Bühne frei für Content-Expertinnen! Eine Handreichung für Veranstalter
Schon gewusst? Das Content-Business gäbe es nicht in dieser Qualität, wenn es nicht jede Menge Frauen tatkräftig aufgebaut hätten. Das Sonderbare: Auf deutschen Kongressen rund um Content-Strategie und Content-Marketing sprechen vorwiegend Männer, und es entsteht der Eindruck, es sei eine Männerdomäne. Nein, das ist es nicht! Höchste Zeit, hier mal was geradezurücken – und Kongressveranstaltern Tipps und eine Speakerinnen-Liste an die Hand zu geben, damit es künftig besser klappt mit der Ausgewogenheit.
Beginnen wir mit einer Frage: Was haben diese sechs Frauen gemeinsam? Miriam Löffler, Kerstin Hoffmann, Tanja Josche, Claudia Hilker, Barbara Ward – und mich mit eingeschlossen? Antwort: Wir sind Buchautorinnen, die mit ihren Publikationen in Deutschland Content-Strategie und Content-Marketing vorangebracht haben (Tanja Josche und ich mit den Kollegen Sascha Tobias von Hirschfeld und Klaus Eck). Miriams Buch „Think Content!“ läuft auf Amazon als Bestseller, gerade entsteht die zweite Auflage. Wer im Content-Business recherchiert, erkennt schnell: An den vielen hochkompetenten Frauen kommt keiner vorbei. Man könnte sogar behaupten: Seine Entwicklung ist zu einem sehr großen Teil Frauen zu verdanken.
Das klingt übertrieben? Dann werfen wir doch einen Blick in die USA, dem Geburtsland der Content-Disziplin. Dort arbeiten zahlreiche Profis, denen wir die Grundlagen unseres heutigen Content-Wissens verdanken: Kristina Halvorson, Ann Rockley, Margot Bloomstein, Ahava Leibtag, Rebecca Lieb, Ann Handley, Pam Didner, Melissa Rach, Colleen Jones, Karen McGrane, Erin Kissane und Rahel Bailie (Kanada). Alles Frauen – und dies hier ist nur eine kleine Auswahl. Auch in den USA waren vor allem sie es, die Content-Strategie und Content-Marketing zu businessrelevanten Aufgaben entwickelten. Sie reisten für Konferenzen und Workshops zu uns über den Atlantik und führten uns Europäer in die Content-Welt ein. Die Wegbereiter des Content-Geschäfts – sie sind zum großen Teil weiblich.
Von Kristina Halvorson etwa stammt die erste – und heute noch vielfach verwendete – Definition der Content-Strategie: „Content strategy plans for the creation, publication, and governance of useful, usable content.“ Nachzulesen in ihrem Buch „Content Strategy for the Web“ – übrigens das erste Buch zum Thema Content-Strategie überhaupt. Eine weitere Bibel stammt ebenfalls von einer Frau: von Ann Rockley. Wer ihr Buch „Managing Enterprise Content“ nicht gelesen hat, sollte besser gar nicht erst versuchen, über Content-Management zu sprechen.
Schieflage in Deutschland könnte kaum größer sein
Aber wie in anderen Kommunikationsbranchen auch (etwa in PR und Journalismus): Es gibt eine Schieflage. Obwohl sehr viele Frauen im Content-Geschäft vertreten sind, ist die öffentliche Wahrnehmung eher männlich geprägt. Wenn Medien berichten, kommen vor allem Männer zu Wort, etwa in dem ausgiebigen Artikel im Tagesspiegel am 1. April: „Mit den Mitteln des Journalismus„. Wer darin auch nur eine einzige Frau sucht, sucht vergeblich.
Auch die Businessveranstaltungen – vorwiegend Männerterrain. Besonders eklatant fiel der Unterschied auf der Content-Marketing-Konferenz CMCX Anfang März 2017 aus: 42 Speaker – davon drei Frauen. Aber auch bei anderen Events bilden Männer die Mehrheit, etwa auf dem ContentDay in Salzburg nur wenige Wochen später: 15 männliche Speaker, sechs weibliche. Die CeBit-Veranstaltung Rock The Blog: 37 Männer, 20 Frauen. Auch die OnlineMarketingRockstars, die sich ebenfalls im März dieses Jahres dem Content-Marketing widmeten – vorwiegend ein Männer-Happening.
Wie kommt das? Warum bestimmen Männer die öffentliche Wahrnehmung im Content-Business …? Die Situation erinnert mich an eine Szene in der vierten Staffel der Serie „Dexter“: Detective Debra Morgan (die Schwester des Serienkillers Dexter) arbeitet am Fall des „Trinity Killer“, sie bohrt sich mit Ausdauer, Elan und Leidenschaft hinein. Es gelingt ihr, die mächtige Bedeutung dieses Falls offenzulegen. Deshalb stehen eines Tages Männer des FBI in ihrem Office. Sie verkünden ihr breitbeinig, dass sie ab sofort übernehmen. Danke für die Vorarbeit – und tschüss.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in unserem Geschäft ähnliches geschieht: Frauen haben die Content-Wissenslücke entdeckt, sich in dieses Problemfeld hineingebohrt, die Grundlagen vorbereitet. Und seitdem das Geschäft zu einem bedeutenden, lukrativen Geschäft geworden ist, steigen viele Männer ein – und Frauen geraten in den Hintergrund.
Ich will nicht analysieren, wer oder was warum zu welchem Anteil zu dieser Situation beiträgt. Tagelang könnten wir uns darüber die Köpfe heißdebattieren, vermutlich ohne zu einer Lösung zu kommen. Und ganz bestimmt will ich hier kein Männerbashing betreiben – dazu schätze ich viele männliche Kollegen und ihre Leistung viel zu sehr. Aber die Situation als solches? Die bleibt.
So steigen Frauen gerne aufs Podium – Tipps für Veranstalter
Wo also anfangen? Am praktikabelsten scheint mir, sich für ein ausgeglichenes Verhältnis auf Podien einzusetzen. Die Zeit scheint reif. So ist von der CMCX zu hören (der Kongress mit den drei Frauen bei über 40 Speakern), dass Teilnehmer dieses Missverhältnis durchaus kritisierten. Vermutlich weil auch andere Veranstalter immer häufiger unter Druck geraten, werden sie nicht müde zu betonen, wie sehr ihnen eine gerechte Verteilung der Rednerplätze am Herzen läge. Also nehme ich sie beim Wort – und gebe ein paar Tipps.
1. Bitte verinnerlichen: Mit Frauen können Events nur gewinnen!
Zum einen hebt sich eine Konferenz wohltuend und sympathisch von der Konkurrenz ab, wenn sie eine ausgewogene Speakerauswahl an Frauen und Männern bietet. Zum anderen fühlen sich Besucherinnen mehr wertgeschätzt. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn nicht selten sind sie beteiligt, wenn in Unternehmen relevante Entscheidungen getroffen werden. Fühlen sie sich auf einer Veranstaltung involviert, kommen sie gerne wieder. Gewinnen sie jedoch den Eindruck, es wird „Mansplaining“ betrieben, das sie bitteschön mit einem zarten Lächeln zu goutieren haben (und bloß nicht mit klarer Meinung), bleiben sie gerne fern.
Die Innovationsberaterin Vanessa Giese bringt es in ihrem Blog Draußen nur Kännchen wie folgt auf den Punkt: „Ich bin eine Frau, und ich möchte repräsentiert sein. Ich möchte mich identifizieren können. Ich möchte Meinesgleichen, die auf Podien sitzen, und mir zeigen, was sie geleistet haben. Oder: womit sie gescheitert sind. Und meinetwegen auch: wie dumm man auch als Frau daherquatschen kann.“
Wie oft habe ich das schon von Kolleginnen gehört: „Da gehe ich nicht mehr hin, die Veranstaltung bringt mir nichts.“ Sorgt also besser für Ausgewogenheit. Davon profitieren alle.
2. Vertraut der weiblichen Qualität
Mal ehrlich: Würden alle Podiumsteilnehmer anhand ihrer Qualität ausgewählt – gerade die Podien rund um Content-Themen müssten vor Frauen überquellen. Umgekehrt bedeutet das: Ein auffallend geringer Frauenanteil ist ein Indiz dafür, dass der Veranstalter nicht in der nötigen Konsequenz eine thematisch fundierte und besucherfokussierte Recherche betrieben hat (und das ist gerade im Content-Biz, in dem die Konsumentenperspektive als Muss gilt, ein dicker Fehler). Darauf sollten auch männliche Besucher achten, wenn sie auf der Suche nach einem guten Event sind.
Um dem vorzubeugen, fiel etwa die Planung des Content Stratety Forums recht komplex aus, es fand 2014 unter Federführung von Sascha Stoltenow (Script PR) in Frankfurt statt. Die Auswahl der Speaker wurde anhand zahlreicher Kriterien getroffen – nach Themen, Geschlecht, Nation und vieles mehr. Das Resultat: Jede Menge Top-Leute auf der Bühne, davon selbstverständlich 50 Prozent Frauen. Kaum überraschend: Es war eine grandiose Veranstaltung.
Auch die beiden Content-Marketing-Überflieger Joe Pulizzi und Robert Rose, Gründer des Content Marketing Institute, haben gecheckt, dass sie mit Frauen nur gewinnen. Erneut ist ihre Content Marketing World, die sie im September 2017 in Cleveland veranstalten, voller weiblicher Speaker. Am Weltfrauentag, den 8. März, twitterten die beiden eine Liste mit 50 wichtigen Marketingfrauen und schrieben dazu: „We admire these women and recognize the impact they have made on our industry“. Thank you, guys!
Liebe Content-Veranstalter, vertraut uns weiblichen Content-Expertinnen – wir sind selbstverständlich genauso gut wie Männer. Erlebnisse wie jenes von Anne Schüller, eine renommierte Touchpoint-Management-Expertin und Autorin zahlreicher Bücher, braucht niemand: Sie wurde für eine Keynote gebucht – und dann wieder ausgeladen und durch einen Mann ersetzt. Begründung: Man wolle „auf Nummer sicher gehen“. Verkehrte Welt: Mit Anne Schüller wäre dieser Veranstalter auf der sicheren Seite gewesen – nicht umgekehrt.
3. Ist das Auswahlverfahren ausgewogen?
Wie oft habe ich folgende Pauschalentschuldigung bereits gehört: „Wir hätten ja gerne mehr Frauen auf der Bühne … aber die wollen ja nicht.“ Liebe Veranstalter, dann solltet ihr mal untersuchen, warum Frauen Eure Einladungen ablehnen. Dass viele Frauen gerne auf der Bühne stehen, zeigen deutsche Initiativen wie die Speakerinnen, die Woman Speaker Foundation und die Digital Media Women. Sie wurden gegründet, damit Veranstalter nicht mehr vorschützen können, sie hätten keine Frauen für den Bühnenauftritt gefunden.
Hand aufs Herz:
- Kontaktiert ihr Frauen vor allem, wenn ihr auf der Suche nach kostenlosen oder zumindest günstigeren Speakern seid? Ich garantiere euch: Frauen merken das.
- Sucht ihr nach einer einzigen Alibi-Frau und sprecht das bei der Akquise auch noch an? („Leider ist uns Frau XY abgesprungen, jetzt sind wir auf der Suche nach einer anderen Frau.“) Ich verspreche: Dann haben Frauen eher keine Lust.
- Setzt ihr auf pures Akquirieren per „Call for Paper“? Damit lockt ihr nur die „üblichen Verdächtigen“, also Eigenmarketing-Profis – darunter sehr viele Männer. Warum das so ist, darauf habe ich keine Antwort, womöglich ist das Verfahren zu offensiv und marktschreierisch. Fakt ist: Dieses Verfahren zieht zu wenige Frauen an. Übrigens: Das ist kein reines Frauenphänomen – es gibt zahlreiche hochkompetente Männer, die mit Eigenmarketing nichts am Hut haben, aber ein Gewinn für jede Bühne sind.
Gebt also nicht Frauen die Schuld, wenn das Content-Podium voller Männer ist. Es ist das Auswahlverfahren! Wie wäre es mit mehr Recherche im Vorfeld? Oder mit einem simplen Telefonat? Bestimmt ladet ihr auch die Stars der Szene direkt ein – ganz ohne „Call for Paper“ (davon kenne ich einige, alles Männer). Dann greift doch auch mal zum Telefon, um Frauen direkt einzuladen. Das Managementforum etwa, Veranstalter der Content World, setzt stark auf persönliche Kontaktaufnahme. Mit Expertinnen und Experten werden die heißen Themen besprochen, von denen Kongressbesucher unbedingt erfahren müssen. So eine Kontaktaufnahme im Vorfeld ermutigt Frauen, sich als Speaker anzubieten, weil sie erkennen: Der Veranstalter hat schon zu meiner Person recherchiert, er mag meine Themen und schätzt meine Kompetenz.
Klar: Das macht Arbeit, mehr als ein reines „Call for Paper“. Man muss nachfragen, recherchieren, sich ans Telefon klemmen, mit bekannten und neuen Leuten frische Ideen besprechen. Man muss auf dem Laufenden sein und wissen, welche Personen jüngst zu spannenden Themen publiziert haben. Der Lohn: Die Qualität der Veranstaltung steigt erheblich. Und der Frauenanteil ebenso, quasi automatisch.
4. Überprüft euer Veranstaltungsformat
Womöglich ist es das Format der Veranstaltung, das Frauen nicht reizt: Vorträge, die viel gemein haben mit Frontalunterricht der alten Schule, dazwischen hektische Kaffeepausen, in denen sich kaum ein gutes Gespräch entwickelt. Anders funktioniert das Content Strategy Camp, das jedes Jahr in Dieburg stattfindet – und in dem sich auffallend viele Frauen tummeln. Warum? Vielleicht weil der Event unprätentiöser, direkter, kommunikativer, vielfältiger ist. Es ist das Gegenteil von Einweg-Beschallung – und vermutlich deshalb so einladend und ergiebig. Und, oh Wunder: Frauen präsentieren dort mit großer Freude ihre Ideen vor Publikum, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
5. Sorgt für mindestens ein Drittel weibliche Teilnehmer
„Ein Podium sollte aus mindestens einem Drittel Frauen bestehen. Sonst setzt eine männertypische Dynamik ein, und die Frauen kommen nicht angemessen zu Wort.“ Diesen Tipp bekam ich von Christiane Wolff. Sie ist nicht nur Chief Corporate Communications Officer bei der Agentur Serviceplan, sondern auch Gründerin des Nettwerk – das Business-Netzwerk für Frauen in der Medienbranche und Mitbegründerin der Rednerinnenagentur Women Speaker Foundation. Das bestätigt auch Marion Knaths, Hamburger Unternehmensberaterin für Managerinnen: „In gemischten Gruppen bestimmt die Nummer eins die Kommunikation. Aber schon ab einem Anteil von etwa 30 Prozent Frauen in einer männlich geprägten Gruppe, sagen Experten, kippt das System.“
Dass das nicht nur Ratschläge sind, die aus dem Bauch erteilt werden, belegen Studien, etwa jene der Brigham Young und der Princton University „The Silent Sex„. Diese wies deutlich nach: Frauen sprechen in Männerrunden deutlich weniger. Aufschlussreich ist auch die Studie der Personalberatung Russell Reynolds Associates über das Kommunikationsverhalten in Führungsetagen: Bei einem Frauenanteil von weniger als 21 Prozent entspricht die Kommunikation weitgehend dem klassischen Geschlechterstereotyp: Männer sind signifikant wettbewerbsorientierter, Frauen kümmern sich stärker um ihre soziale Umgebung. Ab einem Frauenanteil von 22 Prozent jedoch gleichen die Frauen ihr Verhalten an und ab 26 Prozent sind die Unterschiede verschwunden. Übertragen auf Konferenzen könnte das bedeuten: Je mehr Frauen auf der Bühne, desto mehr geraten stereotype Verhaltensweisen ins Hintertreffen – das dürfte ein Gewinn für die Qualität einer jeden Diskussion sein.
Wenn also Frauen im Publikum und auf der Bühne den Eindruck gewinnen sollen „Das ist der richtige Event für mich“, damit sie im nächsten Jahr wiederkommen, muss für diese entkrampfende Ausgewogenheit gesorgt werden. Das hebt die Stimmung insgesamt.
Am Ende dieses Artikels findet sich die angekündigte Liste mit mehr als 30 Expertinnen, die jede Content-Veranstaltung mit ihrem Wissen bereichern können. Dazu ein paar weitere Recherchetipps – damit es keine Entschuldigungen mehr gibt.
6. Lasst euch von Titeln und Positionen nicht blenden
Top-Manager und Entscheider (und es ist einfach so, dass das immer noch vor allem Männer sind) taugen nicht automatisch als Redner. Recherchiert doch mal in weniger hierarchisch-mächtigen Positionen, dort gibt es womöglich große Vortragstalente, die weitaus mehr Ahnung haben als ihre Bosse. Und es sind vermutlich auch mehr Frauen. „Die Haltung, möglichst viele aus der A-Riege auf der Bühne zu haben, damit es eine gute Konferenz wird, erschließt sich mir nicht“, schreibt die Innovationsberaterin Vanessa Giese, und sie sagt auch, warum: „Vorstände können mir interessante Dinge über strategische Ausrichtungen von Konzernen sagen. Sie sind damit aber auch nur eine Perspektive von vielen. Ich höre genauso gerne denen zu, die an der Basis arbeiten und operativ umsetzen.“
Wer also seine Recherche neu ausrichtet, steigert nicht nur die Qualität seines Events, sondern löst obendrein das Problem, nach Frauen in Top-Positionen suchen zu müssen, die dann – noch so eine Pauschalbeschwerde unter Veranstaltern – eh keine Zeit haben.
7. Der Empfang darf auch mal männlich sein!
Warum sind alle Empfangskommitees weiblich? Warum drückt mir immer eine Frau mein Namensschild in die Hand? Als wäre es ein Naturgesetz: kein Mann weit und breit. Als Besucherin ziehe ich schon mein erstes Fazit, bevor die eigentliche Veranstaltung beginnt: Aha, Männerdomäne plus ein paar Frauen, die brav dienen und lächeln sollen. Ein solcher Empfang sagt aus: Ihr Frauen seid für Dienstleistungsjobs zuständig – nicht wir Männer. Er beleidigt indirekt alle Besucherinnen.
Ich kenne das Phänomen selbst, vom Social Media Club in München, den ich bis 2014 mitorganisiert habe: Ausschließlich wir Frauen schmissen den Empfang. Unsere männlichen Kollegen – von Chefs bis zu den blutjungen Berufsanfängern – unternahmen alles, um nicht dort arbeiten zu müssen. Sie flüchteten, waren plötzlich verhindert oder komplett verschwunden. Dieser Job war offensichtlich unter ihrer Würde. Mich als Frau ärgert das, sehr sogar.
Dazu kommt: Wenn am Empfang nur Namensschilder verteilt werden, verfehlt der Empfang seine ursprüngliche Aufgabe, weil er nicht begrüßt, sondern abwickelt. Kompetente, direkte Ansprache zur Begrüßung? Womöglich ein kleines Pläuschchen? Schön wär’s!
Beim Social Media Club gab es eine Ausnahme, den Chef einer Münchener Agentur. Er klemmte sich hinter den Tresen und packte mit an. Mit den eintreffenden Leuten hielt er ein Schwätzchen, er machte den Empfang zum ersten Highlight des Abends. Das war charmante, erstklassige Kommunikation, von Anfang an. Könnte es nicht immer so laufen?
Liebe Veranstalter, sorgt für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis am Empfang – und lasst euch generell zum Empfangsprozedere etwas einfallen. Es ist eilig.
Das Miteinander auf Kongressen will gelernt sein
Nicht nur die Veranstalter sind gefragt, damit Frauen sich beteiligen. Leider, und ich muss hier mal Tacheles reden: Die Ausgrenzung, die Frauen dort erfahren, ist nicht selten und hat viele Varianten. Um dagegen vorzugehen, müssen wir alle dazulernen: Frauen sollten sich mehr Schlagfertigkeit, Dreistigkeit und Humor antrainieren, und Männer brauchen mehr Neugierde, Offenheit, Sensibilität – ja, und ich muss dieses steinalte Wort verwenden – Benimm! Ein sündteurer Anzug ist weder Entschuldigung noch Rechtfertigung für fehlende Umgangsformen. Diese sollten selbstverständlich sein.
Stellvertretend für viele Kolleginnen nenne ich meine persönlichen „Highlights“, die ich nicht mehr erleben möchte:
- Ich möchte nie mehr die Einzige sein, die vor einer Diskussionsrunde nicht von den anderen Teilnehmern (alles Männer) begrüßt wird. Und auch nicht verabschiedet.
- Ich will nie mehr in einer Podiumsdiskussion um das Mikro kämpfen müssen, das ein männlicher Mitdiskutant nicht hergeben will.
- Nie mehr will ich nach einer Diskussionsrunde stehen bleiben – während alle männlichen Mitdiskutanten miteinander essen gehen.
- Nie mehr möchte ich nach einem Vortrag sämtliche Visitenkarten in die Hand gedrückt bekommen – während meinem männlichen Compagnon wichtige Fragen gestellt werden. Ja, auch Frauen müssen begreifen, dass sie mit ihren Geschlechtsgenossinnen bisweilen nicht adäquat umgehen.
- Ich will nie wieder zu einem Vortrag eingeladen werden, für den ich netterweise einen Top-Kollegen mitbringe (Klaus Eck, Gründer von d.Tales) und dann vor ca. 200 Leuten wie folgt anmoderiert werde: „Normalerweise würde ich ja sagen ‚Ladies First‘, aber in dem Fall … muss ich Ihnen zuerst Klaus Eck ankündigen, der nach Doris Eichmeier spricht … das ist seine Mitarbeiterin, die er mitgebracht hat.“
Herrschaften, das macht keinen Spaß! Ist es verwunderlich, wenn Frauen nach solchen Erlebnissen weniger Lust haben auf öffentliche Auftritte? Und dann noch vorgehalten bekommen: „Ach, ihr Frauen, ihr seid einfach zu feige.“ Nein, wir sind mürbe! Es ist nicht nur Schüchternheit, wie etliche Studien ergaben, die manche Frauen von öffentlichen Auftritten abhalten. Es ist auch der stete Mangel an Wertschätzung.
Ladys – ihr habt viel zu sagen … Raus damit!
Zuletzt ein Wort an meine Content-Kolleginnen. Nicht aufgeben! Sucht die Öffentlichkeit, ergreift das Wort. Drängt euch vor, wenn’s sein muss – ihr habt viel zu sagen! Ein paar Unterlagen für die „Call for Paper“-Events können nicht schaden, sie müssen ja keine Mega-Qualität haben. Für den Veranstalter könnte es aber eine willkommene Einladung sein, bei euch anzurufen und das Themenfeld genauer zu besprechen. Lernt mit den Schultern zu zucken, wenn nach eurem Vortrag ein Mann das Gespräch sucht, nur um euch sagen, was er besser gemacht hätte. Wahrscheinlich war der Vortrag einfach nur großartig. Seht es als eine Art Kompliment und als Beginn eines Austauschs – und das ist immer super.
Und ihr, liebe geschätzte Männer, verbündet euch mit uns. Machen wir gemeinsam den Veranstaltern klar, dass wenige Frauen auf dem Podium nur eins bedeuten kann: mangelnde Event-Qualität aufgrund mangelnder Vorbereitungskompetenz. Diese könnt auch ihr durchaus kritisch einfordern. Oder nehmt ihr gern an mittelmäßigen Panels teil?
In Skandinavien haben Männer 2013 die Aktion „TackaNej“ (dankend ablehnen) gestartet, um die Anwesenheit von Frauen auf Podien durchzusetzen: Sie lehnen ab, wenn sie für reine Männerpodien angefragt werden. Wäre das was, auch für unsere Breitengrade?
Ausreden, Adieu! Es gibt genug Top-Frauen als Speakerinnen oder Dozentinnen
Damit Veranstalter keinen Grund mehr zum Jammern haben, kommt hier die versprochene Liste von 30 Content-Expertinnen aus dem deutschsprachigen Raum (alphabetisch):
- Yasmin Akay
- Anja Bandermann
- Ivana Baric-Gaspar
- Britta Behrens
- Gabriele Crepaz
- Judith Denkmayr
- Heike Discher
- Katja Eisert
- Katja Evertz
- Anja Fordon
- Theresa Grotendorst
- Claudia Hilker
- Kerstin Hoffmann
- Tanja Josche
- Petra Keller
- Kerstin Kitzmann
- Ute Klingelhöfer
- Katrin Kremer
- Ursula Kronenberger
- Susanne Lämmer
- Miriam Löffler
- Meike Leopold
- Anna-Katharine Lohre
- Petra Meyer
- Anke Nehrenberg
- Barbara Rousseau
- Petra Sammer
- Marie-Christine Schindler
- Anne Schüller
- Melanie Tamblé
- Barbara Ward
Wem weitere Top-Frauen einfallen: Bitte füllt die Kommentare damit, das wäre super!
Weitere Recherchequellen sind Speakerinnen.org, die Woman Speaker Foundation und die Digital Women. Oder einfach mal nachfragen bei Renate Eck, sie weiß genau, wer auf welches Podium passt. Aufschlussreich ist auch die Liste an Marketingfrauen, die auf Unbounce veröffentlicht wurde: 50 Marketing-Expertinnen, mit denen du dich vernetzen solltest. Ebenso könnte man beim Nettwerk nachfragen (Business-Netzwerk für Frauen in der Medienbranche) oder bei der Facebookgruppe Content Queens, gegründet von Claudia Hilker. Mehr als 130 Content-Expertinnen sind dort miteinander verknüpft.
Wer internationale Speakerinnen sucht, kann nachforschen bei Great Women Speakers, den Speaker Associates oder Gender Avenger.
Ich freue mich schon auf den ersten deutschen Content-Business-Event mit 50 Prozent Frauen auf der Bühne! So, wie es Rahel Bailie mit Content Strategy Applied in London gelang. Oder Joe Pulizzi und Robert Rose in schöner Regelmäßigkeit auf der Content Marketing World in Cleveland. Es gibt keinen Grund, warum wir das hierzulande nicht auch schaffen sollten.
Artikelbild: Martin Mummel/GRVTY
Liebe Doris,
Der umfangreiche Artikel enspricht mal wieder deiner und der gewohnten Zielbar-Qualität. Statt liebloser Liste (wenig Arbeit, hoffentlich viele Klicks) teilst du die Einblicke einer Expertin. Ehrlich gesagt bin ich geschockt. Bisher hatte ich zwar das Ungleichgewicht Speaker/Speakerinnen und die Faulheit von Veranstaltern auf dem Schirm, nicht aber die sozialen Unzulänglichkeiten. Die von dir geschilderten Erlebnisse sind eine Schande für die Content-, Digital- und Marketing-Branche.
Ich habe unsere Expertinnen-Liste auf deinen Artikel verlinkt.
Übrigens: Am 4. Mai veranstalten Unbounce (und Partner) eine virtuelle Konferenz, auf der nur Speakerinnen sprechen. Das ist natürlich, wie deine Content-Frauen-Liste, das andere Extrem. Es gibt Frauen, die einen Mix bevorzugen, auch bei Listen.
Mich würde deine Meinung zu reinen Frauenlisten/-Events vs ausgewogener Mix interessieren.
Liebe Grüße und herzlichen Dank für die Transparenz!
Ben
Hi Ben , Danke Dir. Es ist tatsächlich so, dass ich persönlich eine ausgewogene Mischung bevorzuge. Allerdings können auch reine Frauenrunden Sinn machen, je nach Thema und Absicht.
Ein wunderbarer, super recherchierter, herzlicher Beitrag, Doris. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Hoffentlich lesen ihn möglichst viele. Übrigens betrifft das beschriebene Phänomen nicht nur Veranstalter, sondern auch die Medien und (männliche) Buchautoren in hohem Maße. Überall wimmelt es von „Herren der Schöpfung“. Frauen, wenn überhaupt: um die 10 Prozent.
Meine persönliche Liste von Dingen, die ich nicht mehr erleben möchte, ist auch ellenlang. Einmal unterhielt sich ein Moderator ausgiebig und ehrfürchtig mit einem Professor, der nach mir einen Vortrag hielt. Ich machte mich von hinten bemerkbar, da ich mit dem Moderator meine Anmoderation klären wollte, und die Zeit langsam drängte. Der bat mich stattdessen, für den Herrn Professor ein Glas Wasser zu besorgen.
Ach ja. Es gibt noch sooo viel zu tun. Anne Schüller
Hi Anna, Du sagst es: Es gibt viel zu tun. Aber ich freue mich drauf.
Ah schöne Übersicht mit vielen bunten Links. Und *meld* möchte auch auf die Liste ;)
Mein Thema ist vor allem Content von der taktischen Seite – es gibt viele die (berechtigterweise) über Storytelling, Strategie usw reden, aber dann gibt es auch immer die Frage „und wie mache ich das jetzt“ ev. sogar „wie skaliere ich das jetzt“.
Direkt fällt mir dann auch noch Pia Kleine Wiesecamp ein (Storytelling),
http://www.piakleinewieskamp.de/
Hi Nicole, super, dass Du Dich hier meldest. Hoffentlich machen Dir das viele andere Frauen, die in der Liste nicht genannt werden aber rein sollten, nach!
Nicole, du gehörst definitiv in die Liste! Ich erinner mich noch an das Content Marketing Meetup mit vier Vorträgen. Du warst die einzige Person, die wirklich Ahnung hatte – und die einzige Frau.
Basiert Ihre Hauptthese (Frauen sind auf „Content-Kongressen“ unterrepräsentiert) auf einer statistischen Analyse?
Hierzu müsste man vergleichen:
„Anzahl der Frauen im ‚Content-Geschäft'“ mit „Anzahl der Rednerinnen auf Content-Kongressen“.
Ich lese immer nur „viele Frauen“ und „jede Menge Frauen“.
Absolute Zahlen nennen Sie nur bei der Anzahl der Rednerinnen auf 3 beispielhaft gewählten „Content-Konferenzen“, nicht jedoch, wenn es um die Gesamtzahl der im „Arbeitsfeld Content“ arbeitenden Frauen geht.
Handelt es sich nun um ein echtes „Missverhältnis“ oder um ein gefühltes?
Ich hoffe, hierzu gibt es belastbare Zahlen!
Es ist so wie in allen Bereichen, in denen Männer dominieren. Es gibt einfach mehr von ihnen – und vor allem sind sie besser. ;)
Welche belastbaren Zahlen braucht man(n), wenn es die oben genannte Liste und die im Unbounce-Blog gibt? Und seit wann ist eine quantitative Messung eine Aussage über die Qualität? Meine Erfahrung ist, dass sehr viele Unternehmen (fragen Sie nicht nach einer statistischen Analyse) ihren SEO (meist männlich) zum Head of Content machen – was der Qualität von Content nicht gerade gut tut.
Fakt ist doch, dass es nicht schwer wäre, Rednerinnen zu engagieren, die Expertise im Thema Content aufweisen.
Schade, dass Max G der Schneid fehlt, mit seinem richtigen Namen in die Diskussion einzusteigen.
Dem Betreiber der Seite liegt mein Klarname vor, nur zu Info.
Ich kann Ihren Beißreflex ja verstehen … Um Qualität des Content oder wer im Unternehmen welche Position bekleiden sollte geht es hier doch nicht.
Mir geht es darum, dass die Autorin eine quantitative These aufstellt und diese nicht mit Zahlen belegt, was ich generell für problematisch halte – unabhängig von Geschlecht, Person, Art der Analyse, etc.
Um das klarzustellen (was ich eigentlich nicht tun müssen sollte):
Ich bin ganz auf Ihrer Seite und kann die subjektiven Beobachtungen hinsichtlich der Rednerzahlen bestätigen.
Keine subjektive Beobachtung kann jedoch jemals belastbare Zahlen ersetzen, egal von wievielen Menschen sie gemacht wird.
Dies ist lediglich ein Ruf nach mehr Empirie und weniger Gefühl.
Wenn es keine Zahlen gibt, gibt es keine Zahlen.
Das sollte man dann m. E. aber auch Eingangs des Artikels ganz klar erwähnen.
Max,
Was ich nicht so ganz verstehe: Wohin soll diese Diskussion führen. Wir scheinen einer Meinung zu sein, zumindest was die Beobachtung der Anzahl der Rednergeschlechter angeht.
Du möchtest Zahlen für etwas, das nahezu unmöglich messbar ist. Schließlich bleibt immer Interpretationsspielraum. Wieviele Frauen arbeiten im Bereich Content? Ab welcher Position ist eine Frau im Content als Rednerin qualifiziert? Ab wann qualifiziert sich eine Frau in der richtigen Position durch welches Engagement, welche Erfolge, welche Expertise?
Womit qualifizieren sich die Männer?
Wann ist ein Vortrag „schlecht“ und wann „gut“? Vor allem, wenn das Publikum nicht einmal merkt, dass es Unwahrheiten aufgetischt bekommt, weil die Zuschauer sich nicht gut genug mit der Materie auskennen (erlebe ich ständig).
Die Liste zeigt, dass wir alleine auf dieser Seite 31 Content-Expertinnen sehen, zumindest laut Doris Eichmeier. Jetzt können wir auch noch ihre Qualifikation hinterfragen.
Fazit: Gibt es keine stichhaltigen Zahlen, gibt es kein Problem?
Ich bin ein datengetriebender Content Marketer, aber manchmal weiß ich auch ohne Zahlen, was richtig ist – und was nicht. Das sagt mir mein Community/Social-Media-Herz.
Hallo Herr „G“,
grundsätzlich antworte ich Leuten nicht, die nicht mutig genug sind, ihren Klarnamen zu nennen. Aber nachdem mich Andreas schon angekündigt hat …: Das ist keine Marktforschungsanalyse, sondern ein Artikel – produziert von einer volontierten und erfahrenen Journalistin, wie gelernt. Marktforschung dazu gibt es tatsächlich nicht, aber Marktbeobachtungen wie diese hier von 50Prozent.
Hallo Max,
natürlich gibt es dazu belastbare Zahlen. Was ich mich frage, warum empfinde ich Deine Bemerkung als kritisch? Ich bin da ganz offen: Ich hätte von Dir erwartet, dass Du einfach mal Google anschmeißt. Dann hättest Du leicht herausgefunden, dass beispielsweise der Frauenanteil in der Unternehmenskommunikation bei fast 60 Prozent liegt (http://pr-journal.de/lese-tipps/studien/16832-studie-profession-pressesprecher-2015-kommunikationsbranche-professionalisiert-sich-stetig-weiter.html) und in der Kommunikationsbranche insgesamt sogar noch darüber (https://editionf.com/kommunikationsbranche-frauen-fuehrung).
Und da jede, die die vergangenen Jahre nicht auf einem Baum verbracht hat, weiß, dass quasi die gesamte Branche im Content-Rausch, äh, Business ist, bin ich überzeugt, dass wir das nicht noch weiter vertiefen müssen.
Als Indikator hättest Du auch die Anzahl der Autorinnen deutschsprachiger Bücher zum Thema Content heranziehen und mit der Anzahl der von Autoren verfassten Werke setzen können. Hast Du nicht. Schade. Und jetzt lass‘ uns gemeinsam überlegen, wie wir die Vielfalt der Branche sichtbar machen können, denn die Frage Mann oder Frau ist nur ein Bereich, der unterrepräsentiert ist.
Vielen Dank für den tollen Beitrag, liebe Doris und ganz herzlichen Dank für die Aufnahme in die Liste.
Danke Dir. So weit ich mich erinnere, warst Du eine der ersten, die sich dem Thema Content gewidmet haben.
Hi,
für die Liste kann ich meine Geschäftspartnerin Danièle Huberty sehr empfehlen: https://www.ah-online-marketing.de/.
Sie wird übrigens auch als Speakerin demnächst auftreten auf den SCM Praxistagen (http://scm-praxistage.de/speaker/daniele-huberty/).
Viele Grüße,
-Fabian
Hallo Fabian, Danke Dir für den Hinweis!
Kommentar musste entfernt werden
Klingt genau richtig! :)
Habe ich vorhin noch vergessen: man verpaßt oft Call for Speaker. http://speakergesucht.de ist als einfache FB-Gruppe gedacht: Wer nach Sprechern – männlich oder weiblich ;) – sucht, kann dort posten bzw einen Aufruf weiterleiten. Die Gruppe ist von mir hart moderiert, dh nur passende Postings (Digital, Biz, Tech) werden durchgelassen.
Hi Doris!
Was für ein toller Beitrag! Ich finde es ganz großartig, dass das Thema Frauen im Content (und tatsächlich in jeder anderen Disziplin) immer lauter wird. Ich glaube wir befinden uns inmitten eines fundamentalen Wandels. Was noch Knospen sind, werden ganz bald Blüten. Und alle haben etwas davon, wenn die Perspektiven durch mehr Diversität gefärbt sind.
Janz janz herrlich. Und ich fühle mich so geehrt, hier zu erscheinen. Danke ♥
Hier noch zur Ergänzung eine Beobachtung aus einer anderen Branche: Ich war im März als Referentin auf dem Börsentag in München, einer Veranstaltung, die sich an Privatanleger richtet. Von insgesamt 104 Referenten waren 7 Frauen, das entspricht einem Anteil von 6,7 Prozent. Das fand ich ziemlich schwach. Und ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass Frauen nichts von Geld verstehen …
Eigenmarketing? Dann muss ich wohl mal meinen Arsch hoch bekommen. Melde mich hiermit gehorsamst für die Liste.
Liebe Doris Eichmeier,
herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag und vor allem für das Aufgreifen von diesem so wichtigen Thema. Klasse! Beim Lesen habe ich mich durchgehend gefreut und innerlich ständig bestätigend „ja, ganz genau!“ gerufen.
Ich werde jedenfalls wo ich kann auf dieses Thema aufmerksam machen!
Mir fehlt auf jeden Fall Katrin Hesse von HOFFMANN UND CAMPE X auf der Liste. Super-Content-Expertin und außerdem eine Powerfrau, die auch noch sympathisch ist.
Vielen Dank für diesen wunderbaren, längst überfälligen Artikel, liebe Doris! Ich hoffe dieser lesenswerte Beitrag wird branchenübergreifend gelesen, denn in anderen Branchen ist es noch schlimmer. Ich war letztes Jahr mehrfach Speakerin auf Bankingkonferenzen und war quasi allein unter Männern auf der Bühne, mehr als drei weibliche Speakerinnen gab auf keiner Konferenz!
Toller Artikel, danke! :) Ehrlicherweise wünsche ich mir grundsätzlich mehr persönliche Erfahrungsberichte/Bemerkungen/Tweets/Posts von Frauen on- und offline, weil sie einfach widerspiegeln, was in vielen Köpfen immer wieder und schon längst vorgeht. Es kann einfach nicht angehen, dass Frauen täglich einer Schieflage in vielen Momenten begegnen. Statistiken gibt es zu dieser generellen mangelnden Balance viele und da fällt auch der Transfer zu professionellen Spezifikationen wie das Berufsfeld „Content“ m.E. nicht schwer (reicht ja auch, wenn man Augen im Kopf hat).
Hallo Doris,
herzlichen Dank für die Schilderung des Status quo, die fantastische Liste und vor allem für den Aufruf, uns vorzudrängen und ins Rampenlicht zu stellen!
Gerade weil mir in dieser Woche mehrfach meine Bescheidenheit „vorgeworfen“ wurde, traue ich mich jetzt, diesen Kommentar zu schreiben und mich ebenfalls für „die Liste“ zu melden.
Mit Marketing-Zauber bin ich vor etwas über einem Jahr angetreten, Solopreneurinnen dabei zu unterstützen, Social Media und Content Marketing zu verstehen und für ihr Marketing einzusetzen. So einfach wie möglich erklärt, ist mein Ziel die pragmatische Umsetzung.
Zauberhafte Grüße
Birgit