterfotos.

10. Finde das optimale Bildformat

Auf verschiedenen Businessportalen wie Xing oder Linkedin wählen wir ein einheitliches Motiv. Ein optimales Format für Google+, Facebook und Twitter ist eine Herausforderung. Es kommt mitunter vor, dass auf andere Daten zurückgegriffen wird. Die verschiedenen Bildgrößen sind einfach verwirrend. Für eine bestmögliche Wiedererkennung sollten wir überall dasselbe Foto einsetzen.

TIPP: Da scheinbar jedes soziale Netzwerk andere Bildgrößen bevorzugt, hilft das kostenlose Tool zur Anpassung der eigenen Bildgrößen. Die Online-Lösung zur Formatierung hochgeladener Bilder bietet darüber hinaus zahlreiche Effekte und Tools, mit denen das Profilbild editiert werden kann.

Fazit

Zeige Profil! Möchten wir besser wahrgenommen werden, müssen wir unserem Profilbild mehr Aufmerksamkeit schenken. Strikt gilt es auf Qualität und Wiedererkennbarkeit zu achten. Diese Faktoren bestimmen, wie lange ein Foto dem Betrachter in Erinnerung bleibt. Zudem bietet es sich an, auf allen Plattformen dasselbe Bild einzusetzen. Ganz gleich, ob bei Google+, Twitter oder Facebook. Nur dann können wir uns abheben.

10 Tipps für dein optimales Profilbild für Blog und soziale NetzwerkeTWEET
Tipps für ein optimales Profilbild
Rating: 4.5 12 Votes
Steve Brattig

Steve Brattig

Als ideengetriebener Kreativer, mit Vorliebe für Markenkommunikation, ist Steve Brattig in Design verliebt. Als Markenspezialist formt er Marken-Persönlichkeiten. Zu seinen Stärken gehören Corporate Design, Kommunikationsdesign und nachhaltige PR. Seit 1999 ist er Kopf der COMARTIST Werbeagentur in Leipzig.

12 Reaktionen zu “Tipps für ein optimales Profilbild”

  1. Thomas

    Schöner Beitrag. Das sollten nicht nur Blogger lesen. Wenn ich immer die Profilbilder in den Social Media’s sehe, stell ich mir sehr oft die Frage mit wem ich es denn da zu tun habe.

    „Stellt mir da gerade ein Hund, Katze oder ein 3 Jähriger eine Freundschaftsanfrage?“ Immer wieder sehe ich, da Bilder von Haustieren oder von Kleinkindern.

    Ich glaube über die Wirkung und den Nutzen von Profilbildern sind sich sehr viel Menschen nicht bewusst.

    Antworten
    1. Steve Brattig
      Steve Brattig

      Danke Thomas. Da es mir wie Dir geht, bin ich um diesen Artikel nicht herum gekommen. Die Identifikation mit unserem Profilbild ist der erste Schritt für eine Kontaktaufnahme. Im wahren Leben sehen wir fast immer unser Gegenüber. Dies prägt uns genau in diesem Moment bereits und wir leiten anhand der äußeren Erscheinung unterbewusst bestimmte Faktoren für uns ab.

      Antworten
  2. Claudia Dieterle
    Claudia Dieterle

    Hallo Steve,
    Kompliment, da sind alle wichtigen Punkte, die man beim Profilbild beachten sollte, aufgezählt und mit passenden Bildern veranschaulicht. Habe lachen müssen, als ich meins entdeckt habe. Das, was Du bei Punkt 4 erwähnt hast, stört mich auch, wenn sich jemand mit Freund, Partner, Haustier, etc. ablichten lässt.
    Viele Grüße
    Claudia

    Antworten
    1. Steve Brattig
      Steve Brattig

      Claudia, hab vielen Dank. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben! Dein Profilbild springt mir täglich in die Augen und das ist gut so. Daher habe ich es auch als gelungenes Beispiel aufgenommen. Deine Identität ist für mich greifbar. Die Interaktion über Hangouts macht es mir noch leichter, schneller einen Bezug zu Dir und anderen Personen herzustellen. Ich hoffe nur, dass ich den ein oder anderen hier motivieren kann, mehr Wert auf die scheinbar kleinen Dinge zu legen. Auch wenn es nur ein Profilbild ist. Dann aber bitte ein charakterstarkes und einprägsames.

      Antworten
  3. Werner Deck - malerdeck

    Lieber Herr Brattig,

    das haben Sie ganz ausgezeichnet beschrieben. Besser geht nicht! Dann durfte mein „Schädel“ noch als kleines Beispiel dienen, vielen Dank. Dazu noch der geniale Tipp mit dem Tool zur Bildanpassung in den unterschiedlichen SM-Medien.

    Mit farbenfrohen und :-) freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
    Werner Deck

    Antworten
    1. Steve Brattig
      Steve Brattig

      Lieber Herr Deck, vielen Dank für die Blumen. Ich freue mich sehr über ein derartig positives Feedback.
      Ihr „Schädel“ ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Beispiel für ein prägnantes Profilbild, welches sämtliche Merkmale zur Wiedererkennung mit sich bringt. Zudem nutzen Sie Ihr Logo dezent im oberen Bildbereich.
      Dies führt dazu, dass Sie als Person ihre Marke erlebbar machen und ihr ein Gesicht geben. Das schafft Vertrauen. Halten Sie bitte unbedingt als ihr eigener Markenbotschafter daran fest! Es ist wichtig zur Markenbildung und dem nachhaltigen Imagegewinn.

      Kreative Grüße aus Leipzig, Ihr Steve Brattig

      Antworten
  4. Der Ideealist - Jens A. Heim

    Vielen Dank für den Artikel. Lesenswert und mit einigen zur Nachahmung empfohlenen Hinweisen gefüllt.
    Im positiven Sinne ist nichts hinzuzufügen. Im negativen, dass doch bitte diese komischen Grafiken und Logos (auf denen keine Person zu finden ist) als Profilbild weggelassen werden und Profil gezeigt wird – mit dem eigenen Gesicht.
    Sonnige Grüsse
    Jens A. Heim

    Antworten
  5. Dani Schenker
    Dani Schenker

    Toller Artikel Steve! Und schön, dass ich da auch irgendwie Platz fand. Es war das erste Mal, dass ich mir tatsächlich bei der Auswahl meines Profilbildes etwas gedacht hatte ;-)

    Leider sehe ich gerade, dass die Qualität meines Bildes wohl etwas besser sein könnte, auch wenn ich grundsätzlich mit der Wirkung zufrieden bin ;-)

    Cheers!
    Dani

    Antworten
    1. Steve Brattig
      Steve Brattig

      Besten Dank Dani. Ich habe dich natürlich berücksichtigt. Das Foto von Dir finde ich sehr gelungen. Auch du hast alles richtig gemacht! Schwarz/weiß fällt auf, weißer Hintergrund ohne Ablenkung und dann die gelbe Fläche. Das prägt! Falls Du mal ein Update machen solltest, weil Dir mittlerweile in der Sonne ein Bart gewachsen ist, dann bleibe am besten bei dem Gestaltungsraster inklusive gelber Fläche.

      Cheers Man, Thanks! :-)

      Antworten
      1. Dani Schenker
        Dani Schenker

        Bart ja, Sonne nein… Hier ist gerade Regenzeit ;-)
        Aber danke für den Tipp :)

        Antworten
  6. jonastietgen

    Toller Artikel! Weiß jemand, wo man sich eine Illustration wie bei Tipp 5 erstellen lassen kann?

    Antworten
  7. Steffan Krüger

    Danke für diese Tipps! Ich versuche immer sicherzustellen, dass mein Profilbild aktuell ist und gut aussieht. Hier sind ein paar Dinge, die mir geholfen haben:

    1. Wähle einen guten Hintergrund. Ein schlichter oder einfacher Hintergrund ist am besten, damit dein Gesicht besser zur Geltung kommt.

    2. Vermeide unruhige oder unübersichtliche Hintergründe. Unübersichtliche Hintergründe können ablenken und erschweren es, dich klar zu sehen.

    3. Achte auf eine gute Beleuchtung. Natürliches Licht ist immer am besten, aber wenn du dich in einer dunkleren Umgebung befindest, solltest du versuchen, dein Gesicht mit einer Art von Licht aufzuhellen.

    4. Lächle! Ein Lächeln lässt dich freundlich und sympathisch wirken.

    Antworten

Jetzt Kommentar zum Thema hinterlassen

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

code