Linkgeiz …? Teilen macht Spaß!
„Geben ist seliger denn Nehmen“ heißt es schon in der Bibel. Vielleicht wäre es in unseren Zeiten sinnvoll, diese uralte Redewendung mit einem digitalen Apostel durch das Web zu schicken. Aber womöglich ist diese Botschaft längst angekommen – und wird einfach ignoriert.
Der Gott der Suchmaschinen spricht
Der Umgang mit fremden Blogbeiträgen und deren Auswirkungen auf das eigene Ranking sind nach wie vor ein großes Thema. Hatte man kürzlich den Wegfall des PageRank von Google betrauert oder gefeiert, je nach Betrachtungswinkel, erfuhr die Community im Herbst 2015 von einem neuen Google-Patent, das konkurrierende Webseiten nach deren Entfernung von Seed-Pages rankt.
Der frühere PageRank war leicht zu manipulieren, etwa durch den Kauf von Backlinks. Dem soll nun mit einem komplexen neuen Modell, das Robert Ossiander hier erfreulicherweise erklärt, entgegengewirkt werden.
Wie das im Einzelnen funktioniert, ist für den Linkgeiz und die damit verbundenen Probleme im Netz allerdings irrelevant. Denn der PageRank allein war nicht die Ursache dafür, dass Bloggern ein gewisser Geiz in Bezug auf externe Inhalte und Links unterstellt wurde.
Warum Mehrwert nicht alles ist …
Der Unwille, andere Beiträge zu teilen, ja überhaupt erst einmal zu lesen, ist genauso fatal wie das Ignorieren relevanter Artikel. Doch wie verbreitet ist dieses Phänomen wirklich? Ist die Community mit Freigiebigkeit gesegnet oder von Geiz bestimmt?
Überall ist von Mehrwert die Rede. Längst hat eine ganze Branche sich darauf spezialisiert, angehenden Bloggern dabei zu helfen, so richtig bekannt und erfolgreich zu werden. Mehrwert ist jedoch nur ein Aspekt auf dem Weg zur Bekanntheit. Genauso bedeutsam bleibt der Aufbau eines stabilen Netzwerks. Wer nur nimmt und nicht geben will, wird lange auf den Erfolg warten können.
Verkehrte Welt
Blogger, die andere Inhalte links liegen lassen, stellen die Logik auf den Kopf. Die Ängste und Gründe hierfür variieren, doch der Klassiker unter den Ausreden lautet: Die User wandern mir ab.
Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Blogger verlinken nicht, weil sie fürchten, dass die User durch jene gesetzten Links zu anderen Bloggern abwandern.
Das ist in etwa so als würde ein Ladenbesitzer seine Eingangstür verbarrikadieren und die Schotten herunterziehen, sobald der Kunde den Raum betreten hat. Denn der könnte er ja durch einen Blick auf die andere Straßenseite einen Konkurrenten entdecken.
Linkjuice und andere Nebensächlichkeiten
Wenn User auf deinen Blog kommen, dann sind sie bereits da. Klingt banal, aber: Sie zeigen damit indirekt, dass sie ein vorangestelltes Interesse an deinen Beiträgen und Artikeln haben. Und selbst wenn sie einem Link folgen, den du auf einen anderen Blog gesetzt hast, ist das kein Weltuntergang. Dein vornehmliches Ziel sollte schließlich sein, maximalen Mehrwert zu schaffen.
Dann kommt auch etwas zu dir zurück: Sei es positives Feedback oder eine Empfehlung durch Mundpropaganda. Menschen merken, ob ein Blogger maximalen Eigennutz oder das Beste für den User im Sinn hat. Beide Strategien bringen Ergebnisse – mal mehr und mal weniger gute.
Bedenke, dass Links für den User gesetzt werden und nicht für dich. Strategische Überlegungen, zum Beispiel zum Linkjuice, sind schön und gut. Wenn du aber aus Furcht davor, etwas davon zu verlieren, nicht verlinkst, läuft etwas falsch.
Die alte Denke
In einigen Unternehmen schwappt der Konkurrenzgedanke ungefiltert ins Online-Marketing herüber – ein Holzweg. Um im eigenen Branchenbereich überhaupt wahrgenommen zu werden, sind die konstruktive Auseinandersetzung und die wohlwollende Weiterempfehlung von externem Content ein Muss.
Darüber hinaus sollten alle Quellen, die verwendet wurden, durch Verlinkung ausreichend Erwähnung finden. Das gebietet der Anstand und gilt auch dann, wenn es sich „nur“ um eine Inspiration handelt. Natürlich wäre es einfacher, fremde Ideen im Stillen als eigene zu verkaufen. Doch das ist nicht nur unfair, sondern auch auffällig, je exotischer diese Einfälle sind.
Content kann sich ändern
Eine weitere, sehr populäre Angst ist die vor dem fremden Inhalt an sich. Schließlich kann ich als Blogbetreiber nicht wissen, ob die heute von mir verlinkte Website morgen auch noch den gleichen Content bietet. Hier bist du in der Sorgfaltspflicht. Plugins wie der Broken Link Checker können dich darin unterstützen, tote Links automatisch aufzuspüren. Dennoch solltest du manuell und regelmäßig prüfen, wohin du verlinkst und ob die Inhalte noch stimmen.
Dieser zugegebenermaßen vorhandene Aufwand kann jedoch nicht der Grund dafür sein, überhaupt nicht mehr zu verlinken. Die Mischung macht’s. Falls dein Beitrag allerdings zu einer wahren Linkschleuder verkommt oder du mit viel Tamtam auf einen Mitbewerber verlinkst, tust du dir und deinem Blog natürlich keinen Gefallen. Vielmehr geht es um eine organische Ausgewogenheit, bei der du das Feld nicht den anderen überlässt, sondern souverän mit Verlinkungen arbeitest.
Verwirrung und Ängste
Mit dem Linkgeiz ist es so ähnlich wie mit Verschwörungstheorien: Angst ist der Nährboden, auf dem diese Ideen gedeihen können. Wenn Blogbetreiber befürchten, durch das Setzen von Links persönliche Nachteile zu erfahren, werden sie es schlichtweg nicht tun. Hier helfen nur Transparenz und Klarstellung.
Fakt ist, dass Google themenrelevante Links begrüßt und entsprechend honoriert. Dem stehen irrationale Ängste jedoch im Wege. Die Qualität von Webseiten lässt sich so schwieriger beurteilen. Doch eine natürliche Verlinkung wirkt sich immer positiv auf das eigene Ranking aus. Ebenso wie Aktivität auf anderen Blogs …
Eingeschlafene Kommentarspalten
Manche Kommentarspalten gleichen der Vegetationsvielfalt der Tundra – und das, obwohl der Blogger anscheinend alles richtig gemacht hat. Der Content stimmt, ist liebevoll aufbereitet, das Layout spricht an, der Traffic ist nicht übel. Und trotzdem nimmt sich kaum jemand die Zeit, zu kommentieren. Und falls doch, wird „subtil“ auf die eigene Website hingewiesen: „Toller Beitrag, hier mein Senf dazu!“ Gefolgt vom Link auf den eigenen Blog.
Kommentare sollten aber einen Mehrwert an sich bieten und einen direkten, differenzierten Bezug zum Artikel erkennen lassen.
Vernetzung ist für alle da
Mancher Blogger rät allen Ernstes dazu, Influencern in den Allerwertesten zu kriechen. Deren Inhalte zu feiern, zu teilen, was das Zeug hält und ihnen hübsch viele Komplimente zu machen. Früher nannte man sowas schleimen, heute wahrscheinlich auch noch.
Zum Glück gibt es auch andere Ansätze, wie Daniela Sprung von blogger abc vor einem Jahr mit ihrer Blogparade bewies: Unter dem Credo „Vernetzung von Bloggern: Wie und warum alle davon profitieren“ entstanden zahlreiche Beiträge, die den Nutzen von Vernetzung für ALLE Beteiligten veranschaulichten.
So schreibt Ulrike Zecher:
„Ein Blogger. Ein Wort. Er ist verbindlich in der Zusammenarbeit. Er beantwortet freundlich geschriebene E-Mails von anderen Bloggern. Er reagiert schnell auf Kommentare. Er bleibt dankbar fürs Teilen und nicht nur großartig.
In diesen Typ vom Blogger verliebe ich mich jeden Tag aufs Neue – unabhängig von seinem Google-Ranking, seinen Likes, seiner Community.“
Und auch Edda Klepp von Töfte Texte argumentiert:
„Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sich kooperatives und wertschätzendes Verhalten nachhaltig auszahlt. In meinen Augen kann man es nicht oft genug betonen: Wer bereit ist, sein Wissen kostenfrei mit dir zu teilen, der signalisiert ein großes Maß an Zugewandtheit.“
Selbstverständlich gibt es nicht „den Blogger“ in freier Wildbahn. Jeder startet mit einer eigenen Motivation und einem individuellen Konzept. Es soll tatsächlich auch noch Blogger geben, die sich nicht auf Teufel komm raus ins Korsett der Professionalität zurren wollen – eine aussterbende Spezies, wie auch Franzi von Zuckermädchen befürchtet.
Doch es ist eben jene Zugewandtheit, die wir so schmerzlich vermissen und paradoxerweise auf Offline-Events zu finden hoffen.
Armes kleines Digitalwesen
Zu Sascha Lobos Rede während der re:publica stapeln sich seit Jahren die Zuschauer. Sie genießen es, sich von einem, der es ja wissen muss, in den Boden stampfen zu lassen. Publikumsbeschimpfung ist chic, verhilft sie uns doch stets zu einer gewissen Distanz: der da auf der Bühne und ich in sicherer Entfernung. Diesmal aber hat Lobo diese Distanz aufgeweicht, vom „Wir“ gesprochen und dann den bellenden Hund der Kritik losgelassen:
„Es ist das Eingeständnis, dass wir, wie wir hier alle zusammen stehen, wir 30- bis 54-Jährigen mit leichten Graubereichen an den Seiten – dass wir, wenn man ganz genau hinguckt – eigentlich die Digitally Lost Generation sind.“
Und:
„Wir sind Blogger, das erste soziale Medium überhaupt und trotzdem haben wir irgendwas verloren.“
Dieses „Irgendwas“ könnte der Geist der Gemeinschaft sein. Der wachsame, freigiebige und zugleich kritische Geist. Diesen gilt es wieder zu fördern.
Sorgfältiges Arbeiten und die Verhältnismäßigkeit
Das Problem gärt tief unter der Oberfläche, und der Linkgeiz ist nur ein Symptom davon. Denn letztendlich ist eine solide Verlinkung anderer Inhalte das Ergebnis sauberer Recherche, guter Quellenarbeit und dem Vernetzungsgedanken. Einige Blogger und Marketer haben das Prinzip Geben ist seliger denn Nehmen glücklicherweise bereits verstanden. Denn bei aller Freigiebigkeit ist ihnen vom strategischen Standpunkt aus klar, dass auch sie von Großzügigkeit profitieren.
Achte jedoch darauf, es mit dem Teilen und Verlinken nicht zu übertreiben. Hier sollte eine Ausgewogenheit bestehen, mit der du dich wohlfühlst und durch die deine eigenen Blogbeiträge nicht ins Hintertreffen geraten.
Du musst nicht auf Krampf verlinken. Insbesondere persönliche Blogposts mit eigenen Ideen ziehen kaum fremde Quellen heran. Wozu auch? Bedenke, dass es um einen organischen Umgang mit fremden Inhalten geht. Im Text künstlich platzierte Links helfen da niemandem, sie schaden sogar.
Fazit
Der sogenannte Linkgeiz ist nur die Erscheinungsform eines tiefer liegenden Problems. Ein großer Irrtum, der sowohl bei einzelnen Bloggern als auch in einigen Unternehmen kursiert, lautet: Wenn ich gebe, verliere ich. Tatsächlich aber bekommt man immer etwas zurück – auch wenn es sich dabei nicht um sofortige Ergebnisse handelt. Mit hochwertigen Beiträgen, in denen freigiebig verlinkt wird, werden gleich mehrere Effekte erzeugt. Zum einen wird das Netz dadurch ein Stück qualitativer. Zum anderen stärkt es die eigene Brand weit mehr, als es Werbung oder Ähnliches zu tun vermag. Schlagende Argumente – auch für deine Reichweite und damit den nachhaltigen Aufbau deines Blogs.
Hallo Benjamin, mit diesem Beitrag sprichst du mir echt aus der Seele. Was gibt es Schöneres, als wenn man innerhalb der eigenen Beiträge auf wertvolle Artikel anderer Blogger verlinken kann. Damit öffnet man seinen Lesern oftmals sogar noch eine andere Sichtweise, bzw. Perspektive. Und genau DAS macht einen guten Blogger doch aus. Nicht nur die eigene Sichtweise zu zeigen, sondern auch, das es noch mehr Ansichten dazu gibt.
Ich finde es auch sehr traurig, dass viele Blogger so damit geizen und hoffe, dass sich dies irgendwann mal ändert.
LG Tina
Hallo Tina,
ich glaube, es gibt bereits viele, viele Blogger, die freigiebig verlinken. Denjenigen, die Linkgeiz betreiben, würde ich nicht einmal schlechte Absichten unterstellen. Sie gehen nur von einer falschen Prämisse aus und fürchten, sich selbst bzw. ihrem Blog zu schaden. Daher liegt die Lösung darin, (sich) zu informieren und damit eine Kultur des Teilens im Netz zu fördern.
Viele Grüße
Benjamin
Ich verlinke immer, viel und gerne. Nun habe ich einen Foodblog, koche also viele Rezepte von anderen Bloggern nach und verlinke somit natürlich auf die Ursprungsquelle, wie ich auch das Kochbuch nenne und auf den Verlag verlinke, wenn ich aus einem nachkoche. Mein Eindruck ist, dass das bei den meisten Foodbloggern so gehandhabt wird.
Jedoch kenne ich auch hier einige, die den Ursprungsblog nennen aber nicht verlinken (warum?), oder den Ursprungsblog nicht nennen und somit auch nicht verlinken, wenn sie ein Rezept verändert haben. Das verstehe ich ebenfalls nicht, weil ich auch in diesen Fällen nenne und verlinke und erwähne eben, was ich an dem Rezept verändert habe.
Auch auf meiner FB-Page nutze ich gerne fremden Content, mache auf interessante Blogartikel oder tolle Rezepte aufmerksam und verlinke die jeweilige Fanpage. Der Vorteil: Ich habe mehr Inhalte. Nachteile: Keine.
Generell halte ich sehr viel von Verlinken. Wir nehmen uns nichts weg dadurch. Im Gegenteil: Es ist eine Bereicherung für uns, unsere Blogs und vor allem für unsere Leser.
Hallo Sabine,
wer fremde Ideen als seine eigenen ausgibt, gerät auch mit dem Urheberrecht in Konflikt. Das allein zeigt, welch hohe Bedeutung man hierzulande dem geistigen Eigentum beimisst.
Die Synergieeffekte, die aus der Kuratierung fremder Inhalte entstehen, hast du schön und anschaulich beschrieben. Und ich freue mich darüber, dass es anscheinend viele Blogger gibt, die so denken.
Viele Grüße
Benjamin
Hallo Benjamin,
herzlichen Dank für genau diesen Beitrag, zu diesem Thema. Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Unlust mancher User am Teilen ist teileweise grausig und mir vollkommen unverständich. Auf Twitter geistert ja schon lange das Gespenst einer Zweiklassengesellschaft umher. Die Twitter-Elite und der „gemeine Tweedo“. Das drückt sich darin aus, dass es für manche ein Statussymbol ist, möglichst viele Follower zu haben und möglichst wenigen zu folgen. Ähnlich verhält es sich auch, wenn es ums teilen, kommentieren und liken geht. Ich finde persönlich jede Menge gutes Material im Netz und teile es gerne. Erstens habe ich nicht immer genügend Zeit für hochwertige eigene Beiträge und zweitens verstehe ich die eigene Onlinepräsenz als Dienst am Kunden – somit tue ich denen, die mit mir und unserem Unternehmen zu tun haben gutes, wenn ich kompetente Beiträge teile. Futterneid ist da sicher fehl am Platz. Wer so denkt, hat das System nicht verstanden und wirkt auf lange sicht unglaubwürdig. So, jetzt werde ich gleich mal deinen Beitrag teilen! Grüße aus dem wilden Süden – Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine anerkennenden Worte.
Ich habe mir viele Gedanken über das von dir angesprochene Twitter-Phänomen gemacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Wenn ein Twitter-User mit sehr vielen Followern selbst nur wenigen folgt, dann erzeugt er damit eine künstliche Verknappung seiner Aufmerksamkeit, die einen Wert an sich hat.
Man könnte auch sagen: Die Aufmerksamkeit wird durch dieses indirekte Statement noch exklusiver und wertvoller. Marketing par excellence eben. Das sind letztendlich Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die ich hier versuche, mit meinen eigenen Worten wiederzugeben.
Mir ist es allerdings genau wie dir wichtig, im Netz zu interagieren und hochwertigen Inhalten Beachtung zu schenken.
Viele Grüße
Benjamin
Danke für den aufmunternden Beitrag. Ich muss zugeben, dass die Angst vor dem Linkjuice-Verlust auch mich hin und wieder erwischt und ich dann zweimal überlege, ob diese oder jene Referenz mir wirklich Gutes tut. Manchmal ist es fast wie Verhaltenstherapie, sich dann zu überwinden, denn in einer Netzwelt, in der Links wie Währungen gehandelt werden, fühlt sich das eher wie ein Verlust an. Ich werde in Zukunft noch viel mehr daran arbeiten müssen.
Zum Thema Verlinkungen auf Original-Ideen – in diesem Fall Rezepte – ist es manchmal so, dass wir in unserem Foodblog bewusst nicht auf die Quelle verlinken, denn viele Ideen kommen z. B. von Chefkoch & Co. Nicht, wir diese Foren per se ablehnen, sondern weil die Rezepte dort oft unvollständig oder schlicht falsch beschrieben sind. Da schick ich natürlich keinen hin, der sich auf meine Empfehlung verlässt. Lieber geht dann ein Link an einen anderen Foodie, der’s noch besser macht als ich.
Übrigens sind Rezepte meines Wissens nicht urheberrechtlich geschützt. Dies gilt aber nur für die reine Zutatenliste nebst Kochanleitung. Die restliche Prosa des Beitrags, in der es nicht direkt um Zubreitung und Zutaten geht aber schon. Fotos der Kochergebnisse und andere kreative Inhalte sind selbstverständlich auch geistiges Eigentum.
Hallo Frank,
gern. Ob Rezepte unter das Urheberrecht fallen, ist eine spannende Frage, für die ich nach dem Lesen deines Kommentars im Eigeninteresse ein wenig recherchiert habe. Anscheinend schlagen die Gerichte sich bereits damit herum, wie dieser Artikel zeigt:
https://www.e-recht24.de/news/urheberrecht/8208-abmahnung-rezepte-kochbuch.html
So wie es aussieht, entscheidet die Schöpfungshöhe über einen Urheberrechtschutz. Das würde sich mit dem überschneiden, was du bereits beschrieben hast.
Ich kann deine Bedenken gut verstehen und würde auch nicht wissentlich auf Beiträge verlinken, die Falschinformationen verbreiten. In der Regel zieht man ja solche Artikel auch nicht als Quellen für seine eigenen Posts heran, weshalb ich da ein relativ geringes Risiko sehe.
Viele Grüße
Benjamin
Hallo Benjamin,
vielen Dank für diesen schönen und vor allem bestätigendem Beitrag.
Ich selbst habe erst mit dem Bloggen begonnen und stehe mit meiner Website noch am Anfang.
Ich verlinke, wenn möglich, auf andere Blogbeiträge, vor allem dann, wenn sie mir weiterhelfen. Ich finde es wichtig, diese Quellen anzugeben und vor allem auch Tipps zu verraten, die von anderen Bloggern kommen.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass in meinem Bereich (ich habe mich für Kreativtechniken entschieden) nicht viele andere Blogger da sind, mit denen ich mich vernetzen kann. Und so kommt es eher vor, dass ich auf Inhaltsfremde oder im weitesten Sinne mit dem Thema verbundene Beiträge verlinke.
Einen Vor- oder Nachteil kann ich noch nicht erkennen, weil dafür einfach noch zu wenig Inhalt auf meiner Seite ist. Aber ich denke schon, dass es sich über kurz oder lang auszahlen wird, weiterhin zu anderen Blogs zu verlinken.
Hallo Claudia,
gerne doch und freut mich, dass der Beitrag dir zusagt. Dann wünsche ich dir alles Gute und viel Erfolg für deinen Start als Bloggerin! Vielleicht kommen mit der Zeit noch mehr Blogger in deinem Bereich, mit denen du dich vernetzen kannst. Hast du es schon in den sozialen Netzwerken versucht? Ich persönlich habe dadurch einige Leute entdeckt, die in ähnlichen Richtungen wie ich unterwegs sind.
Viele Grüße
Benjamin
Verlinken? Unbedingt.
Ich recherchiere sogar vor Veröffentlichung meines Blogartikels, welche – qualitativ und inhaltlich – passenden Artikel anderer Blogs zu meinem Beitrag passen. Die werden sehr gezielt verlinkt, um dadurch auch die Wissensbasis und Referenzen fürs Thema transparenter zu halten.
Und nebenbei: Hypertext und Links sind das Salz in der Online-Suppe.
Hallo Lars,
das ist sehr löblich und toll, dass du die Recherche so gewissenhaft betreibst. Ich finde auch, dass es Spaß macht, gute Blogs weiterzuempfehlen. Letztendlich danken es einem nicht nur die Blogger, sondern auch die Leser.
Viele Grüße
Benjamin
Lieber Benjamin
Danke für diesen interessanten Beitrag. Vielleicht hilft es wenn wir die Dinge in 2 Gruppen teilen was das Verlinken angeht.
1. Urheberrecht: Wem Kredit gebührt oder wie Sabine das sagt, wer hat das Rezept erfunden…. diese Person und deren Blogeintrag sollte dann verlinkt werden.
Wobei es ja klar ist, dass dies bei Rezepten nicht einfach sein kann wenn deren Ursprung aus dem Mittelalter ist…
2. Mehrwert: Bring dieser Link dem interessierten Leser noch zusätzliche Informationen über, z.B. eine PDF Datei für eine Studie zum Thema Bsp:. http://blog.drkpi.de/?p=1042
Die obigen 2 Punkte deuten darauf hin, dass verlinken zwar wichtig ist aber nicht unbedingt was mit Blogs zu tun hat.
In vielen Fällen basiert ein Blogeintrag auf Materialien (je nach Fachgebiet) von anderen Blogs, Bibliotheken (Online), Fachbeiträge, usw.
Links sind wie Lars sagt das „salz in der Online-Suppe“ aber diese müssen nicht unbedingt auf Blogs verweisen. Das kann auch auf ein Institut der Uni mit den Studienresultaten in einer PDF Datei sein.
Grüessli
Urs
@DrKPIde
Hallo Urs,
danke für dein Feedback und deine Ergänzungen. Stimmt, das Thema Verlinkung betrifft nicht nur Blogger unter sich, sondern natürlich alle Quellen, die miteinbezogen werden. In meinem Blog beziehe ich mich daher auch auf Studienergebnisse und verlinke direkt zu diesen. Das mag für den ein oder anderen Leser sperrig sein, ich habe jedoch gute Erfahrungen damit gemacht, meinen Lesern eine weiterführende, eigenständige und tiefgehende Recherche zu ermöglichen.
Dann sollten wir die Online-Suppe kräftig salzen, um beim Bild von Lars zu bleiben.
Viele Grüße
Benjamin
Also, ich habe in meine Blogs einen Directory installiert, findet man unter Links und Adressen, allerdings trage ich persönlich die Links dort Ein da ich einen gewissen Qualität Gewähr leisten möchte, unter Ressourcen findet man bei mir eine thematisch sortierte Link Sammlung zur Artikel die ich persönlich sehr gut oder hilfreich finde und wenn ich es nicht vergesse verlinke ich auch aus einem Artikel auf andere nennenswerte Seiten, Egal wie Google das so seht, schließlich ist es meinen Blog und ich entscheide was dort passiert.
Hallo Patricia,
völlig richtig – dein Blog, deine Regeln. Jeder Link sollte mit Bedacht gesetzt werden. Von Zeit zu Zeit empfehle ich auch eine regelmäßige Prüfung der Links, entweder mit Hilfe von Tools wie dem Broken Link Checker für WordPress oder manuell.
Viele Grüße
Benjamin
Hallo Benjamin,
wenn auch etwas später, möchte ich alles zustimmend unterstreichen.
Zum Internet gehören auch Links. Ob ergänzend, informierend oder als Quellangabe.
Ich würde mir manchmal wünschen, dass im Netz auch – noch – weniger bekannte Blogger und ihre Beiträge Erwähnung fänden. Nicht, um sie vordergründig bekannt(er) zu machen, sondern, weil auch Blogger-Neulinge gute und bemerkenswerte Artikel schreiben.
Ist keine Reklamation in eigener Sache, ;-) sondern mein Eindruck, der auch keinen Anspruch auf bloggermeingültige Richtigkeit erhebt.
Der Broken Link Checker ist übrigens ein Segen. Ich hab ihn auf einem Blog im Einsatz, auf dem Links eine „noch entscheidendere“ Rolle spielen. Da ergibt es sich zwangsläufig, dass Links öfter wegbrechen.
HG Hans
Hallo Hans,
da gebe ich dir recht – es ist sehr schade, wenn spannende Artikel untergehen, weil die Autoren (noch) zu unbekannt sind. Umso mehr schätze ich die Community, die ich durch meine Arbeit bei Zielbar kennenlernen darf. Durch sie werde ich auf viele Beiträge aufmerksam, die mir andernfalls in der Content-Menge entgehen würden.
Daher gilt auch für mich: Gute Inhalte teilen, was das Zeug hält. :)
Viele Grüße
Benjamin
Hallo Benjamin,
dieses Thema passt für mich und nicht umsonst habe ich mir meine persönlichen Blog-Kommentare-Runden ausgedacht. Diese finden alle 5-10 Tage auf einigen Blogs von mir statt. Was ich dabei unternehme, ist denkbar einfach. Ich lese Blogs zu meinem Themengebiet, feedbacke sinnvoll und themen-passend, empfehle gleich die Inhalte und verblogge es im eigenen Blog, mit Links, Hinweisen und Screenshots der jeweiligen Blogs. Meine Leser können wiederum dadurch neue Blogs entdecken und bisher kam dieses Blogpost-Format ganz gut an auf Internetblogger.de.
Sicherlich sind unter den Feedbackern allerhand Besitzer einer Test-Webseite, aber wenn sie etwas beitragen wollen, können sie jederzeit gerne tun.
Im Übrigen kommentiere ich selbst seit ca. 10 Jahren und bis heute sah ich darin keinerlei Nachteile. Relevante Inhalte und nicht immer von Blogs werden verlinkt und empfohlen. Das gehört bei mir seit Langem zum Alltag und wird auch nie anders sein, denn die gegenseitige Vernetzung ist das, was immer bleibt. Das sollte man fördern und jeder kann da täglich ein bisschen dafür tun.
Ich befasse mich täglich mit OpenSource Software und CMS und so werden GitHub-Quellen und SourceForge.net-Quellen immer wieder empfohlen. Der Leser sollte wissen, woher ich diese und jene Details habe. Darauf lege ich einen grossen Wert. Blogger, die andere nicht verlinken, müssen es noch lernen. SEO ist da für mich eher zweitrangig und wenn der Pingback nicht durchgekommen ist, wird es so sein. Meinen Lesern habe ich aber etwas Mehrwert geboten und denke, dass sie es zu schätzen wissen ;)
Hallo Alexander,
danke für diesen spannenden Einblick in die Arbeit von Internetblogger.de! Die von dir geschilderten Tätigkeiten erfordern sicherlich jede Menge Zeit und Aufwand, aber genauso sollte es im Sinne der Vernetzung laufen.
Positive Kommentare und Weiterempfehlungen sind schließlich auch eine Form der Wertschätzung, über die sich wohl jeder Blogger freut. Und auch ich bin überzeugt davon, dass deine Leser dies anerkennen.
Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße
Benjamin
Hallo Benjamin,
am Deutschen Phänomen „Linkgeiz“ wird sich nichts ändern, eher noch verschärfen. Schuld daran ist imho die Mentalität des übertriebenen Konkurrenzgehabes, was durch Google und andere übermachtig gewordene Internetkonzerne zugenommen hat. Schade, aber ich glaube nicht daran, dass ein Umdenken stattfindet.
Gruss Jürgen.
Hallo Jürgen,
das ist abhängig von unserer Einstellung. Da kann sich jeder selbst die Frage stellen: Was trage ich dazu bei, dass das Netz ein Raum wird, in dem Gemeinschaft wächst? Wir bei Zielbar haben zumindest ein klares Motto: gemeinsam stark!
Viele Grüße
Benjamin
Toller Artikel! Ich interviewe andere Blogger regelmäßig für meinen Reiseblog. Und natürlich verlinke ich auch zu ihnen. Davon profitieren wir alle. Ich bekomme durch spannende Interviews mehr Themen und die Blogger neue Klicks durch meine Leser.
Also ich habe eine zeitlang einen wöchentlichen Rundblick zu anderen Blogs und Medien gemacht und meine Lieblingsbeiträge der Woche verlinkt, die ich bei anderen gefunden habe. Leider ist die Reaktion darauf absolut unterirdisch und so habe ich es wieder eingestellt. Kaum jemand bedankt sich, Trackbacks/Pingbacks werden nicht freigeschaltet…. Zuletzt war ich eigentlich mehr überrascht, wenn eine entsprechende Reaktion kam. Ich habe mir jetzt aber vorgenommen, wieder damit durchzustarten – egal wie das Echo ist. Nur weil die anderen geizen, muss ich das ja nicht. Und meine Leser schätzen diese Leseempfehlungen halt auch sehr….