Slow Blogging: Totaler Quark oder Crème Fraîche

Slow Blogging: Totaler Quark oder Crème fraîche?

Ein Gespenst geistert durch das Web: Slow Blogging. Gemeint ist damit, weniger Blogbeiträge zu veröffentlichen und stattdessen mehr Energie in einzelne, fein säuberlich ausgearbeitete Content-Highlights zu investieren. Denn der Anspruch vieler Blogger an sich selbst lautet ja schließlich: den Qualitätsstandard halten, der in mühevoller Arbeit aufgebaut wurde. Aber büßt man durch Slow Blogging an Reichweite und Traffic ein? Oder ist es das perfekte Gegenmittel zum Content Shock? Das sagen erfahrene Blogger dazu.

Wie sinnvoll ist Slow Blogging?

So mancher Blogger hat die Quantität seiner Beiträge in den vergangenen Monaten verringert. Zu ihnen gehört auch Marketing-Experte Robert Weller von toushenne.de. Auf die Frage nach der Gefahr von Traffic-Einbußen durch Slow Blogging antwortet er:

Traffic-Einbußen können durch Slow Blogging – speziell hinsichtlich der (fehlenden) Peaks durch neue Publikationen – passieren. Entscheidend ist meines Erachtens jedoch die Frage, worin wir Blogger (Marketer, Publisher etc.) die gewonnene Zeit stattdessen investieren. Wer die Frequenz drosselt, um weniger Zeit und Arbeit zu investieren, der wird sicherlich einen Traffic-Rückgang erfahren. Wer jedoch mehr Zeit in eine geringere Anzahl an Publikationen investiert (ergo ‚bessere‘ oder zumindest umfangreichere Inhalte produziert), wird langfristig einen Anstieg sehen. So zumindest meine Erfahrung durch die Frequenzanpassung und damit einhergehende historische Content-Optimierung.

Dennoch sieht Weller die Vorzüge der Entwicklung und hebt diese klar hervor:

Einen Vorteil erkenne ich außerdem in der sinkenden Abhängigkeit von ‚Social Buzz‘. Wer häufig publiziert, um beispielsweise in Social Media was zu sagen zu haben, ist auf eine hohe Frequenz angewiesen. Wer jedoch Evergreen Content mit hohem Langzeitnutzen publiziert, gewinnt einen Großteil seiner Besucher über die Suche (bei mir sind es über 30 Prozent) – und ist damit weniger abhängig von unberechenbaren Facebook-Algorithmen oder der schlichten Existenz bestimmter Plattformen.

Eine ambivalente Angelegenheit

Auch andere Blogger stehen dem Modell Slow Blogging mit gemischten Gefühlen gegenüber. So sagt Peer Wandiger von selbstaendig-im-netz.de zum Thema:

Ich finde es gut, dass Blogger analysieren, wie gut es läuft – und vor allem, wie viel Spaß ihnen das Bloggen macht. Wem das Bloggen zu viel Stress bereitet, der sollte auf jeden Fall einen Gang zurückschalten und generell seine Prioritäten prüfen. Burnout kann in allen Bereichen vorkommen, auch beim Bloggen.

Ob es aber deshalb ein Trend oder sogar eine vielversprechende Entwicklung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich denke, dass jeder Blogger für sich entscheiden muss, was ihm guttut und welche Ziele er erreichen möchte. Bloggen ist, wenn man es professionell betreibt, eben nicht nur Spaß. Es ist auch Arbeit. Mir ist es dabei aber wichtig, eine gute Balance zwischen Arbeit und Spaß zu behalten.

Wandiger weist damit auf eine Tatsache hin, die viele Blogger in ihren schicken Online-Kursen gern verschweigen: dass Bloggen harte und oft einsame Arbeit ist. Insbesondere die digitalen Nomaden propagieren einen lässigen Lifestyle, frei von Verpflichtungen und Druck. Doch ein Blog macht viel, viel Arbeit. Und diese Arbeit ist nicht innerhalb von zwei Stunden am Strand mit einem Laptop auf dem Schoß getan. Wer sich zu sehr ausruht, kann in der falschen Nische Nachteile erleiden. So antwortet Wandiger auf die Frage nach den Risiken von Slow Blogging:

Das kommt ganz auf den Blog an. Wer eher ein Newsblogger ist, der wird bei weniger News-Beiträgen durchaus einen Rückgang der Besucherzahlen merken können.

Wer dagegen eher zeitlose und umfangreichere Artikel verfasst, kommt auch mit weniger Artikeln sicher gut hin. Aber klar ist auch, dass mehr Content meist auch mehr Traffic bedeutet. Aber die reinen Traffic-Zahlen sind auch nicht alles.

Wichtiger ist es oft, sich einen Namen zu machen und lesenswerte Artikel zu veröffentlichen. Wer lediglich versucht, Erfolg zu haben, indem er mehr Artikel als andere veröffentlicht, geht meiner Meinung nach sowieso einen falschen Weg.

Wenn sich Einsteiger versteigen

Auf diesen falschen Weg zu geraten, passiert schnell. Gerade Einsteiger lassen sich vom ebenso euphorischen wie trügerischen Versprechen Mehr ist mehr, das vielfach in der Bloggerszene kursiert, locken. So erging es auch Vladimir Kusnezow, der sein ambitioniertes Projekt BloggerBlogger im vergangenen Jahr aufgeben musste. Mittlerweile hat er einen neuen Blog gestartet. Auf die Frage, was er aus dieser Erfahrung für sich und sein neues Projekt mitgenommen hat, antwortet er im Interview:

Erfahrung ist genau das Stichwort. Ohne die Erfahrung, die ich mit meinem ‚Blogger-Burnout‘ gemacht habe, hätte ich es selbst angezweifelt, dass man so schnell an das persönliche Limit kommen kann. Ein schnelles Wachstum ist zwar gut und schön, wenn aber die mentale Belastung und der Stress zu groß sind, lohnt sich kein Wachstum der Welt dafür. Lieber langsam und sicher angehen, als schnell ausbrennen.

Slow Blogging hält Vladimir aber nicht für den richtigen Weg:

Slow Blogging ist für professionelles Bloggen vom Grundgedanken eher nicht geeignet. Die Leser benötigen Regelmäßigkeit und verlangen das auch von dir. Wenn du bisher jeden Montag einen Artikel veröffentlicht hast, dann warten deine Leser am Sonntag bereits auf deinen Artikel. Du kannst im ‚professionellen‘ Bloggen nicht bloggen, wann es dir passt. Um dir dennoch den Druck zu nehmen (was ich stark empfehle) solltest du 4 – 5 Artikel vorschreiben (gerne auch im Slow Blogging) und diese Artikel regelmäßig veröffentlichen. So hast du einen Puffer, falls du mal keine Energiereserven hast.

Jedoch denke ich nicht, dass du öfter als einmal die Woche publizieren solltest, wenn du alleine bloggst. Deine Kreativität hat genauso einen Akku wie deine Willenskraft. Wenn du zu oft und unter Druck schreibst und veröffentlichst, kann dir sehr schnell die Kreativität ausgehen. Und beim Schreiben gibt es kaum etwas Wichtigeres. Wenn dir die Kreativität ausgeht, gehen dir nicht nur die Themen und die Lust aus, sondern auch deine Autorenstimme.

Und in der Tat: Die Erwartungen der User sind enorm. Längst sind wir daran gewöhnt (und davon verwöhnt), täglich mit hochwertigen Blogartikeln versorgt zu werden. Wir brauchen nur Feedly zu öffnen oder unsere E-Mail-Abonnements checken.

Die ständige Frage nach dem User

Für Blogger dreht sich alles um den Mehrwert der anderen: Wie kann ich dem User die bestmöglichen Inhalte auf einem Silbertablett servieren? Natürlich ohne Eigenwerbung, lästige Anmeldungen oder Bezahlaufforderungen. Alles soll leicht verdaulich, zugleich nach journalistischen Standards recherchiert, stilsicher, innovativ und topaktuell kredenzt werden. Allein bei Facebook erwarten laut einer Umfrage von Statista 72 Prozent der User „exklusive Inhalte“ und 69 Prozent „aktuelle Informationen“, 48 Prozent rechnen fest mit Rabatten und Gewinnspielen.

Welcher Blogger kann und will diese übertriebenen Erwartungen auf Dauer erfüllen? Was bekommt er denn zurück? Ein Like? Einen Share, wenn er Glück hat?

Welche Folgen für die Gesundheit eine derartige Selbstausbeutung haben kann, weiß Ulrike Fuchs, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Bloggerin:

Blogger setzen sich oftmals selbst unter Druck, weil sie einen sehr hohen Anspruch, vor allem an sich selbst haben. Schließlich wünscht sich jeder Autor oder Blogger, dass seine Texte auch gelesen werden. Aber nicht die Menge entscheidet über die Leserzahl, sondern mit welcher Leidenschaft der Autor oder Blogger seinen Text schreibt. Leser sind sehr kritisch mit Texten, die ausschließlich geschrieben worden sind, um Werbung zu machen oder Content zu generieren. Sie lesen lieber Texte, die mit Leidenschaft geschrieben worden sind. Leidenschaft und Kreativität braucht aber Zeit.

Wer ständig am obersten Level arbeitet, in der Hoffnung, so schneller erfolgreich zu werden, bei dem wird sowohl die Leidenschaft als auch die Kreativität bald auf der Strecke bleiben. Zudem erhöht der permanente Druck die Wahrscheinlichkeit, sich schneller ausgebrannt und unkonzentriert zu fühlen. Im schlimmsten Fall endet das im Burnout oder in einer Depression. Meines Erachtens ist Slow Blogging nicht nur wesentlich gesünder, als viel zu bloggen, sondern lässt es auch Zeit und Raum für Leidenschaft und Kreativität. Erfolg beginnt mit einer guten Work-Life-Balance; und diese liest man auch im Text.

Die Botschaft ist klar: Wer sich in ein Hamsterrad des Bloggens begibt, der zerstört mehr, als er aufbauen kann. Die Texte werden schlechter und die Leidenschaft geht verloren, ebenso die Kreativität und im schlimmsten Falle die Gesundheit.

Einfach mal einen Gang zurückschalten?

Was bei vielen als Hobby mit Spaß und Enthusiasmus beginnt, kann sich ins Gegenteil verkehren: Aus dem lockeren Blog wird eine Selbstverpflichtung, aus der Selbstverpflichtung eine Geißel. Zum einen schadet man mit eher mittelmäßigen Posts seinem Ruf, zum anderen wird die Community enttäuscht, und es entstehen Zwänge. Auch Babak Zand rät als Content-Stratege ausdrücklich von derartigem „Häppchen-Content“ ab:

Derzeit ist ja die Parole, dass man viel und in Häppchen publizieren sollte. Ich halte da allerdings nicht viel von, da man mit dieser Strategie Gefahr läuft, einfach redundante Inhalte über das Thema XY zu produzieren, die zudem nur an der Oberfläche kratzen. In manchen Fällen mag das zwar noch erfolgreich sein, ich persönlich finde es aber vor allem im B2B-Content-Marketing nicht sinnvoll. Da wollen die Leser fundierte Informationen haben, um strategische Entscheidungen treffen zu können. Das geht nicht, wenn ich nur 350 bis 400 Wörter in den Artikel packe und mit einem Keyword zuhaue.

Und kein Entscheider setzt sich hin und sammelt die ganzen Content-Häppchen auf, die dann zusammen vielleicht einen langen Artikel ergeben. Darum rate ich Bloggern – vor allem im B2B-Bereich – das Gegenteil: Macht lange, fundierte Texte und postet nicht so viel. Fallt lieber mit Qualität anstatt mit Quantität auf. Ist eh schon laut genug da draußen.

Doch der Grundgedanke eines Blogs ist die Freiheit, die nicht nur darin besteht, thematisch selbstbestimmt zu bloggen, sondern auch die Zeiträume, in denen dies geschieht, frei festlegen zu dürfen. Niemandem ist damit geholfen, wenn du in einem Blogger-Burnout landest. Hierzu noch ein Tipp von Vladimir Kusnezow:

Auf Slow Blogging bin ich erst mit Beendigung von BloggerBlogger gestoßen. Es hätte mir jedoch zur damaligen Zeit vermutlich eher wenig genützt. Den Lesern hat es sehr gefallen, dass zweimal die Woche ein Blog-Marketing-Artikel erschienen ist, und der Blog ist unter anderem dadurch sehr schnell gewachsen. Es hat also einen Vorteil, oft zu veröffentlichen, aber ich würde es nicht nochmal alleine machen. Wenn man zu zweit einen Blog führt und schreibt, kann jeder einen Artikel die Woche schreiben. Darüber hinaus empfehle ich es aber niemandem. Der Begriff Blogger-Burnout ist schließlich nicht aus der Luft gegriffen.

Achte auf deine persönliche Grenze!

Zu einem Burnout muss es nicht kommen. Doch wenn du dich aktuell mit deinem Blog überfordert fühlst, wenn du keine Freude mehr am Schreiben empfindest, könnten dies Hinweise dafür sein, dass du einen Gang zurückschalten solltest.

Letztendlich muss jeder Blogger selbst wissen, wo die persönliche Grenze liegt. Manche veröffentlichen täglich und haben dabei Spaß. Andere, insbesondere Blogger mit umfangreichen Beiträgen, die intensive Recherche benötigen, publizieren logischerweise seltener.

Auch sind die Umstände entscheidend. Familie, Job, Freizeit – das Leben spielt sich selbst im 21. Jahrhundert hauptsächlich offline ab und sollte nicht vernachlässigt werden. Dass das Thema viele betrifft, zeigt die schiere Anzahl: Allein in Deutschland soll es 200.000 Blogs geben. Grund genug, sich ehrlich und intensiv mit der eigenen Arbeitsauslastung auseinanderzusetzen (und gegebenenfalls auch mal ernsthaft über Digital Detox nachzudenken).

Slow Blogging - Sind weniger Blogartikel wirklich mehr? Experten im InterviewTWEET

Ob Slow Blogging nun also sinnvoll ist oder nicht, muss jeder Blogger für sich selbst entscheiden. Dabei solltest du stets im Hinterkopf behalten, dass der Erfolg nicht von heute auf morgen kommt. Mit einem realistischen Rhythmus für die Veröffentlichung von Blogartikeln vermeidest du das Risiko auszubrennen. Selbst wenn du erst im Laufe der Zeit merken solltest, dass dir alles zu viel wird, trau dich und schalte einen Gang herunter. Wenn du diese Änderung transparent kommunizierst, wird die Community Verständnis dafür haben.

Was hältst du von Slow Blogging? Alles Quark oder die Grundlage für die Erfolgsbäckerei? Und vor allem: Bist du als Blogger auch schon mal an deine Grenzen geraten …?
Slow Blogging: Totaler Quark oder Crème fraîche?
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Benjamin Brückner

Benjamin Brückner

Benjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitete unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar.

31 Reaktionen zu “Slow Blogging: Totaler Quark oder Crème fraîche?”

  1. Alexa
    Alexa

    Hallo Benjamin,

    ein brandaktuelles Thema, dieses „Slow Blogging“.

    Auch ich habe bereits als Blogger-Küken schon Erfahrungen damit gemacht.
    Anfangs habe ich täglich gebloggt, einfach nur um Leser anzuziehen und eine gewisse Reichweite aufzubauen. Und ich muss zugeben: das hat auch eine Zeit lang funktioniert!

    Allerdings merkt man schnell, dass der Druck, täglich einen neuen Artikel zu bringen, nicht nur an einem selbst nagt, sondern auch -wie schon von einigen beschrieben- an der Qualität der Beiträge.

    Seit diesem Monat habe ich mich nun dazu entschieden 1x im Monat einen Beitrag zu veröffentlichen und zwar an einem festen Tag (jeden 2. Montag im Monat). Dadurch habe ich einfach viel mehr Zeit, mich wirklich mit der Thematik auseinanderzusetzen und vor allem meinen Lesern Tipps zu geben, die hinterher einen Mehrwert haben.

    Ich persönlich kann Bloggern empfehlen, sich einen konkreten Redaktions- und Zeitplan zu erstellen, denn dieser hilft einem nicht nur den Überblick zu behalten oder regelmäßig Themen parat zu haben. Nein, es hilft in meinen Augen auch den eigenen Lesern. Schließlich können sie sich dann schon auf den neuen Beitrag freuen und wissen genau, „Ah, morgen gibt es neuen Input“!

    Besten Dank für diese spannenden Einblicke zu diesem Thema!

    Liebe Grüße
    Alexa

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Alexa,

      das klingt nach einer überlegten Entscheidung, die dir sicher nicht leicht gefallen ist. Auch ich habe ohne Redaktionsplan angefangen und dann schnell festgestellt, dass dieser essenziell ist. Momentan veröffentliche ich in meinem persönlichen Blog einen Beitrag pro Woche – das funktioniert aber auch nur, weil ich im Voraus schreibe und langfristigen Content schaffen möchte.

      Ich denke auch, dass die Tiefe wichtig ist, wenn man ein Thema wirklich behandeln will. Aber auch Blogs mit „schlankem“ Content haben ihre Berechtigung. Solange der Leser weiß, was ihn erwartet, ist alles gut.

      Liebe Grüße
      Benjamin

      Antworten
  2. Tina Gallinaro
    Tina Gallinaro

    Hi Benjamin, vielen Dank für diesen Beitrag. Als Blogger fühlt man sich schon fast unter Druck gesetzt, weil andere Blogger ihre Beiträge schon beinahe am Fließband raus schicken. Je mehr um so besser – keineswegs! Als Leser wird man eher überfordert und irgendwann ist man einfach nur noch satt.
    Ich finde, SlowBlogging ist als Grundlage für die Erfolgbäckerei sehr zu empfehlen und man sollte einfach seinen eigenen Rythmus dafür finden. Hat man ein Thema entdeckt, was nicht bereits tot geschrieben wurde und fast auf jedem anderen Blog zu finden ist, dann kann man sich auch bewusst Zeit dafür lassen. So macht bloggen auch wesentlich mehr Spaß.

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Tina,

      so geht es mir auch – zu viel, zu oft. Mittlerweile gehe ich bei meiner Blog-Schau so vor, mir spannend anmutende Beiträge als Lesezeichen abzuspeichern und sie zu einem ruhigeren Zeitpunkt anzuschauen. Sonst würde mich das überfrachten. Für mich sind „Slow Blogging“ und „Digital Detox“ die Online-Spiegelungen einer gesellschaftlichen Dynamik. Die Hektik soll der Entschleunigung weichen. Ein gutes Beispiel dafür in der Offline-Welt ist „Slow Cooking“. Ob das funktioniert? Das ist wohl eine individuelle Entscheidung.

      Letztendlich können sich die Tugenden, die uns nachgesagt werden, zu hohen Erwartungen und damit zu Druck verkehren: Fleiß, Effizienz usw. Da sehe ich auch ein Problem.

      In der Ruhe liegt die Kraft!

      Viele Grüße
      Benjamin

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  3. Birgit Schultz

    Hallo Benjamin,
    für mich ist Slow Blogging eindeutig Crème fraîche. Ich blogge bereits seit 2006 und habe anfangs auch viele kurze Beiträge rausgehauen. Die Marketing-Oase ist (weil gehackt) schon seit 2008 nicht mehr online, aber die Erfahrungen habe ich mitgenommen. Da meine Kunden vorwiegend Einzelunternehmer sind (Ärzte, Anwälte, Masseurin, Ernährungsberaterin usw.) und nur über begrenzte Ressourcen (Zeit und Geld) verfügen, empfehle ich ihnen ebenfalls, maximal einmal die Woche zu Bloggen, eventuell sogar nur vierzehntägig oder monatlich. Lieber wenig und kontinuierlich als frustriert nach zwei Monaten das Bloggen auströpfeln zu lassen, weil man es doch nicht schaffen kann.

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Birgit,

      da bist du ja schon lange dabei. :) Im Zuge meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass sowohl langjährige „alte Hasen“, als auch Einsteiger Slow Blogging betreiben. Und dann gibt es wieder, ebenfalls in beiden Gruppen, Ablehner dieses Trends. Es kommt wohl immer darauf an, was man erreichen will. Sollen die Klickzahlen schnell nach oben gehen? Liegt einem das Bloggen überhaupt oder macht man es nur, weil es ja heutzutage zum Marketing dazugehört? Fakt ist: Wer keinen Spaß daran hat, entwickelt auch keine Motivation und wird früher oder später frustriert sein.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  4. Nicolas Scheidtweiler
    Nicolas Scheidtweiler

    Informativer Beitrag mit interessanten Meinungen.
    Pauschal lässt sich nicht sagen, ob Slow Blogging der Königsweg ist. In manchen Branchen (Finanzen etc.) reichen auch kurze Artikel, die einen hohen Nutzwert für Leser haben. Diese ergeben sich meist aus frischen Gerichtsurteilen oder aktuellen News.
    Soll es allerdings fundierter mit eigener persönlicher Note sein, ist Slow Blogging angebracht.

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Danke, so sehe ich das auch: Slow Blogging ist eine Individualentscheidung, die auf den Blog(ger) zugeschnitten sein muss. Der User muss wissen, welcher Stil und welche Informationen ihn erwarten.

      Antworten
  5. Dr. Annika Lamer
    Dr. Annika Lamer

    Hallo Benjamin,

    vielen Dank für den spannenden Artikel. Du schreibst nicht, ab welcher Frequenz man als „Slow Blogger“ gilt – wahrscheinlich zu Recht, weil sich das so pauschal gar nicht sagen lässt. Ich selbst blogge alle zwei Wochen; wahrscheinlich gelte ich damit schon als slow. Für mich und meinen Blog ist es aber absolut die richtige Content-Strategie. In letzter Zeit überlege ich allerdings, ob ich die Frequenz nicht noch etwas verringern kann – aber ich zögere. Die zwei Wochen sind für mich eine Art magische Grenze, die zu überschreiten mir recht riskant vorkommt.

    Viele Grüße
    Annika

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Annika,

      ein durchaus berechtigter Kritikpunkt an Slow Blogging, das ja auch als Etikett dafür herhalten kann, wenn es mit dem Blog doch nicht so klappt wie gedacht. Wer heute professionell bloggen will, der braucht, wie du schon sagst, eine Content-Strategie. Oder eben nicht, dann aber sollten die Erwartungen nicht zu hoch sein. Hauptsache ist, dass das Bloggen mit dem eigenen Rhythmus in Einklang steht.

      Danke für dein Feedback.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  6. Martin

    Hallo Benjamin,
    ein lesenswerter Artikel!
    Besonders interessant fand ich den Aspekt von Peer:
    „…eine Tatsache…die viele Blogger in ihren schicken Online-Kursen gern verschweigen“
    Ich war auch mal einige Monate in so einem Blog-„Clan“. Jede Menge hoffungsvolle Blogger, die vor allem mit „Tschaka, immer weiter, dann schaffst du es“ mehr oder weniger bei Laune gehalten wurden und dem Vorbild des Gründern mehr oder weniger nacheiferten.

    Ich finde die vielen Blogs, die man fast täglich neu entdeckt, wahnsinnig spannend, befürchte aber (auch), dass viele da leider einer falschen Hoffnung aufsitzen:
    „Blogge nur fleißig, dann wirst du dein erfolgreiches digitales Business haben“. Und wer es nicht erreicht, hat halt eben nicht hart genug gearbeitet…
    Vielleicht finden sich dazu bald auch mehr Artikel in der Blogosphäre.
    Gruss
    Martin

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Martin,

      danke. Der von dir zitierte Aspekt gibt allerdings meine persönliche Meinung wieder. Ich habe mich nur sinngemäß auf Peer bezogen, der professionelles Bloggen auch als Arbeit und nicht nur als Spaß betrachtet. Diese digitalen Geschäftsmodelle, die wie Pilze aus dem Boden schießen, erinnern mich an ein klassisches Schneeballsystem: Ich zeige dir, wie du bloggst, damit du anderen zeigen kannst, wie sie bloggen. Nur wo soll das Ganze hinführen?

      Hinzu kommt die psychologische Seite, die du schön beschreibst: Wenn ich als Blogger scheitere, dann muss es ja an mir liegen. Eine solche Haltung, die zumeist durch euphorische Versprechungen befeuert und umso herber enttäuscht wurde, ist natürlich fatal. Denn vielleicht liegt es gar nicht am Blog oder an den Beiträgen, sondern am Content Shock? Das wäre zumindest eine Frage, die man auch und insbesondere in der Szene ehrlich behandeln sollte. Wir dürfen auf weitere Beiträge in der Hinsicht wohl gespannt sein.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
    2. Klaus-Peter Baumgardt

      Ich bin da ziemlich genau Deiner Meinung, denke aber auch, dass da jeder seine Lerneffekte mitnimmt.
      Dass die Gleichung „Mehr und schneller bloggen (Plus Herzblut und Leidenschaft sowieso) = Digitaler Erfolg“ nicht aufgehen wird/muss, habe ich auch mal herausgearbeitet, in zwei Artikeln über „Reichweite“, die ja – wer hätte es gedacht ;-) doch nicht unendlich sein kann.

      Antworten
  7. Sebastian Riehle
    Sebastian Riehle

    Hallo Benjamin,

    vielen Dank für Deinen Artikel.

    Ich bin auch eher ein Freund vom Slow Blogging.
    Qualität über Quantität!

    Auf der anderen Seite fordert Google aber auch eine gewisse Posting-Frequenz.

    Ich probiere es demnächst mal mit einer Mischung aus kürzeren und ausführlicheren Beiträgen und bin gespannt, wie ich damit klar komme.

    Viele Grüße und weiter so!
    Sebastian

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Sebastian,

      ich bin jetzt mal ganz rebellisch und sage: Blogger sollten sich nicht von Google verrückt machen lassen. Natürlich ist das Ranking wichtig und eine gewisse Regelmäßigkeit dafür bedeutsam. Das jedoch darf nicht der Grund dafür sein, sich über die eigenen Grenzen hinaus zu verausgaben und die eigene Gesundheit zu riskieren bzw. die Sorgfalt der Blogposts zu vernachlässigen.

      Eine ähnliche Mischung, wie du sie planst, biete ich auch an: Rezensionen, die kurz und knackig auf den Punkt kommen und dann wieder ausführlichere gesellschaftliche Analysen und kritische Texte. Die Mischung macht’s!

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  8. Ina Degenaar

    Hallo Benjamin,
    ich schreibe seit Juni 2015 für meinen Bücher-Blog und seit September 2015 zusammen mit einem Co-Blogger für einen weiteren Blog, in dem wir uns mit aktuellen politischen oder wirtschaftlichen Themen kritisch auseinandersetzen. Mein Schreibintervall für den Bücher-Blog hat sich im Grunde an meinem Lesetempo orientiert: Ich kann innerhalb einer Woche ein Buch lesen und so darüber schreiben, dass ich mit meinem Text qualitativ zufrieden bin. Zwei Bücher pro Woche würden mich zeitlich überfordern, da es ja noch andere Dinge gibt, die mein Leben ausmachen. Ich habe aber beim Lesen anderer Bücher-Blogs durchaus einige gesehen, in denen beinahe täglich eine Rezension eines (angeblich) selbst gelesenen Buchs veröffentlicht wurde. Einen großen Teil dieser Rezensionen nahmen der Original-Klappentext und ein von Amazon oder einem Verlag kopiertes Autorenporträt ein; die eigenen Anteile war dagegen kurz und vermittelten den Eindruck, dass die Bloginhaber das Buch nicht selbst gelesen hatten. Aber: Durch die ständige Präsenz wurden und werden hohe Besucherzahlen erreicht. An dieser Stelle frage ich mich dann, ob die Leser dieser Blogs mit so wenig zufriedenzustellen sind.

    Im zweiten Blog schreiben wir nur dann, wenn uns ein Thema so interessiert, dass wir uns dazu äußern möchten. Die Texte erscheinen dort unregelmäßig, aber da wir beide auch außerhalb des Bloggens gut zu tun haben, wird sich daran vorläufig nichts ändern.
    Darauf, dass wir Slow-Blogging betreiben, wäre ich bis vor ein paar Wochen, als mir der Begriff zum ersten Mal über den Weg lief, gar nicht gekommen. Aber es ist doch schön, endlich mal nicht einem Trend hinterherzulaufen, sondern mittendrin zu sein ;-)
    Viele Grüße
    Ina

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Ina,

      ein Buch pro Woche ist schon toll. Das nehme ich mir auch vor, aber es klappt nicht immer. Die Autorin Nina Sankovitch hatte das Experiment gemacht, ein Jahr lang ein Buch pro Tag zu lesen. Ihre Erfahrungen dazu findest du in „Tolstoi und der lila Sessel“. Allerdings hatte sie auch die Zeit dafür und es gab bestimmte Kriterien (z. B. die Buchdicke: nicht mehr als 2,5 cm).

      So wie du das bei den täglich publizierenden Bücherblogs beschreibst, klingt das in der Tat wenig authentisch. Schließlich muss man ein Buch, wenn es fertig gelesen ist, auch erst einmal auf sich wirken lassen. So geht es mir zumindest. Und ich glaube, die Leser merken, ob derjenige das Buch tatsächlich gelesen hat oder nur eine Produktbeschreibung herunterbetet.

      Dann wünsche ich dir/euch viel Erfolg mit euren Blogs!

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  9. Katharina

    Sehr interessanter Artikel! Ich glaube aber auch, dass entscheidend ist, wofür ich den Blog nutze. Wenn der Blog an sich mein Geschäftsmodell ist, also die Einnahmen über Affiliatemarketing, Sponsored Posts etc., dann wird man mit Slow Blogging nicht weit kommen – meine Meinung.
    Wenn der Blog aber nur eine Begleitung zum Kerngeschäft ist, dann kann man gar nicht mehrere Artikel pro Woche (von guter Qualität) raushauen und es ist auch nicht unbedingt nötig.
    Ich habe mit einem Artikel pro Woche gestartet, habe aber auch auf alle zwei Wochen reduziert. Nun überlege ich selbst diesen Rhythmus zu verlängern. Lieber weniger gut, als viel solala.
    Viele Grüße
    Katharina

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Katharina,

      da sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an, nämlich die Frage, wofür der Blog eigentlich genutzt wird. Diese Frage stellt man sich am besten, bevor man loslegt. Ich denke, Slow Blogging sollte wirklich individuell entschieden werden. Das macht es auch so schwierig, weil man diese Entscheidung in Einklang mit sich selbst, seinen Lesern und dem eigenen Geschäftsmodell treffen muss.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  10. Dieter Zibert

    Hallo Benjamin,

    vielen Dank für deinen super Beitrag!

    ich bin mittlerweile zum Slow Blogging Fan geworden, ohne dass mir dieser Begriff geläufig war. Heutzutage ist die Meinung verbreitet, dass Content Marketing = Suchmaschinenoptimierung ist. Zu einem Teil auf jeden Fall. Aber grundsätzlich heißt es noch lange nicht, dass wenn man mehrmals pro Woche veröffentlicht, dass man dadurch automatisch in Google Rankings steigt.

    Häufiges Bloggen ist sehr stressig, vor allem dann, wenn man alleine bloggt. Ich habe eine Zeitlang wöchentlich Beiträge veröffentlicht. Für mich war die Qualität das erste Kriterium. Nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass es mir zu stressig ist. Aus diesem Grund habe ich mich für neue Blogbeiträge alle 14 Tage entschieden.

    Um gute Rankings zu erlangen und Traffic zu steigern, sollte man außer regelmäßigem Bloggen auch auf andere Strategien setzen wie z.B. Gastartikel schreiben, Beziehungen zu den Influencern und auch anderen Bloggern aufbauen usw.

    Alleine regelmäßig Bloggen ist viel zu einseitig. Deswegen ist für mich Slow Blogging auf jeden Fall die richtige Strategie.

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Dieter,

      sehr gern. Das Schreiben, Recherchieren und Sprechen mit den Influencern hat mir auch viel Spaß gemacht. Ja, es geht nicht nur um die Suchmaschinenoptimierung, ein Blog muss leben, atmen. Ok, das ist jetzt vielleicht ein arg naturphilosophisches Bild, aber es stimmt: Wenn dem Blog die Lebendigkeit und die Originalität fehlen, dann springt der User ab.

      Gastartikel kann ich auch empfehlen – sie zeigen, dass man über den Tellerrand schaut und bieten eine Win-win-Situation.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  11. Ivana Walden
    Ivana Walden

    Servus,

    danke für deinen interessanten Beitrag und das Zusammentragen unterschiedlicher Meinungen. Es gibt eben in den seltensten Fällen eine One-Size-Fits-All-Lösung!

    Das Wichtigste – neben der Qualität – ist, einen für sich passenden Rhythmus zu finden und diesen dann zu halten, so dass auch unsere LeserInnen eine Regelmäßigkeit erkennen und sich danach ausrichten können.
    Was einige BloggerInnen von Slow Blogging abschreckt, ist die Frage „Was mache ich dazwischen, um nicht in Vergessenheit zu geraten?“. Diesem Thema widme ich mich in meinem nächsten Blogartikel. Wer mag, kann also vorbeischauen….oder sich hier http://keen-communication.com/gefangen-im-content-shock/ einen ersten Vorgeschmack holen. ;)

    Wie handhabst du das eigentlich? Wie stressig ist Bloggen für dich?

    Ganz liebe Grüße aus Wien
    Ivana

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Servus Ivana,

      One-Size-Fits-All-Lösung – wieder was dazugelernt. ;) In deinen Artikel schaue ich gern rein, denn ich denke, dass das die Angst ganz vieler Blogger ist. „Nicht gesehen zu werden“ ist das moderne Schreckgespenst – blogge bloß auffällig mit reißerischen Überschriften (die ich aus verschiedenen Gründen schon vielfach kritisiert habe), damit du ja nicht untergehst da draußen. Man muss aber auch der Typ dafür sein und das bin ich zum Beispiel nicht. Ich vertraue darauf, dass die passenden User meine Texte lesen. Ein bisschen Marketing ist natürlich trotzdem wichtig, damit man überhaupt wahrgenommen wird.

      Bloggen ist für mich positiver Stress. Da ich immer sonntags um 17 Uhr einen Beitrag live bringe, kann das die Tage und Stunden zuvor schon einmal hektisch werden, insbesondere dann, wenn ich kurz zuvor ein Schmankerl entdecke, das noch unbedingt mit hinein muss. Allerdings gefällt mir gerade der Aspekt der Selbstdisziplin, der auch in anderen Projekten für mich sehr wichtig ist, zum Beispiel dem Kreativen Schreiben. Kurz gesagt: Ja, es ist stressig, aber (noch) im positiven Sinne. Mehr dürfte es aber nicht sein, dann müsste auch ich Abstriche machen.

      Liebe Grüße zurück aus Leipzig
      Benjamin

      Antworten
  12. Nora Hodeige

    Hallo Benjamin,

    das ist sehr spannend, was du da schreibst – und ein toller Überblick, danke! Ich befinde mich gerade in so einer „wie soll es weitergehen mit meinem Blog“ Ausrichtungsphase – weniger häufig dafür länger und pro Artikel größerer Mehrwert oder lieber häufiger und kürzer und dafür praktisch und schnell lesbar. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher :D Fakt ist, dass ich es zeitlich nicht hinbekomme, jeden Tag zu bloggen und das auch gar nicht will, ich hab ja noch andere Dinge, die erledigt werden wollen. Ich habe mir nun drei Tage in der Woche rausgesucht, an denen es Artikel geben wird. 2 davon sind mit variblem Inhalt und einer ist fix jede Woche die gleiche Reihe. Mal sehen, ob das eine gute Strategie für mich ist :D Vielleicht fällt es mir irgendwann noch mal viel leichter und die Artikel schreiben sich „wie von alleine…“ – ich bin gespannt. Klingt doch erst mal nach einem Plan, oder? Ob er gut ist, wird sich ja dann zeigen…! Herzliche Grüße, Nora

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Nora,

      das klingt auf jeden Fall nach einem Plan. Ich finde es gut und richtig, immer mal wieder Bilanz zu ziehen und den Kurs notfalls neu zu bestimmen. Ein Blog ist eine sehr dynamische, schnelllebige Sache und da sich im Online-Bereich gefühlt minütlich etwas ändert, ist Flexibilität wichtig. Es ist bestimmt nicht verkehrt, dass du dir thematische Freiheit lässt. Wenn man als Blogger seine Grenzen zu eng steckt, kann auch die Ideenfindung für neue Artikel in Stress ausarten. Dann bin ich gespannt, ob das Konzept für dich stimmig ist. Ein Feedback dazu würde mich interessieren. :)

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  13. Michelle

    Hm, letztendlich sollte sicher jeder ein Tempo und eine Veröffentlichungsfrequenz finden, die es ihm erlaubt, dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Qualität und Quantität sind natürlich das Ziel, vor allem wenn man noch im Aufbau seines Blogs ist.

    Zum Teil hängt das sicher auch vom Thema ab – bei „unsexy“ Themen wie z.B. Technik oder Steuern (für diejenigen, für die das eher ein nötiges Übel ist) wären sicher kurze und kompakte Inhalte besser verdaulich, als wenn es um tiefe Themen geht, die ausführlich behandelt werden müssen.

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    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Das ist genau das, was ich im Beitrag vermitteln wollte: Slow Blogging ist und bleibt eine Individualentscheidung. Ich persönlich bin ja der Ansicht, dass auch die etwas unattraktiv wirkenden Themen gut aufbereitet werden können. Der Vorteil bei Gebieten wie „Steuern“ ist, dass jeder davon betroffen ist. Wenn dann auch noch knackige Tipps und informative Blogbeiträge dazu zu finden sind – super! Und da bin ich auch der Ansicht, dass überwiegend kurze und kompakte Inhalte gut ankommen.

      Viele Grüße
      Benjamin

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  14. Kerstin Boll
    Kerstin Boll

    Slow Blogging leuchtet mir ein, wenn die Inhalte über den Tag hinaus reichen. Blog-Artikel zu Selbstmanagement, Führung, Verkauf oder auch Kundenbindung, Webdesign und Newslettermarketing gehören sicher dazu.

    Andreas Giermaier mit seinem Blog „Lernen der Zukunft“ zum Beispiel macht es schon lange so. Über zu wenige Abonennten braucht er sich nicht beklagen. Er hat etwas zu bieten: Inhalte, die für die Zielgruppe bedeutsam sind, und Promis.

    Mich überzeugt das. Ein Blog hingegen, der etwa aktuelle Ereignisse kommentiert, ist mit häufigeren Veröffentlichungen sicher besser beraten. Es kommt auf den Inhalt an, finde ich.

    Herzliche Grüsse, Kerstin

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    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Danke für den Tipp, der Blog war mir bis jetzt noch nicht bekannt. Content is king – das sehe ich nach wie vor so. Logisch eigentlich, als zentrales Element eines Blogs. Die Geduld ist wohl der Schlüssel zum Erfolg, selbst im schnelllebigen Web. Oder?

      Herzliche Grüße zurück
      Benjamin

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  15. Udo Butschinek

    Slow Blogging verhält sich zu Fast Blogging wie Tages (oder auch Wochen- oder Monats-)zeitung zu Monographie.

    Als Vielleser habe ich schon seit einem guten Vierteljahrhundert (Scheisse, bin ich schon so alt?) die Beobachtung gemacht, dass Annäherungen an die Wahrheit – oder weniger absolut ausgedrückt: echte Erkenntnisse – sich ausschließlich in Monographien finden – niemals aber in Tageszeitungen.

    Eine Tageszeitung steht unter dem Druck permanent Inhalte rauszufeuern und berichtet so nur oberflächlich über gerade stattfindende Ereignisse. Eine Monographie kann die Einzelereignisse analysieren und das Gemeinsame – sozusagen die Tiefenstruktur – ergründen.

    Da echte Erkenntnisse aber weniger zahlreich sind, gleichzeitig aber Periodika immer wieder Inhalte liefern müssen (müssen!), ergibt sich, dass über die Zeit immer wieder der gleiche Quark geschrieben wird. Man schaue sich nur einmal über die Jahre die Ausgaben von Zeitschriften wie „Shape“ an.

    Insofern finde ich den Slow-Blogging – kann man es „Trend“ nennen? – durchaus begrüßenswert.

    Aber vermutlich haben beide Varianten ihre Existenzberechtigung.

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  16. […] Robert Wellers ausführliche Antwort und die Meinungen einiger anderer professioneller Blogger findest Du in diesem wirklich guten Artikel von Zielbar. […]

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