Mehr Leads, Reichweite und Verkäufe mit einer 5-Tage-Challenge

Mehr Leads, Reichweite und Verkäufe mit einer 5-Tage-Challenge

Wer ein Online-Business hat oder Kunde eines solchen ist, kommt an ihr nicht vorbei: Die „5-Tage-Challenge“ ist im Moment ein sehr beliebtes Mittel, um vor einem Launch die eigene Community zu aktivieren.

Bekannt ist das Format der Challenge vor allem aus dem Fitness-Bereich. Nach dem Motto „In 90 Tagen zum Sixpack“ geistern diese Veranstaltungen schon länger auf Facebook herum. Auch Frauenmagazine arbeiten schon lange mit Challenges.

Doch jetzt erobern die Aktionen auch die Welt des Online-Marketings – nicht ohne Grund. So sagt etwa Marken-Coach Theresa Ehsani, die 2017 eine kostenlose Challenge zum Finden der eigenen Markenpersönlichkeit durchführte: „Für mich gibt es kein effektiveres Mittel als eine 5-Tage-Challenge, um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Ich habe meinen Expertenstatus gefestigt, meine Bekanntheit ist extrem gestiegen, ich konnte Vertrauen aufbauen, mit meinen Kunden in direktem Austausch sein und deren Probleme und Ziele wirklich verstehen. Außerdem habe ich selbst extrem viel dazugelernt und bin über mich hinausgewachsen. On top habe ich einen fünfstelligen Umsatz gemacht und war dank meiner Challenge auf fünf Monate im Voraus ausgebucht.“

Unternehmen können mit einer 5-Tage-Challenge erfahrungsgemäß mehr Leads, Reichweite und Verkäufe generieren: Keine andere Marketing-Maßnahme aktiviert die Zielgruppe so sehr wie das Erlebnis eines gemeinsam und mit Hilfe des Veranstalters erreichten Zieles.

In diesem Beitrag erfährst du, wie eine 5-Tage-Challenge im Marketing abläuft und was Experten dazu sagen.

Was ist eine Challenge und wie funktioniert sie?

Eine Challenge ist eine virtuelle Aktion, bei der Menschen unter Anleitung eines Experten in einem vorher definierten Zeitraum an einem gemeinsamen Ziel arbeiten.

Beispiele für Challenges im Marketing-Bereich:

Typischerweise bekommen die Teilnehmer der Challenge jeden Tag eine E-Mail mit einer Tagesaufgabe. Diese sollte max. 30 Minuten ihrer Zeit in Anspruch nehmen und an sich schon ein kleines, konkretes Resultat bringen (siehe unten). Zusätzlich wird gerne mit Arbeitsblättern, Live-Videos und Facebook-Gruppen gearbeitet.

Mit einem Workbook, also einem PDF zur Erledigung der Aufgaben, haben die Teilnehmer eine physische Verbindung zur Marke und werden dazu animiert, ihre Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Sie können das Dokument selbst zu Hause ausdrucken und benutzen.

Mit Live-Videos und dem Austausch in einer geschlossenen Facebook-Gruppe kann auf Fragen und Herausforderungen eingegangen werden. Zusätzlich wird der Community-Aspekt gestärkt – nach dem Konzept der Peer-Beratung tauschen sich die Teilnehmer über die Aufgaben aus, geben sich gegenseitig Tipps zur Erledigung und berichten von ihren Erfolgen.

Es gibt auch Challenges mit einer Dauer von 10, 21, 30 oder noch mehr Tagen – aber ich persönlich halte es für schwierig, die Energie und Begeisterung so lange aufrechtzuerhalten. Auch Challenge-Expertin Katharina Lewald empfiehlt in ihrem Podcast fünftägige Challenges vor einem Launch.

Was haben Marken von einer 5-Tage-Challenge?

Warum sollte ein (Einzel-)Unternehmen fünf Tage lang die Teilnehmer einer Challenge kostenlos coachen? Die fünf größten Vorteile einer Challenge sind:

1. Leads generieren

Um an der Challenge teilzunehmen, müssen die Teilnehmer natürlich ihre E-Mail-Adresse bekanntgeben – sie möchten ja die E-Mails mit den Tagesaufgaben, das Workbook und den Link zur Facebook-Gruppe bekommen. Wird die Challenge gut promotet, kann deine E-Mail-Liste in kurzer Zeit rasant wachsen.

2. Expertenstatus festigen

Wie oben bereits erwähnt, trägt eine Challenge stark zur Positionierung deines Unternehmens oder zur Festigung deines Personal Branding bei. Du besetzt das Thema deiner Challenge in den Köpfen deiner Zielgruppe und positionierst dich dadurch als Experte.

3. Vertrauen aufbauen

Wenn du deiner Zielgruppe geholfen hast, fünf kleine Zwischenziele und ein großes Endresultat in nur einer Arbeitswoche zu erreichen, dann wissen sie, dass du ihnen tatsächlich bei ihren Problemen helfen kannst und sie verstehst. Sie lernen außerdem deine Methoden zur Wissensvermittlung und (z. B. durch Videos) deine Persönlichkeit kennen.

4. Marktforschung betreiben

Bei keiner anderen Marketing-Methode bist du so nah an deiner Zielgruppe wie bei einer Challenge. Der intensive und inhaltlich tiefe Austausch im geschützten Raum einer Facebook-Gruppe gibt dir wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse, Probleme und Träume deiner Zielgruppe.

TIPP: Führe nach der Challenge eine Umfrage durch, um deine Zielgruppe mit gezielten Fragen noch besser zu verstehen und die Challenge fürs nächste Mal zu optimieren. Denn Challenges sind wiederholbar!

5. Mühelos verkaufen

Nach der Challenge sind die Teilnehmer „in Fahrt“ und wollen weiter am Thema arbeiten. Dein weiterführendes Produkt oder deine angebotene Dienstleistung verkauft sich daraufhin fast von selbst. Während man normalerweise davon ausgeht, dass ein bis zwei Prozent der E-Mail-Abonnenten dein Angebot kaufen, konvertierte meine Liste nach meiner Traumkunden-Challenge mit sechs Prozent zu einem auf die Challenge aufbauenden digitalen Produkt.

Anleitung: In sieben Schritten zur gelungenen Challenge

Möchtest du deine E-Mail-Liste aktivieren, vergrößern und in zahlende Kunden verwandeln? So funktioniert’s mit einer kostenlosen 5-Tage-Challenge:

1. Wähle einen Schmerzpunkt als Thema der Challenge

Welches Problem hat dein Zielkunde, bei dem du ihm helfen und eine Veränderung bewirken kannst? Die Teilnehmer sollten dank deiner Challenge Positives dazugewinnen oder Negatives vermeiden können. Wähle das Thema möglichst konkret – „glücklicher werden“ ist kein konkretes Ziel.

BEISPIEL: Vielen freien Textern fällt es schwer, gut zahlende Kunden zu finden. Also bot ich eine Challenge zum Thema „Finde 30 Traumkunden in 5 Tagen“‚ an und zeigte ihnen, wie und wo man als Freelance-Texter gute Kunden findet (nein, nicht bei Texter-Jobbörsen).

2. Brich das Gesamtziel in fünf kleinere Ergebnisse herunter

Deine Teilnehmer sollten jeden Tag ein Erfolgserlebnis haben! Das könnte z. B. sein, eine wichtige Erkenntnis zu haben, ein kleines Ziel zu erreichen oder einen Trick zu lernen. Welches Ergebnis (z. B. Kunden finden) könntest du in fünf einfache, in sich geschlossene Schritte aufbrechen?

3. Konzipiere fünf Aufgaben zu je 30 Minuten

In deinen E-Mails, der Facebook-Gruppe oder einem Mitgliederbereich auf deiner Website stellst du den Teilnehmern der Challenge jeden Tag eine Aufgabe. Plane sie lieber zu einfach als zu schwierig! Sie sollte in maximal 30 Minuten ohne viel Anstrengung zu erledigen sein und trotzdem ein kleines Resultat bringen.

BEISPIEL: An Tag 1 meiner Traumkunden-Challenge ließ ich die Teilnehmer ihren Elevator Pitch anhand einer Vorlage formulieren.

4. Entwirf die E-Mails, das Workbook und die Landingpage

Die E-Mails und alle begleitenden Maßnahmen der Challenge (Arbeitsblätter, Facebook-Postings, Video-Skripte) entwirfst du am besten schon grob, bevor du die Challenge bewirbst. So fällt es dir leichter, die Inhalte und Ergebnisse der Challenge auf einer eigenen Landingpage inkl. Anmeldeformular attraktiv zu beschreiben!

5. Bewirb deine Challenge ein bis zwei Wochen vor dem Start

Jetzt geht es darum, möglichst viele interessierte Menschen auf deine Landingpage (und dadurch Teilnehmer für deine Challenge) zu bekommen! Das funktioniert z. B.

  • per E-Mail an deine bestehenden Abonnenten
  • auf deiner Facebook-Seite und deinem privaten Profil
  • auf Twitter, Instagram, LinkedIn und Co.
  • als Pin auf Pinterest
  • mit Facebook Ads
  • mit einem Eintrag auf onlinekurse-kompass.de
  • mit passenden Blogartikeln
  • in deiner E-Mail-Signatur
  • durch Kooperationen

6. Sei für deine Community da!

Plane während der Challenge unbedingt genug Zeit ein, um technische und inhaltliche Fragen zu beantworten, Feedback zu geben und die Facebook-Gruppe zu moderieren. Auch geplante oder spontane (Live-)Videos zum Beantworten der Fragen werden von Teilnehmern gerne gesehen. Sei präsent, geduldig und hilfreich!

TIPP: Bereite einen Text vor, der die technischen Schritte einfach erklärt – wie etwa, dass die Opt-in-Mail vielleicht im Spam-Ordner gelandet ist oder wo man das Workbook herunterladen kann. Zu Beginn der Challenge wirst du viele Support-Nachrichten beantworten müssen!

7. Biete ein Bezahlangebot als logischen nächsten Schritt an

Am Ende der fünftägigen Challenge soll deine Zielgruppe ein konkretes Ziel erreicht haben. Was wäre jetzt der nächste logische Schritt für sie? Launche dein weiterführendes Angebot z. B. mit einem Webinar, einem Live-Video und einer mehrteiligen E-Mail-Serie.

BEISPIEL: Bei meiner Traumkunden-Challenge legten die Teilnehmer innerhalb von fünf Tagen eine Liste an 30 Traumkunden an. Nach der Challenge verkaufte ich ein E-Book, in dem sie lernten, wie sie diese Kunden nun für sich gewinnen können.

Drei Expertentipps für die Durchführung von Challenges

Diese Expertinnen haben selbst schon fünftägige Challenges durchgeführt und geben dir ihre wertvollsten Tipps mit auf den Weg:

Gestalte die Inhalte deiner Challenge so, dass

  1. die Aufgaben nicht länger als 30 Minuten für die Umsetzung benötigen,
  2. die einzelnen Tage in sich abgeschlossen sind, damit Späteinsteiger nicht „aufholen“ müssen, und
  3. die fünf Aufgaben trotzdem ein Gesamt-Ergebnis bieten.

Dann schaffst du ein gutes Erlebnis für deine TeilnehmerInnen und zeigst, dass du Dinge auf den Punkt bringen kannst.

Claudia Kauscheder, Abenteuer Home-Office

Liefere nicht nur Informationen und beantworte Fragen, sondern binde deine Teilnehmer aktiv ein und fördere den Austausch untereinander (z. B. in einer geschlossenen Facebook-Gruppe). Das ist nicht immer einfach und benötigt oft Feingefühl und Geduld – die Teilnehmer werden aber motivierter sein, die Aufgaben zu Ende zu bringen, dich positiv in Erinnerung behalten und idealerweise von dir kaufen.

Tanja Lenke, she-preneur

Deine 5-Tage-Challenge ist super gelaufen? Warum daraus nicht einen kostenlosen E-Mail-Kurs machen? Bei meiner letzten Pinterest-Challenge habe ich gemerkt, dass viele Menschen erst im Nachhinein von der Challenge gehört haben und es schade fanden, dass sie nicht mit dabei sein konnten. Also habe ich die bereits durchgeführte Challenge in einen fünftägigen E-Mail-Kurs verwandelt. Die Menschen, die die Challenge verpasst haben, waren begeistert. Und mir bringt dieser E-Mail-Kurs nun täglich neue Newsletter-Abonnenten.

Alexandra Polunin

Ich selbst möchte dir abschließend noch folgenden Tipp mit auf den Weg geben: Formuliere den Titel deiner Challenge und die Titel der einzelnen Tagesaufgaben als erreichte Ziele (= Resultate). Dies kann beispielsweise so aussehen:

  • „Traumkunden-Challenge: Finde 30 Traumkunden in 5 Tagen“
  • „Tag 1: Formuliere deinen Elevator Pitch“
  • „Tag 2: Finde 10 Low Hanging Fruits“

Das zeigt deinen Challenge-Teilnehmern dann sofort den Nutzen, den sie kostenlos von dir bekommen, und motiviert sie.

Artikelbild: Martin Mummel/GRVTY

Mehr Leads, Reichweite und Verkäufe mit einer 5-Tage-Challenge
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Lilli Koisser

Lilli Koisser

Lilli Koisser ist freie Texterin und Bloggerin aus Wien. Mit LILY Text & Content hilft sie Unternehmen dabei, durch hilfreiches Content Marketing online besser gefunden zu werden. Auf ihrem Blog LETTERS, der sich an Freelance-Texter richtet, zeigt sie ihren Kolleginnen und Kollegen, wie sie sich als Freiberufler besser vermarkten können.

4 Reaktionen zu “Mehr Leads, Reichweite und Verkäufe mit einer 5-Tage-Challenge”

  1. Tom

    … Sehr gute Idee!

    Beim Sprachunterricht kann man auf diese Weise die Lernenden mit kleinen Schritten motivieren, „dabei“ zu bleiben.

    Vielen Dank !!!

    Antworten
    1. Lilli Koisser
      Lilli Koisser

      Hallo Tom,
      vielen Dank für deinen Kommentar! :) Ja, die Challenge kann tatsächlich in jeder Art von Unternehmen eingesetzt werden – es gibt immer Kundenprobleme zu lösen! ;)
      GLG und viel Erfolg damit,
      Lilli

      Antworten
  2. […] Gastartikeln für Zielbar, Pink Compass oder Frau, Frei & – also Medien, die meine Zielgruppe liest – […]

  3. Küchenrückwand Folie

    Ein wunderbar zu lesender Beitrag, der gleichzeitig informiert und anschubst. Vielen Dank dafür!
    Gruß Alisa

    Antworten

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