Länger, breiter, besser: Instagram schafft mit neuen Bildformaten neue Perspektiven
In der medialen Welt sind wir es schon lange gewohnt: Jede Plattform hat ihr eigenes Bildformat, um Fotos hochzuladen. Pinterest bevorzugt vom Klick-Verhalten eher Bilder im Hochformat, gerne sehr „lange Bilder“, Fotos bei Facebook sind nahezu beliebig im Format, werden aber im Foto-Stream nur in gewissen Seitenverhältnissen angezeigt, z. B. 4:3, und Instagram verlangte bisher Fotos im Zuschnitt 1080 x 1080 Pixel, also ein Seitenverhältnis von 1:1.
Bisher haben Bilder auf Instagram von Fotografen immer wieder solche „weiße Rahmen“ (Passepartout) erhalten. Seit wenigen Wochen ist das nun nicht mehr nötig, da jetzt auch andere Bildformate möglich sind.
In meinem Beitrag stelle ich die neuen Bildformate auf Instagram vor und zeige anschließend eine Reihe sehr anschaulicher Beispiele.
Reframing für den Erfolg
Um also den bestmöglichen „responive visual content“, also optimalen Nutzen und ideales Feedback zu erzielen, kann man entweder mehrere Fotos schießen oder ein hochauflösendes Foto passend zuschneiden. Dieses „Ausschneiden“ des passendes Bildmotivs nennt sich Reframing und wird auch bei der Video-Produktion angewandt.
Bilder, die vom Zu- und Ausschnitt nicht zur Plattform passen, sind in der Regel nicht so beliebt wie optimale Bildformate. Wer kennt nicht die Instagram-Fotos mit weißen oder schwarzen Balken, da das Foto nur im Quer- oder Hoch-Format seine Wirkung erzielt? Doch Instagram lebte bisher von 1:1-Format-Bildern. Gute Fotografen passen das Motiv an die Plattform an oder schneiden wenigstens das Bild passend zu! Gerade für Unternehmen, die ja mit ihren Fotos beste und höchste Aufmerksamkeit erzeugen wollen, ist dies quasi eine „goldene Regel“.
Höhe x Breite = Erfolg: Instagram geht neue Wege – auch ohne Reframing
Durch das Reframing hat man schöne Bilder zur jeweiligen Plattform: Mit Sicherheit erhält man dadurch höhere Interaktionsraten, denn völlig unpassende Bild-Formate sind kein Hingucker, oder?
Seit Kurzem ermöglicht Instagram aber mehr als das „alte“ 1:1-Format. Jetzt ist es auch möglich, Fotos im Hochkant- oder Querformat hochzuladen. Auch wenn die Vorschauansicht in der jeweiligen Timeline noch 1:1 erscheint: Ein Klick auf das jeweilige Bild zeigt das Foto in seiner ganzen Pracht. Gerade für Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen ja ansprechend und „verkaufsoptimal“ präsentieren möchten, bietet diese neue Funktion bei Instagram tolle Möglichkeiten.
Beispiele: Hochkant und Querformat (perfekt) genutzt
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Darum hier nun einige Beispiele, wie Unternehmen sich die neuen Formate direkt zunutze machen und auch gerade mit dem „Vorher-Nachher-Effekt“ von 1:1 auf der Timeline zum vollen Format nach dem Klick spielen. Viel Vergnügen!
Emirates
Dieses Foto gewinnt durch das Breitbild-Format: Ab- oder angeschnittene Flüge wirken nicht sehr gut.
Quantas
Betrachtet man die „alten“ 1:1-Formate, wird deutlich, wie viel Wirkung und Potenzial bisher verloren ging: Die Seiten des Bildes erweitern die Perspektive – weitere Flugzeuge am Himmel!
Hugo Boss
Hugo Boss spielt in der Höhe mit den Maßen. Statt 16:9 wird hier auf ein Hochkant-9:16-Format gesetzt. Gerade bei Mode & Models passt’s!
Louboutin
Auch die Modemarke Louboutin setzt auf die neuen Möglichkeiten.
Ford
Der Automobil-Konzern Ford zeigt Fahrzeuge im 16:9-Format mit tollen Bild-Kompositionen. Kein Wunder, denn nun sind klassische Fotos leicht umzusetzen.
Sony
Sony zeigt einige Bilder aus dem Bereich Inneneinrichtung/Smart Home.
Applemusic
Apple Music featured mit seinem Account nun Künstler im Quer- und Hochformat.
Mediamarkt Deutschland
Selbst der MediaMarkt postet auf seinem Account nun entsprechende Bilder. Hier macht wegen der Flächenaufteilung das Foto auch Sinn. Bisher hat man für Instagram-1:1-Formate spezielle Bilder arrangiert.
Nikesportswear
Viele Nike-Bilder sind eher klassische Fotografien, die keine besondere Rücksicht auf die neuen Möglichkeiten nehmen. Schade. Doch sicher werden Nike und viele weitere Marken schon bald auf die passenden Ideen kommen.
Last but not least: Selbstverständlich sind die neuen Formate auch für Instagram-Videos möglich:
Fazit: Viele neue Möglichkeiten
Hochkant und Querformat bei Instagram bieten besonders Unternehmen eine einfache und deutlich breitere Palette, sich darzustellen und eine wesentlich höhere Aufmerksamkeit zu erzielen. Kreatives „Spielen“ mit den Vorschaubildern auf der Timeline und der vollständigen Darstellung bei der Einzelansicht schafft Neugierde und macht dem Betrachter Geschmack auf mehr. Für jedes Unternehmen das wünschenswerte Optimum, oder?
Danke Gerhard Schröder, für deinen informativen Beitrag. Ich probiere bei Instagram noch viel aus, so richtig warm bin ich mit dem Netzwerk noch nicht geworden. Pinterest erlebt da gerade ein besseres Update.
Vor wenigen Tagen habe ich dort mein Profil von Privat auf Unternehmen umgestellt und bin schon jetzt sehr angetan, was plötzlich dort passiert: Viel mehr Interaktion, schneller neue Follower, die repinnen, großartig!
Aber vielleicht wird das mit Instagram auch noch mit den neuen Formaten bestimmt.
Liebe Grüße, Jacky
Hallo Jacky!
Instagram und Pinterest werden immer wieder direkt verglichen. Klar, beides sind Plattformen „mit Bildern“, erfüllen aber in meinen Augen ganz andere Aufgaben.
Bevor ich hier aber „OffTopic“ werde, verweise ich gern auf einen Beitrag von Trajan Tosev zum Thema Instagram-Marketing-Tipps:
http://www.zielbar.de/content-strategie-instagram-marketing-5297/
Die Wahl der passenden Bildsprache, deine Hashtag-Auswahl und einige andere Faktoren bestimmen über Deinen Erfolg bei Instagram.
Hashtags sind das SEO des Social Webs – so meine These. Vielleicht schreibe ich dazu mal einen Gast-Beitrag ;)
Die Auswahl Deiner Grafiken und Fotos bei Pinterest bestimmt auch dort den Erfolg.
Viele Grüße aus Essen,
Gerd
Hallo Jacky,
nach Twitter nun auch auf diesem Wege der Link zum Thema „Hashtags sind das „SEO“ des Social Webs“ und dem Thema Hashtag-Analyse-Tools:
http://www.kreativekommunikationskonzepte.de/hashtags-auf-instagram-das-neue-seo/
Viele Grüße aus Essen,
Gerd
Sehr schöne Beispiele!
Offene Frage aber: Gibt es denn nun nach wie vor „Empfehlungen“/recommended sizes/Uploadgrößen für Bilder sowohl im Quer als auch Hochformat…oder ist letztlich alles möglich?
Hallo Tim,
wenn es nicht so abgedroschen klingen würde… „Das ist eine gute Frage…“ Aber… ES IST EINE GUTE FRAGE!
Antwort:
Du kannst 16:9- und 9:16- Formate hochladen. Infografiken ala Pinterest oder Panorama-Fotos (lange Bilderstreifen im Hoch- und Quer-Format) lassen sich nicht hochladen.
Ich hoffe die Antwort hat Dir geholfen?
Viele Grüße aus Essen,
Gerd
Ok, danke dir! Besser als nichts….zumindest zur Orientierung :-)!
Viele Grüße aus Düsseldorf, Tim
Mit nem iPhone kannst Du 1080 x 1080 Pixel hochladen. Oder diesen Wert als Faktor 9 ansetzen. Dann ist Faktor 16 = 1.350 Pixel.
[…] Als ich auf Instagram begonnen habe, empfand ich die quadratische Zwangsform als Einschränkung. Schnell hatte ich mir darauf eingestellt, Fotos anders aufgenommen und versucht die wesentliche Botschaft des Bildes mehr in den Vordergrund zu rücken. Nun ist es damit vorbei. Ob du nun dein Bild im Quer- oder Hochformat aufgenommen hast, ist nicht mehr relevant. Welche tollen Möglichkeiten sich dadurch ergeben hat Gerard von zielbar.de mit vielen anschaulichen Beispielen dokumentiert. […]
Ich muss sagen, dass ich die neuen Möglichkeiten bezüglich der Bildformate sehr viel besser Finde. Da man sich nicht mehr so „einschränken“ muss und ich kann so viel besser arbeiten und mehr spielen mit den Fotografien. Mich freut das sehr. ?