Content Marketing – Inhalte sollen inspirieren, bilden und anleiten
Sommer 2011: Erstmalig mischt das Google-Qualitätsupdate Panda die Suchergebnisse neu. Heiße Diskussionen in der SEO-Branche. Die gewohnten Techniken, um gute Positionen in Google’s Suchmaschine zu erlangen, funktionieren nicht mehr. Es wird zunehmend schwieriger, auf die vordersten Plätze zu gelangen.
Ich sehe, wie einige meiner Webseiten, die ich seit einigen Jahren nicht mehr intensiv pflege, durch Panda ein schlechtes Ranking erfahren. Und das, was ich in diesem Moment sage ist:
Danke Google! Danke für den Wink mit dem Zaunspfahl.
Der Nutzer ist es, dem wir einen Mehrwert schaffen wollen.
Wir verkaufen unsere Angebote dem Webseitenbesucher, nicht der Suchmaschine. Diese ist lediglich einer von vielen Kanälen, über die wir Besucher auf unsere Webseite bekommen. Wenn wir dann nicht die Chance ergreifen und dem Suchenden das bieten, was er erwartet, haben wir mit unseren Maßnahmen Zeit verschenkt. Von Investition kann keine Rede sein.
Spätestens hier kommt Content Marketing ins Spiel. Und glaube mir, es ist weitaus mehr als nur qualitativ hochwertige Texte zu schreiben.
Wunderwaffe, Hype oder Augenwischerei?
Im IT-Blog des Hanser Verlags initierte der langjährig erfahrene Corporate Blogger und Fachbuchautor Michael Firnkes gemeinsam mit der Hanser Update Redaktion die Blogparade „Content Marketing – Heilsbringer oder Hydra„. In den letzten Jahren habe ich an verschiedenen Stellen im Netz eine Vielzahl von Kommentaren hinterlassen. Hin und wieder auch mal einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht. Der Aufruf motiviert mich nun zu diesem Beitrag, in dem ich einige meiner Erkenntnisse und Erfahrungen zusammenfasse.
Was ist Content Marketing?
Laut Wikipedia handelt es sich um „eine Marketing-Technik, mit der wir informierende, beratende und unterhaltende Inhalte zur Verfügung stellen. Ziel ist es, darüber Zielgruppen anzusprechen, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot oder einer eigenen Marke zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen oder zu halten.“
Grundlegend müssen wir zwischen klassischem und digitalem Content Marketing unterscheiden. Denn auch bei klassischer Öffentlichtsarbeit findet diese Marketingtechnik Anwendung.
In diesem Beitrag schreibe ich über Inhalte, die wir online veröffentlichen und in der digitalen Welt verbreiten (lassen).
Die Informationen sollen viral wirken
Das heißt, auf Inhalte wie Texte, Grafiken und Videos, wird aus eigenem Antrieb verlinkt. Sie oder die Quellen werden in Artikeln erwähnt und über soziale Netzwerke geteilt. Daher müssen sie dem Nutzer
- einen Mehrwert bieten,
- nützliche Informationen bereitstellen,
- Wissen vermitteln und
- ihn inspirieren.
Beeinflusst Content Marketing das Ranking?
Qualität wird von Google mit guten Positionen in der Suchmaschine belohnt. Daher haben die Maßnahmen einen stark zunehmenden und nicht zu unterschätzenden Einfluss.
Die Suchmaschinenoptimierung stellt sich durch die kontinuierlichen Anpassungen des Suchalgorithmus von Google immer wieder neuen Herausforderungen. Genauso verhält es sich beim Content Marketing. Auch hier steht die Welt nicht still. Wir Menschen verändern uns ebenso wie die digitalen Medien. Wir nehmen unsere virtuelle Umgebung heute anders wahr als vor 10 Jahren. Unser Verhalten im Netz verändert sich ständig. Wir entwickeln uns weiter.
Qualitätsvoting auf Nutzerebene
Unsere Aktionen über die sozialen Medien – sei es als Kommentar in einem Blog oder durch unsere Reaktionen über soziale Netzwerke wie Google+, Facebook und Twitter – lassen die Signale aus diesen Richtungen immer mehr in den Algorithmus der Google-Suchmaschine fließen. Unser Feedback spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Auch, wenn seitens Google der direkte Einfluss der Social-Signals aus Facebook und Twitter im Januar 2014 offiziell dementiert wurde, erhalten wir aus diesen Netzwerken Besucher. Wenn wir langfristig Erfolg über die Suchmaschine haben wollen, dürfen wir auch die Macht der Daten, die Google aus dem eigenem Netzwerk Google+ zur Verfügung stehen, nicht unterschätzen.
Content Marketing über mehrere Ebenen
Die wichtigsten Aufgaben, die aus meiner Sicht für einen Beitrag immer durchgeführt werden müssen:
- Hochwertigen Blogartikel erstellen – fundamental
- Aussehen des Eintrags in den SERPs optimieren – nachhaltig
- Beitrag in sozialen Netzwerk veröffentlichen – schnell
Einen qualitativ hochwertigen Artikel zu verfassen ist der erste Schritt. Damit wir später Besucher über die Seiten der Suchmaschine (SERPs) bekommen, müssen wir den HTML-Titel und die Beschreibung so formulieren, damit ein Suchender auch darauf klickt. Dies muss noch vor der Veröffentlichung passieren.
Ist der Artikel online, teilen wir einen Beitrag in den sozialen Netzwerken, in denen unsere Zielgruppe anzutreffen ist. Jedes Netzwerk hat seine eigenen Regeln, die wir beachten müssen. Facebook ist nicht Google+. Die Ansprache ist demnach auch sehr unterschiedlich.
Der Nutzer entscheidet über den Erfolg
Daher ist es wichtig, dass wir unsere Zielgruppe kennenlernen.
Wir müssen wissen, wie wir sie ansprechen, ihre Aufmerksamkeit erlangen, Interesse wecken und Resonanz erzeugen. Was motiviert einen Nutzer dazu, die gewünschte Aktion hervorzurufen?
Um die noch offene Frage zu beantworten: Ja!
Content Marketing IST eine Wunderwaffe.
Eine Neuheit ist es jedoch nicht.
Halle Steve,
schon die Überschrift „Content Marketing – Inhalte sollen inspirieren, bilden und anleiten“ ist treffend formuliert. Ich stimme Dir zu, der Mehrwert für den Websitebesucher ist wichtig. Aktivitäten auf sozialen Netzwerken bringen nicht einfach so ein besseres Ranking oder Traffic auf die Website. Auch hier kommt es auf die guten Inhalte an, die man postet.
Viele Grüße
Claudia
Herzlichen Dank, Claudia. :-)
Hallo, Steve!
Also eigentlich betreibe ich kein Content Marketing, aber die Inhalte, die ich auf meiner Kanzlei-Seite bei Google + veröffentliche, muss ich mir schon sehr genau überlegen, weil man das von meiner Webseite aus öffentlich einsehen kann.Das muss also zu meinen Fachgebieten passen, juristisch in Ordnung sein, darf nicht zu viel Werbung enthalten und muss auch noch gut aussehen.
Keine Ahnung, ob ich damit ein besseres Ranking erreiche. Da mir aber schon Mandanten mündlich gesagt haben, sie hätten so viele Beiträge auf einer Anwalts-Seite selten gesehen, muss es ja doch irgendwie wirken.
Viele Grüße
Dr. Cornelia Grüner
Rechtsanwältin
Danke für deinen ausführlichen Kommentar, Cornelia.
Ich finde die Beiträge auf der Google+ Seite gut gewählt. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es nicht leicht ist, passende Inhalte für Familienrecht oder Arbeitsrecht zu finden.
Die Kombination finde ich übrigens sehr interessant. Privat und Beruf. :-)
Beste Grüße
Steve
Danke für die Blumen, Steve. Ich habe als Hauptfachgebiet Arzthaftungsrecht. Das ist so exotisch, dass es dafür bei Google+ noch nicht einmal eine Kategorie gibt.
Viele Grüße
Dr. Cornelia Grüner
Eine gute Spezialisierung in der heutigen Zeit, Cornelia. Quellen für gute Inhalte dafür fallen mir spontan aber nicht ein. Ich halte die Augen offen.
Sobald ich Erfolg habe, melde ich mich bei Dir. Sicher über Google+. :-)
Beste Grüße und gutes Gelingen.
Steve
Artikel mit Mehrwert einzustellen – selbstverständlich. Aber, mal angenommen, hunderttausend Hausärzte wollten im Internet präsent sein (zum Beispiel um „Zusatzleistungen“ anzubieten, und fangen an, die Kunden mit Artikeln über Schnupfen, Grippe und alles mögliche zu informieren…
Die SUMA hat aber nur begrenzt Platz auf der ersten Ergebnisseite…
Das ist die Kunst von Content Marketing und SEO. Herausfinden, wie man den Nerv seiner Zielgruppe trifft und sich von der Masse abhebt. Hier helfen Studium, Seminare oder Bücher nur bedingt. Jede Seite und Zielgruppe ist individuell. Testen, auswerten und optimieren.
[…] Steve Naumann, Content Marketing – Inhalte sollen inspirieren, bilden und anleiten (vom 23. Juli 2014 […]
[…] uns noch der Beitrag von Steve Naumann: Content Marketing – Inhalte sollen inspirieren, bilden und anleiten. Den Kern seines Artikels bildet die Aussage, dass Content Marketing oder die Verbreitung von […]